Seite - 88 - in Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II

II. Gedichte, Indes in dieser Flammen glnlindeni Wallen Tcs Stammes Mark und Leben iich verzehrt, Ter, wie die Lohe steigt vom glühnden Herde, Um desto tiefer niedersinkt zur Erde; Des Wasserreiches wasserhclle Zier, Teu Finder, nicht die Gcberin beglücken, Tas freudenlose, stille Muscheltier; Tenn Krankheit nur und langer Schmerz ent» drücken Tas hcißgesuchtc, tranr'ge Kleinod ihr. Und was euch so entzückt mit seinen Strahlen, Es ward erzeugt in Todesnot und Qualen; Und wie der Wasserfall, des lautes Wogen Tie Gegend füllt mit Nebel und Getos, Und Tiamantcn schütten ringo sich lcs; Er wäre gern im stille,i Tal gezogen, Gleich seinen Brüdern in der Wiesen Schuß, Tie Klippen, die sich ihm entgegensehen, Verschönen ihn, indem sie ihn uerletzen: Ter Nichtcr so; wenn auch Uoni Glück getragen, Umjnbelt von des Veifaüs lautem Schall, Er ist der welke Vanm, vom Blitz geschlagen, Tas arme Muscheltier, der Wasserfall; Was ihr für Lieder haltet, es find Klagen, Gesprochen in ei» srcndeuleercs All, lind Flammen, Perle,i, Schmuck, die euch n,u° Gelöste Teile sind's von seinem Lebeu. Ncscheidcncs i!oo. Bei dem Klang des Saitcnspieleö 5^abe wenig, brauchte vielrc-, Tuch das Wenige ist mein, Amor lauscht in Rosenhecken, Winkt, halb Spott, zn sich hinein; Spiel' mit Kindern, Nind, Verstecken! Mich laß ruhig uud allein. Und das Glück voll goldner Spangen Zeigt den reichgcfüllten Schrein; Kommst geflogen, ich gegangen, Flieg du hin, ich geh' allein, Schau, der Nuhm am Rand der Fernen Glänzt in heller Zeichen Schein; — Wen gelüstet's nach den Sternen? Man betrachtet fic allein. Misse geru ein buntes Vieles, Hatt' ich mich erst und was mein Vci dem Klang des Saitcnspicles Geh' ich einsam nud allein. Schweigen. Als ich noch juug w»r, Liebt' ich zu klagen, All', was dem Herzen leid. Vielen zu sagen; Jetzt, da ich ältcr, n!> d,e Pein, Schliere den «uininer Im Innersten ein, Tenn ich erfuhr es: >i.i!t ist die Welt, Und nur der Na>1 !>il Lindert, was quält. So wie eiu Vüglcin, Iederniann kennt's; Nas seine Liebe Flötet >m '^ , „ Ader vorüber üiose» !!Nl> -^I»t. Lautlos i» Zweigen Finder nur ruht, Su meine Muse, Also mein Herz, War doch ihr Lied nnr Sehnsucht uud Schmerz, Am Hiigcl. ««astcin, im August 1820,> Tie saftig Gras uud Alpenmoos Hinzieht, Von deine»! Haupt ein ^anni emporgerichtet, An dem die Vugelbcerc rötlich gluM^ Indes am Fuß in bnntgenuschter Neihe Ter Schwarzbeer' duullc Fnnln und I , e l , Hoch überragt uou Weidrichs Veilchenblaue, Tir einen Thron, fich eine Freistatt baut: Wie schön l'licksl dn herab uon deiner >vl^, Wie U'üldig stellst dn dich den, Auge dar! Ter Wandrer sk'lit entrückt in deiner Nii>n> Und sucht beinah nach Weihort und Altar, Ta nnentzweit der Gott und die Natur, Wo Gräser jetzt, hilflose Blumen nur, Tuch da ich solches kaum gewagt zn denk',,, Straft Lügen mich ein fchauerndes Gefühl; — Ich fühle Geister fich hcriiiedcrscnkcu Und mich nmlispeln in der Winde ^piel d'lmnrung kommt, der stillueltraute Zeuge, Von dem, was einst das Glück mir liier oril, s,. Und, wie geschloßneu Ang's ich mich hinnd« benge, Au ihrer Haud die Poesie, Entschuldigung. ^g war ich aus der Heimat fortgezogen, Es lockte mich ein Vild, das, hell und reich, Auf ferner Vcrge himmcluahen Bugen Halb Sternbild glänzte und halb Menschen q>, n',,, Entgegen schien es winkend selbst zu kommen, Erreichbar schien's dem Kühnen, der mit Mut Tcn Gipfel erst des Berges nnr erklommen, Uud also zog ich fort in Gottes Hut,