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N, ^edichte.
Doch ist sie leicht vergeßlich, schwanker Sinne,
Sie weiß nur ball,' die Botschaft ie,,er Welt:
TeZ wird die strenge Schwester zürnend inne,
Tcr nnr, was sicher und was ganz, gefällt,
Tritt sie, von Groll beioeg:, wohl aucl, von Neid,
Still ans den Zehen zn der Leichtgemmen
llnd ranl't ihr raschen Griffs das Flngellleid,
Uud paßt sich'Z an und schwingt sich in du-
Lüfte: —
Trägt sie nicht höher als zum FelsgeNüfte,
Tas formlos schaut ins unbegrenzie Blau,
?em dichte näher, doch nickt den Gestalten,
In denen sich das Ew'gc selbst erkennt,
Fehlt nnlen ^ianin, den schweren Fuß zu halnn,
Nach oben Schlvungtraft, die die Lüfte trennt
Und doch zum Werk den tron'gen Mut ver
,>)ört achtlos sie der Schwester Iammcrruf,
Nie, heiß in Trauen sich ain Boden windend,
Tie Saat erdrückt, die Müh' uud Sorge fchnf,
Ja, taufchen Äint nicht nen fie und Gebärde,
Wird mnäitlos, was ein Gott so reick perlie!,:
«ehr', dcnlsche Prosa, rück zur sichern Erde,
Nimm Ivieder Flügel, deutsche Poesie!
Nie tragische Muse.')
Ilbei Berge bin ich getlonimen,
Turch Schlündc dir gefolgt^
»ein Pfad ist, wo ich trete, keine Spur,
Feru herauf lönt der Menschen Stimme,
Tönt der werden fröhliches Gelänt
Und des Waldbachs Rauschen ^
^iingsnni Klippen, wolkennahe Klippen,
Uuer inir Tust uud Nebel,
Lügend Gestalten!
Was willst du? Steh und rede! —
Rn deiner ^eite ein Weib,
Greulichen Anblicks:
Schwarz flattern die haare,
Schwarz funkeln die Augen,
Schwarz das Gewand — Blut!
Blut au ihrem Gewände,
Au dem Tolch, den fie zückt!
Zwei Kiuder tot zu ihrcu Füßcu,
Und ei» Greis und ein Jüngling,
Im Todeslampf verzerrend
Verwandte, ähnliche Züge:
Um die Schultern aber glänzt es —
üin Vließ — ein goldstrahlcndcs Vließ! —
,^,,'l'e dich hinweg. Entsetzliche! —
Viinder, Bruder-, Vatermürderin!
Was ist mir gemein mit dir? llud nl^ die Äutter starb,
^ s f f M >,
lofeü froiniNl Miauen
Ihr nach ins nnerwünfcbte >'^ >ib, —
"Ni schändet. Geh! —
Ind auch dn, die mich hergelockt
Tnrcl, die ^'oier in deinen, Arm
Uud den «ran-,, d^n i>>, nagn
las; iä,, den ^nickweg fuä^',ii>,
iülelne zn den Meinen,
Aber du jch>n,sl inicl! an?
lind, abloclend voin >lrei-> der ('»eiährteu,
In cinsiedlerische Still' i!m banueuo,
Tas Gesckick der Könige
Und der Ävel! ungelbste, eivig^ ^>aisel
Ihu, gab zum ahnung^wUe,,, ernsteu Spieli
Tu schaust mich au, uiib >>.'!>>,'> >,,,!'! q.'ln, '
llud setzest ihn anss X)aupl t,er ^,,!l^)!>>I,> n ,"
M i r den Schmnck, den lohnenlou 3>bn>uck! —
Nn lächelst nnd winkst?
Folgen soll ich, dann sei gewährt? ^
Mein Wesen hat kein Schild gen folche Winicn
Sie haften, deine Pfeile, in der Vrnst!
Vollendet fei, was begonnen'
Winke nicht mehr, du hast mich gcwonncu!
Geh voran, ich folge dir!
3er deutsche Tichier.
Lin deutscher Tichter ist übel dran,
llnd doch anch wieder gut,
Was plagt sich nicht der arme Mann,
Er weiß tanm, wie sich's ruht,
,^vut ist man objektiv gesinnt,
Tocl> morgen ahnt die Welt nnd uiinnt,
Ta seufzt er liruuuentief.
Heut leugnet man deu Gott im All,
(5r leugnet, was er tauu^
5>orch! Naht dort nicht ein Beter -chwall?
Er schließt sich singend an,
Heut treibt mau spanisch, morgen wälsch,
^nn griechisch, daun Tanvlrn,
Bis ans sein langst gelernle<- Teuisch
Lernt er die Sprache» mit.
Nun wird man radial, Irans hin!
Ein <?a ii-.^ zur x?and!
"ie deulsäieu 7vraueu ebren ihn,
Wie einst dc» sel'geu 3and,
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- II
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.2 x 15.9 cm
- Seiten
- 552
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik