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<7l, Aphorismen und Tprücko, 15?
Einem Porträtmaler.
I,
d'.nd wagte Ähnlichtcit zu hoffe,i;
Duch stinintt '^ dn° ^,>'nqc nicht immer zu,
Am wenigsten, die a,n meisten getroffen,
2,
Ob schlecht das Vild, verfehlt von Haus,
Ob ähnlich doch zum Teile?
Mich beucht: so seh' ich wirklich aus,
Wie nehm' ich unter Unbekannte,!
Auf's höchste wunderlich mich aus;
Waudr' ich getrost von haus zu haus.
Lffenttiche Anerkennung.
Das Höchste sollte mich kaum überraschen;
Sie vergolden mich am Ende ganz,
Nichts ansgeuommcu, als die Taschen,
Hofratötitel.
Dichter zu belohnen,
Sind ^ldcn nnd Titel
Die besten Mittel,
,"v,,v "vittioncn:
Illnsionen!
Weigert ihr niir eure Orden, so geschieht's nicht
ohne Grund,
Auszeichnung hier erwarte nie.
Denn das System verbeut's,
Man häugt das Kreuz nicht aus Genie
Nein, das Genie ans Krenz.
Wie oft ich gefehlt,
VZ sei nicht gezählt;
Doch was ich getroffen,
Lästt inich eine Znkunft hoffen.
In Ludwig Cramolinis Ttammbuch.
Obgleich firinder Fürsten Diener,
Bleibst du bis zum letzten Hauch
Und, mein ^renno, ich bleib' es auch.
Nei Empfang des Leopoldordens.
M»r, 1849,
Geru inißte deu Orden der Barde;
Ich trag ihn in eignem Sinn:
Mich mahnt er als eiue Kotarde,
Taß ich des KaiseiZ bin! Fortschritt.
Nur weiter geht euer tolles Treibe»,
Von vorwärts! vorwärts! erschallt das Land;
Ich möchte, wär'Z möglich, stehen bleiben.
Wo Schiller uud Goethe stand.
Was soll ich in enrcr Mitte,
Wie wäre dazu mir wohl Fng?
Ihr seid mir zu weis' und zu klug.
Steht jenseits des menschlichen ZieleZ;
Ihr wißt nur zu viel und zu Vieles,
Und köuut mir zugleich nicht genug.
Literarifche Vefoltmng.
Siud's auch Vrosamen nnr vom Tisch verzettelt,
Mag Grund uud Anlaß ans sich selbst beruh»;
2a für mich leine Fmnilie bettelt,
So muß ich es schon selber tun.
Ter Hoflammcr,
Acbeubnhlcr mir zu wecken,
Zählt ihr Nienst uud Jahre auf?
Esel schätzt man nach den Säcken,
Aber Nenner nach d^ni Lauf,
Tchülcrfest.
Ter Fackelzug mit Saus und Braus
Liegt meinem Wesen ferne.
Komm' je ich ans meiner Tonne heraus,
Ich rede nicht, wo jeder spricht,
Wo alle.schweigen, schweig' ich nicht;
Weh euch uud mir, wenn je vun niis ich wieder
Ich bin ein Tichter der letzten Tinge,
Inm Schweigen fühlt der Mensch sich oft ge>
stimmt
Durch mannigfach erwägende Betrachtung;
Doch was die Lust zur Antwort gänzlich nimmt,
Ist tiefgefühlte, herzliche Verachtung,
Gott meinte, es fei nun mit mir genug,
Sie habcu mich sorglich wieder aufgehobcu.*)
Als Teutscher ward ich geboren,
Nnr was ich Deutsches geschrieben.
Das nimmt mir keiner.
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- II
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.2 x 15.9 cm
- Seiten
- 552
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik