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160 II. Gedichte.
Kunstgehcimnis.
Ob der Schritt der richt'ge sei,
Wenn's nur paßt und packt,
5nif drin 3auzsaal, in: Geschäft
Lob' ich mir den Takt,
Tyslcmatit.
Der Leichtsinn in der Kunst bleibt schädlich
immer,
Schwerfälligkeit jedoch ist noch viel schlimmer.
Tie Kunst der Zulunft.
,1844.,
Bereitet vor die lünft'ge Zeit,
Ihr nrurer Weisheit ^iinger!
2o daß ihr selbst nicht Früchte seid,
Nnr tnnft'ger Ernten — Dünger,
Genealogisch.
Der Pcdantisnnis und die Phantasie
Vergingen sich, ich weiß nicht wie,
Als Pflanzer sie nach Deutschland sandten,
Die sonst im Weltall unbekannten:
Phantastischen Pedanten.
Literaturen.
Ein Vuch ist ein gar schönes Ding,
Ein Gelehrter ist »och viel Inerter!
Noch beide vereinigt, wiegen gering,
Das Ganze heißt: Vuchgclchrtcr.
«ritiler.
1,
ÜVeil enre Kenntnis schlvach und klein,
Nrancht ihr darum nicht zn schweigen,
Ihr könnt zwar leine Richter sein,
Doch seid ihr wenigstens Zcngcn,
Die Dichtkunst, sagt man oft nnd sagt es lant,
Sie sei ein treuer Spiegel alles Lebens:
Drnm wenn ein Affe in das Tichtwert schant,
Sieht er nach einem Solrates vergebens.
tenien.
!N°,n Jahr 1818,»
Fouqu<>.
Freundlich sei mir gegrüßt, polarischer F^uer
ländcr,
Immer reizend und ne», singend dein alt
Pescheräh!
lirck.
Dir anch töne mein Grnß, du herrlicher Vi'alcr»
Torfo:
Vrnst und Angc, !uic fchön! Weh ob der fehlen»
den Hand! G°etl,c,
Sage, was stört deine Riil!,
l'>
Daß dn »eblicht und kalt wallst n,u dein eigenes
Der Nerfalicr der Äluni»,,,
Gleich dem schassenden Gcist kannst du blitzen nnd
Aber erquickt, wie seins, auch d^in ^iewiner die
Flur?
Die Aüdcuijchr»,
GeN'asse,,,
Krastig steht ihr da, ader nun schreitet ei,i>
L!e Kiltilcr
Flackernd erscheint ihr in, Sturm, il,r schim,,,«,^
Doch nui fich selbst zeigt das Licht, leider! und
nicht auch den Weg.
Jean P,n,l,
O, wie so gerne, Jean Panl! vslmt' iä, deine
Iierllichen ^liiilite,
Hab' ich glücklich den Zaun l'lühcndei, >,,!>,,
passu'N,
Tchiller
Wohl erblickt' cr's vom Verq und kannt' es, das
Doch da cr's siegend betrat, nal,m i>)u ein
zürueudcr Gott,
An die Krililcr.
Regellos scheltet ihr mich, weil mein Wer! in
die Negel nicht passet;
Aber versucht es! Vielleicht passet die Regel
ino Werk,
Müll „er.
Einmal gewährte der Gott; jeNt nullst du's
feldev eilroneu?
Weun er gleich Harfner sich nennt, ,^arfe viel-
,!i^ l>r ist der Mensch,
Tapferer Winkclricd! Tn baliniest den Deinen
die >
Dein ist, Starker, der Sieg! hast d« ihn gleich
nicht gesehn.
Vottspoesie.
Nenn unsre Zeit teine 3i>l>tee zählt.
Vermag das nicht uns einznschüchtern,
Damit es uns nie an Poeten fehlt,
Erheben wir das Voll zn Dichtern,
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- II
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.2 x 15.9 cm
- Seiten
- 552
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik