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Aphorismen pruch?.
Moderne Logik.
Das sind wunderliche Denlgcsetze
Und leer an n>a!>rer Beweiseskraft,
Wo Logil gibt die Folgesätze,
Und den Obcrsatz die Leidenschaft.
2er Syllogismus wäre ein rechter Schah,
D,)ch niinnit ninn ei,,eu falschen oder ungewissen,
V,ul,st der IvNuni im richtigen Schließen,
')lnti°Tpclu<ativ.
(sim'r ?)liihle vergleich ich den Verstand,
Tie mahlt, was an Korn sich geschüttet fand;
So reiben sich selber die Steine
Was niacl'N du, freund, so viel Spektakel,
Kehrst uns den Glauben um nach neuer Negel'i
Ich mind'stens glaube lieber zehn Mirakel,
Als einen Hegel,
Tchclling.
Statt Philosophie der Mythologie,
Sag Mythologie der Philosophie,
Nuge.
Nennst du die Teutschen niederträchtig?
Das ist zn stark, zu viel, zu nackt.
Wer seiner Worte irgend mächtig,
Nennt sie anss höchste abgeschmackt.
Tic Philosophen.
Nur überbieten wollen sie,
Tcr Eitelkeit znm Nanl:
Vicgt Hegel erst sein Paroli,
«ischcrs Ästhetik. .
1.
Wer sich deinem System vertraut,
Wird bald sich ohue Obdach wissen:
Tu trittst ruhig der Kritik entgegen,
^v>'r dich uicln gelesen, kann dich nicht widerlegen,
3^r dich w,deNegeu könnte, kann dich nicht lesen.
Marodeurs.
?>» »'gclschc ssricgsuolk, eutlas'cn
Aus dem Nicuste der Philosophie,
Macht jetzt unsicher die Straßen
Ner Geschichte und Poesie. Nie sehr sich die Lage des Vaterlands drängt,
Bewahr' deine Kunst dir als reine,
Wer sich in die patriotischen Kleien mengt,
Den fressen die politischen Schweine,
Tie
Fh ch ch zuha
Nebst dem, was der Nömer spricht.
Ihr last sie, eh' ihr sie verstanden,
Seit ihr sie verstündet, nicht.
Phanwster?,.
Die Teutschen hättcu keine Phantasie?
Ein Satz, der sich selber zerstört.
Nie Teutschen haben überall sie,
33» sie nicht hingehört.
Wollt auch, ihr guten alten Teutschen,
Luch mit der Vorzeit Großen schmeicheln ^
Doch, wie laut ihr es versucht,
Hellas' Väume gaben Frucht,
Da die Deutschen noch bescheiden nach
Weise,
Sagt' ich gern ein Wort zu ihrem Preise/
Nun aber, da sie sich selber loben,
Fühl' ich mich fürder der Müh' enthoben. alter
Auf den Zensor Nllpprecht.
O Knecht Nupprccht! Gott erbarm'!
Deiuer Feder, deiucm Arm
Vin ich längst entwachsen.
Als Frost und Unheil heimgesucht
Des Starken mächtig Heer,
Ta plünderte ihm das Gepäck
Kosak und Marodeur,
Daß du, Freund, nicht schreiben kannst.
Wissen wir gesamt;
Das gehört zum Amt,
Tes Weisen Ncde, sagt ein Spruch,
Schläft in des Narren Ohr,
So wie du ganz ein Tor,
Tcin Ahn hing um des Löwen Fell,
Dn aber hängst znr alten um
Tie neue Lselshaut,
Was du verschuldest gegen mich,
Lrlass' ich dir zur Haud;
Nicht gut ist es, dein Gläub'ger sein,
Hör' ich vom Kaufnuinusstand,
Als Kausmauu betrog er die Glänb'ger,
Als Zcnsor die Musen nun:
Gebt acht! er stirbt noch als Pfaffe,
Ein Gleiches an Gott zu tun.
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- II
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.2 x 15.9 cm
- Seiten
- 552
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik