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Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
Seite - 238 -
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238 V säileudeiels beim Anblick eines Bann,es eben Welt Von Abstufungen der ^ialbe und des ^iclUs, das; er stundenlang stehen uud iunner >o,edcr den Baum betrachten kann, ja, wenn er Maler ist und eine Nachbildung versuchen >vil>, g^iät Bezeichnung „grün" fu schnell abgefe,! Es soll liier, nuln eine Parallele ',n'if>l>en ,ener anfplnilisloien ^i^ililnng uud eiuem Meister werke Goethes gezogen, sondern nur daraus anf° mcrlsam gemacht loerde», welch nugl'ln'nrei Nnterfchied bei deu eiufachsten Gegenständen zwischen einem sinnigen Vetra^liter sei nnd einen, Tiimnikopf, Wie ('»oethe ini Wilbelni Meister die tieieren, gewaltigeren Leidenschaften uud Lnipfindnngen geivisicriuaßen doch nur efsleurlert, Tas wun- der, immer über seinem Stoffe zu stehen, ver° mindert sich doch etwas, wenu er sich w.ui.'N, iu de,»selben nnterzntanchen. Shatejpeare tut rs uud beherrscht ihn doch, er steigt iu de» Schacht liinab uud erzablt, >vas er darin ge- se!,en; Goethe schaut, ode» stehend, hinnnter, obue darum weniger dcwou z» wissen '.'iicht, Etoff selbst eingebend, ctiua^ daraus zu machen wijseu uud sich so leicht dariu »erlieren, Manche Wolleu aunehmeu, daß Wilhelm ?'>ris:er U'irtlill, ein des ^ieifens und ,"ri,ch!^ bringe,,^ saliiges zniusttalent gehabt nnd siäi nue in den H'^ egeu, iu deu ^,'i!telu geirrt habe; das; er aber eiu solches »icht hat, ist eben der Fadl'n, der da^ Ganze zusammenhält, ^6er glaubt, daß Meister durch i^ehre, durch Zuriiäsiihrung auf moralische Anhaltspnnktc zu heilen gewesen wäre, zeigt uur, daß er solche Charaktere gar nicht kennt. Alle Lehre führt sie nur tiefer ius Brüten uud Grübeln, Für sie gibt ec> nur eiu ^eilmittcl: Tätigkeit la ist das Gauze gerichtet. Als Wilhelm in Weib unD «ind, in der Notwendigkeit, um iliret will,'» praktisch ins Leben einzugreifen, einen Brstiininnugogründ zur Tätigkeit gefunden hat, siud seiue Lehrjahre vorbei. Mau mag Goetbe nach so hoch verehre»: die Wauderjahre sind keiu Wert, der zweite Teil des^aust tein«Gedicht, die uerfifiziertenMaximen d<?l litten Zeit leine Lyrik, Aber alles g>>l, zusnuimen, Goethe der Jüngling, Goetbe der Mann nud Goethe der Greis sind ein Nilsenbild au deui sich die kommende» Jahrhunderte eo qiiiclc,,, dejjengleichrn sie nicht sehen nvitvn Aber er war eben ei» Mensch, Nicht der ?ich!>>r, soudeiu eiu Tichter, nnd s ^edcmnng c^es Abortes, >^ 1,1 der Goethes Vricswcchjel >»<< rincm Ta ist oor all^m eines, das eiu fchuies eiflicht !>ereiun'irft, Vetiina ist in, ,>,<>,ic ln'n, uor allein ein so frei erzogenes, Il'm V, ,nt> >,,'!>'^ das verxndl'll felir di^ ^>^> d,r Tiugr, Von Goldes Mutter hat mich >viil.ni, d,>ü gegenüber dem lindnahen Mädchen hat, Ilbr,geus ind ilire Briefe lösllich, reizend luöchte ich sagen, als ob sie dem ^olme bei feim'n evs>l'n ^ngeud. gut/r Teil !^eic!ttsin,i, ^io>'ü!e, sonst eiu Meister !!!! Tarstellcu, Ivar »icht qlmüich in, ^>!n>^^!!i I i l ' r eigenen Mutter, M' I,at sie in Tichtima, nnd Wainheit oiel zu allgemein, gelialteu. In dies,',, Briefen elf! niaäü man ilne B^tannt j j t In folch glürllicheu, leichleu Vode,i der Pedaulisnius des Valcrs eingelegl, >,,,,n!r einen Goethe als Frucht gebeu, Beiueglichc «oufequeuz ist das e>si>- nnd leyle alles Genies, Wenn Be!tin,ns '^rici,' nnd ^eweufchaft voi Will^lu, Meisier gelummeu n.>alen, lnüien sie linnderlfacheu Wert. 2o lauu >uan sic!> des Verdachtes oo» Phantafic uud Mignou den» doch uicht cutsslNage», (Tagebuch 2, 4:) „Wie dn bist, will ich dir dienen" ^ oas n,,g,,onl. Tiefe Lrgüsje des Tagebuchs streife,, manch irlil! ilmcu aber auch nul,t iene fyniboliji^ende Wahrheit uud Innigkeit, die derlei drleichte- rnnge» gesteigeli^r Znsi,,,,de gcwolmli' ist; „Cr (der Wind! wollte nur das ^',>' da sprang ich ans deu Tisch uud schichte ..'s" Auf den 3,fch? Wer springt nnf den Tisch, niu eiu Licht zu fchnnen? Tie ,s! iicl, be wußt, daß das burschilofe Wesen sie !!e,det. Was immer Souderbarcs in dem Verhältnis Goelbes zn dein «inde fein mag, es ist ungleich dem Verlinllnifse. ^l^enn fie nacltts ^n», Fcnster Ilinausfelien nnd begeisterte Gespräche über Tugend und Schönheit führen, begeisterte wie im'l r!>,n,it da de» starre» < ,^,>etl,e, wie sie ihn heiße» uud wie er Nnlnndigeu mamlnnal scheint Tas Gute: die Nnhe des zubereite», Ei»puppuug, Tchoubeit- der Leib, der vo» seiuciu Geiste ganz durchdrnngc,, isi Goethe» war die Nachtseite des 7ub und der Nawr »icht fremd, er wußte aber a„ch, daß u»c die Tonne FrüNUe reift, „Tie »unst ist es, die dir ei» siuuliches »>>e„ maß des Geistes vor die leibliche» Augen zaubert," ^
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Grillparzers sämtliche Werke Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
Titel
Grillparzers sämtliche Werke
Untertitel
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
Band
II
Herausgeber
Rudolf von Gottschall
Verlag
Hansa-Verlag
Ort
Hamburg
Datum
1906
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.2 x 15.9 cm
Seiten
552
Schlagwörter
Dramatik, Literatur, Gedichte
Kategorien
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Inhaltsverzeichnis

  1. Jugenddichtungen
    1. Blanka von Kastilien 4
    2. Wer ist schuldig, Lustspiel 72
  2. II. Gedichte 85
    1. Lebensbilder 87
    2. Liebeslyrik 105
    3. Reisebilder 109
    4. Aus dem Reiche der Kunst und Literatur 113
    5. Zeitgedichte 131
    6. Verschiedenes 144
    7. Aphorismen und Sprüche 155
      1. Selbstbekenntnisse 155
      2. Kunst und Literatur 158
      3. Zur Politik und Zeitgeschichte 165
      4. Lebensweisheit 169
      5. Albumverse 171
  3. III. Erzählungen 175
    1. Der arme Spielmann 177
    2. Das Kloster bei Sendomir 194
  4. IV. Satiren 207
  5. V. Studien 221
    1. Studien zur Literatur 223
      1. Zur deutschen Literatur 228
      2. Zur spanischen Literatur 254
      3. Zur englischen Literatur 307
      4. Zur französischen Literatur 315
      5. Zur italienischen Literatur 319
    2. Studien zur Aesthetik und Poetik 312
    3. Studien zur Geschichte und Zeitgeschichte 349
  6. VI. Biographisches 373
  7. VII. Aphorismen 519
    1. Zur Philosophie und Religion 521
    2. Zur Welt- und Menschenkunde 529
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