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Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
Seite - 259 -
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2. Zur spanischen Literatur. enllnNlt, wird von diese»! für ein lebendiges, mit Sprache begabtes Wesen gehalten, Kolnmbns selbst ist sehr gnt gehalten. Wir sehen ihn anfangs in Portugal, um dem Könige seine Entdeckung anzubieten. Er spricht mit seinen, Bruder und gesteht selbst das Abenteuer liche, ja Unwahrscheinliche seiner Projekte, bernst sich nl'er anf eine innere Stimme, der er nicht mißtrauen tonne, Tcr Vönig von Portngal ver- lacht sein Anerbieten, Er beschließt, nach Spanien zu geheu, und schickt seinen Vrnder nach Eiig land. In der dritten Szene finden wir ihn in Spanien angelangt und seinen Brnder mit ei,,er abschlägigen Antwort aus England znrüclge langt. Nie katholische Königin erwartend, !>a! n»n Kolumbus eine Vision, Eine Gestalt, in Iniidigt sich als seine eigene Imagination an. Sie führt ihn durch die Lust zum Ilirmie der Proridenz, der die christliche Religion und die Abgötterei zur Seite stehen. Letztere widersetzt fiä, der Entdeckung von Amerika und wird von dem lünzngelonimeiMi Teufel nutcrstützt, aber wie natürlich vergebens, und Kolnmbiio sieln sich in seinem Vorhaben bestärkt. Nie katho- aus der Neue,, H^elt zurückgekehrte Entdecker, der Tanfe der mitgebrachten Indianer fchließt, Art Notwendigkeit gerechtfertigt uud daher nultt ohne Wirtuug ist, daß die Wilden, die, wie Spaniern, sie nicht recht zu verstehen augc- nommen N'erde», durch Zeiche» Autwurt geben, barbarische Namen 00,, '"ltlicbteiten mit Wieder- Ncde ist, daß sie nach und nach schon spanisch vevstelien und sprechen. Ebenso wirtsam die Szene, wo sie das aufgepflanzte Kreuz nieder» Schüsse fallen, was sie auf die wundertätige Natur des rätselhaften Holzstammes beziehen und so vorahnend sich zum Christentum neigen, einmal: Lope de Vega ist nicht der größte Tichler, aber die poetischste Natur der neneren Zeit, Nas ist uuu ein Stück, von dem man, wenn man il,m ans nendentsche Weise nachhelfen, oder vielmehr es al-^ einen »anevas für ein erst zu schreibendes ^tüct betrachten will, recht viel Gutes sagen könnte, Ner historische Gang ist eingehalten, Ter Kausalnexus der Ereignisse ruudet sich zur Handlung, Ten, poenschc» i'>e rechtigieitsgefühl geschieht Genüge, Nnr ist aber alles, wao einel ^lnobreitung uud psychologischen ander gefügt, daß das Ganze doch mehr eine smnnn-iifassnng ohne vorhergegangene Entwicke« lnng ist. Es ist nämlich die Geschichte der Er- oberung Spaniens durch die Manren, Tie Tochter de^ «önig> von Algier wird anf einer Spazierfahrt im Meere von den Spaniern ge- nimmt den christlichen Glauben nn und wird sei» W^ib, Während der Tauf lind Traunngsfcier- lichkeit kommt Graf Inlian mit seiner Tochter ficht König Rodcrich diese Toclner und verliebt sich ebenso augenblicklich i» sie. Im zweiten Ätle finden >r>ir Floriudcu <die Eavai, schon ftch über Gewalt beklagend, die ihr der König angetan, das Land uuverteidigt nnd waffenloc-, >lönig Nodcrich fällt im Tressen, Teu Grase,! Julian befällt die Neue über feiuen Verrat, Er macht wird von ihue» getütet, Tie Eava stürzt sich vom Turme herab, ?er letzte Alt befaßt sich mit den Helden- taten Pelayos, so daß dieses Stück, dessen Gegen- stand die Niederlage Spaniens ist, mit dem auch dem Nationalgefüh! Genüge geschieht. Alles dies, wobei ich noch zn berühren ver- gesfen habe, daß das Stück eigentlich mit der Thronbesteigrnig uud Krönung zlönig Noderichs anfäugt, alles dies in einem Topf geworfen, so geläufig gewesen wäre,,, daß e^ für fie einer Anobreitii,,,, nnd weitläufigen Vermittelung gar nicht bednrfte, Tadnrch wird aber dao Stück als dramatisches Knnstlucrk nicht besser, ^loribertu treten a,if, Äian erfährt, daß ^tto ein Gegner des eben erwählten «aiierc- >!onrad ist, lind Fluriberto gibt ihm den Nat, siä,, da die Partie nuu so ungleich stehe, zu uuterwerscn Er tritt ein. Es ist Graf Lcopoldo niit seinen, Weibe Estela auf der Flucht vor den siegreiche,! Waffen deo Vcaisers, nur ebcu jetzt besiegt. Ter. Vcut beider ist aber noch uicht gebrochen, sie sinnen neuen Widerstand, ja Lcopoldo hofft mit vom Tlnone herabiiistürzen. Otto zeigt sich von gleichen Gesinnungen belebt. Als aber das flüchtige Paar sich entfernt hat, findet ^lori- am vorteilhaftesten eingeleitet werden tonnte, nnr zu schyellen Eingang, und die Einwürfe
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Grillparzers sämtliche Werke Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
Titel
Grillparzers sämtliche Werke
Untertitel
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
Band
II
Herausgeber
Rudolf von Gottschall
Verlag
Hansa-Verlag
Ort
Hamburg
Datum
1906
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.2 x 15.9 cm
Seiten
552
Schlagwörter
Dramatik, Literatur, Gedichte
Kategorien
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Inhaltsverzeichnis

  1. Jugenddichtungen
    1. Blanka von Kastilien 4
    2. Wer ist schuldig, Lustspiel 72
  2. II. Gedichte 85
    1. Lebensbilder 87
    2. Liebeslyrik 105
    3. Reisebilder 109
    4. Aus dem Reiche der Kunst und Literatur 113
    5. Zeitgedichte 131
    6. Verschiedenes 144
    7. Aphorismen und Sprüche 155
      1. Selbstbekenntnisse 155
      2. Kunst und Literatur 158
      3. Zur Politik und Zeitgeschichte 165
      4. Lebensweisheit 169
      5. Albumverse 171
  3. III. Erzählungen 175
    1. Der arme Spielmann 177
    2. Das Kloster bei Sendomir 194
  4. IV. Satiren 207
  5. V. Studien 221
    1. Studien zur Literatur 223
      1. Zur deutschen Literatur 228
      2. Zur spanischen Literatur 254
      3. Zur englischen Literatur 307
      4. Zur französischen Literatur 315
      5. Zur italienischen Literatur 319
    2. Studien zur Aesthetik und Poetik 312
    3. Studien zur Geschichte und Zeitgeschichte 349
  6. VI. Biographisches 373
  7. VII. Aphorismen 519
    1. Zur Philosophie und Religion 521
    2. Zur Welt- und Menschenkunde 529
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