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2. Zur spanischen Litcratnr. 2L1
,'uf,;nsuchen. Einige .Hofheiren kommen, von
Baiser angesagt und in der, wie sie vermuten,
er den Gemahl seiner Tochter und seinen Nach-
folger bezeichnen werde, Norista wendet sich
fruchtlos an sie um Auskünfte über ihreu Prüder,
üiufino, der zurückbleibt und dem der innge
Mensch gefällt, nimmt ihn in Tienst als Page
sehr komische Andeutungen über das Pagen-
leben.
Versammlung der Großen des Neiches, der
Kaiser erklärt seinen Entschluß, einen Nachfolger
zn ernennen, ?ie Prätendenten prahlen jeder,
so gul er kaun, 2er Kaiser laßt einen Lorbeer
bringen llaurel, wohl Kranz oder gar «roncV
Tie Äußerungen der Bewerber haben ihn miß-
trauisch gemacht. Indem er wählend hcrum-
blickt und endlich sich bestimmt, fällt ihm der
Kranz aus der Hand, Enrique, der dienend da-
neben steht, hebt ihn auf, Tcr Kaiser, wahr-
scheinlich darin eine Vorbedeutung sehend, frägt
>>,,,, wer er sei, Enrique erzählt mit kurzeu
^"'<l',i sein Schicksal, und daß er weder Vater
iwch Mutter kenne, Der Kaiser hebt die ^r
sammlung auf, verfügt aber zugleich, daß die
Grenzen seines Neiches künftig jedem untersagt
vermag. Ja er verbannt Enrique», wenn er
binnen drei Tagen dieser Forderung nicht ge-
nüge, Enrique antwortet ganz ruhig: Uran
Beide erkennen sich, verheimlichen es aber, Auf
die Ermalmung Rufinos, nicht traurig zu fein,
erwidert jener:
l
Im dritten Akt sehen wir das gegen ,g
Otto gesendete Heer uutcr Rolands Äufülnnng
siegreich zurückkehren, Enrique hat fich ausge-
zeichnet, auch Norista, als Page Celio, wird
rühmlich erwähnt, Ner Kaiser aber, aufge-
fordert, Enrique ,;u belohnen, beharrt darauf,
erst wissen zu wolle», wer sein Vater gewesen sei,
Nusino, mit Enrique zurückgeblieben, gibt
suche», der sich für fciueu Vater ausgeben wolle,
Graf Leopoldo, der in standesgemäßen «lcidcru
eben dazn kommt, wird um deu Liebesdienst an-
als die beiden sich von ihrem Iagdabeiitener her
wieder ertennen nnd der Graf eine Ahnung hat,
dan n'ner wirtlich sein Solni sein könnte. Auch
für Enriques Schwester gelten.
Zu Nufino lommt der Pfalzgraf Roland,
und da er Toristas Umwandlung erfährt, zeigt
sich, daß er Neigung gegen sie fühle, die Nufino
auf Kupplerart ans Ziel zu bringen vcrspnchi der Pfalzgraf Roland und macht ihm die heftig-
sten Vorwürfe über seine Undankbarkeit, und
daß er ihn nicht zum Nachfolger bestimmt, wie
schlossen war. Er geht, uud der Kaiser, höchst
ic den ersten Soldaten treffen solle, der ein-
treten werde. Kaum ausgesprochen, tritt Enri»
vorzustellen. Na dieser auf die Fragen des
Kaifers über seine eigene Abkunft fich aus-
weichend erklärt, erwacht in jenem von neuem
die Idee, daß er in Enriqne doch vielleicht d.'ii
Vie Gnnst, die der Pfalzgraf Roland ver-
scherzt hat, wendet der Kaiser deni Herzog Eclio
zu. Er befiehlt feinem Sekretär, eine Aus-
fertigung zu defscu Gunsten herbeizuholen, die
in seinem Kabinette liegt, wo sich auch eine
und geht, Nabei geschah aber eine Verwechse-
lung, denn als Herzog Eelio den seine» liest,
sindct er darin eine Schenkung von zehntausend
zum Grafen von Schwaben ernannt ficht, dem
>'isl>'n Fürstentum Tentschlands,
Nnfino macht Toristen in des Pfalzgrafcn
Namen Anträge, die diese zurückweist. Sie geht,
2er Pfalzgraf kommt uud erfährt von Nufino
IowoM die Abweisungen seiuer Vewerbungen,
ix> '^rsonen offenbar günstigen Einfluß auf die
0'>es,nnungen des Pfalzgrafen gehabt,
''>>ich einer lnr;>'n S^-ne zwischen dcni >iaifcr
und Rufiuo, iu welcher letzterer endlich auch zu
zur Ehe geben soll, nnd beschließt endlich, sie
dem Grafen (wahrscheinlich meint er den Pfalz-
grafcn) zu gel'cn,
Ta ^ritt Enrique plötzlich ein und dankt ihm
für diese neue Gnade, Ta du deine Tochter
Grafen gemacht hast, — Zum Grafen? Tas
Mißverständnis durch die verwechfclte Schrift
erklärt sich, Ter Kaiser begreift, daß gegen so
alo 5ic Tötung des Trägers so vieler Anzeichen.
Er befiehlt ihm, einen Brief der Kaiserin zu
überbringen, und geht hiu, diesen zu schreiben.
Während einer Szene in Leopold»? >?anse, da
der Pfalzgraf ihm und Toristcn seinen l'>lnck«
Wunsch iiber Enriques Ttaudeserhöhung dar»
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- II
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.2 x 15.9 cm
- Seiten
- 552
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik