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Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
Seite - 272 -
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V, Studien, ist, Das Hindernis ist nun gehoben, un heiratet den König, Das übelste bei der Sache aber ist, daß ^tiick im neunten Bande von Lopcs d>'l>Vn verausgabe der Verfasser selbst besorgte, welcher Band, so weit ich ihn bis jetzt gelesen habe, »virtlich nur vcrgleichungswcisc glitc Stücke cuthalt, so daß es scheint, daß diese Iiermozä ^Ilre^a dein Dichter selbst gefallen habe, Tas wäre denn freilich, wie gesagt, ein doppeltes haben; buut genug wenigstens ist es. Eines der besten Stücke von Lope dc Vega, Leider hat er sich binreißen lassen, nnch die Ingendgejllnchte >lönig Alsousos niit aufzu- 1,,'I'nicn ^>Ii sage: leider, weil, ungerechnet die Liebesverluiltnis znr Iiidin von Toledo, mit ge- bührender Änsiiilnlichteit zu behandeln. Der erste Äli, der die Einführung König Alfonsos als Kind in die von den Truppen seines Oheims be- setzte Stadt und die Gewiuuung vou Toledo für ihn zum Gegenstand hat, bewegt sich fast ganz in patriotischen Eiinnernngen, Doch ist hinein- gestreut ciue vortreffliche Szene ehelicher Zart» lichteit zuniilien dem Befehlshaber des beicsiigten Selü^iies i,'opc de Arena, einer volltonimem'n ?!ebeniignr, und seiucr Gattin, Lope de Vcga wirst häniig seine Perlen so am L^ege hin. Im ziveiten Alte, bereits '.viann gen'ordl'n nnd m,l der englisll,en Prinzessin Leonore vermählt, ver- liebt er sich in die ^ndin von Toledo, die er b>,ni Vaden ini Flnsse überrascht. Es ist dafür ge- forgt, das; dieses Vergehen, das nnmittelbar nach der Vllniäbluug eintritt, dem Könige nicht gar zn hoch angerechnet werde, denn die Jüdin svriän sclion bei ilneni eisten Allflreten von der Kälte des englischen Vlutes der Königin, und den Zeitgenossen Höftes mochte eine spanische Jüdin für jeden Fall anziehender vorkommen, als eine »miigin ans dem Stamme der Uerhasiten ilnn aber doch ein Engel den Weg, als er fich die er in dem Palast Galiana eingeschlossen hält, sowie später ihm ein zweiter Engel er- scheint, als er nach der Ermordung der Jüdin Wut uud Rache gegen seine Großen und die Königin schnaubt. Auf Aufforderung diefcr letzteren nämlich wird die Jüdin Nahel über- fallen uud getötet, Nun kommt der überburtrcffliche 3cki!nsi des Ganzen, so vortrefflich, daß ich ihm an Innig- keit beinahe nichts im ganzen Bereiche der Poesie an die Seite zu setzen wüßte. Der König, der an Gatten cntgcgenieist, treffen, ohne voneinander zn wissen, in einer Kapelle znsammen, in der ein wundertätiges Bild der Muttenioües >,,: Verehrung ausgestellt ist, 3,e knien, vonciü ander entfernt, nieder ,ind sangen a,,, in lauten, sich durchkrcuzcudcu Worten iM' >Xl', vor der Guadeumutter auszuschütten, 3er >lönig, der nch dadurch in seiner ^lndacht gestört jinde!, schickt seine,, >!ä,nn,el!iug, die fremde Dame ni! ^,'läsiignng ihres lauten Gebells -,,, elsnchen, ?ie >lmiigin lelint die Vol^liast ab. Sie habe ilüvn »'bitten verlöre,,, nnd sei in ihren, Nechte ,n !l>i,^n. Indes ist ihr Kammerfräulciu zn ^>n >!>i!iii,n'!l,erru des Kön,,,> !',!,>i>!,,iet, die (5rke,,»u»gen tauschen sich ans, nnd das sürsi» liche Ehepaar feiert seine Velsölniung vor d>>,! .1>!,i,e der (Gebenedeite,,, ^.erlwiirdig ist iibrigcus, daß Lope de Vega fich fo zieinlich anf die Seite der ^.ndin stellt, Sie ist durchaus edel gehalten, und selbst den Makel des Judentums uiuunt er für den Zuseher dadurch hiuweg, daß fie vor ihren, gewaltsam-,! Tode begelnt, eine Clnisiin zn iverden, Wud.-r selbst in dem Titel laz p22«Z 6« lo; Ne,v> vielleicht eine versteckte Ironie, ^,n eisten ?!!!.> luird der Friede des Königreichs durch die vcr- lätevische ^iiinnonng Lope de Arenas gc» ! im dritten ist das Pfand des 7nn'de,,'> der Tod der vor allen am wenigsten schuldigen ^iidin Der erste Akt laßt sich recht gut an, Don Pedro Ponee, der Sohn eines reichen, aber geizigen nnd harten Vaters, heiratet eine nrn,,- -"ialeistm'lUer, Nach dem Tode ihres Vaters, zn, der über die heirat nnfter sich ist nnd geiade-,n verlangt, daß die Ehe getrennt werde. Zuletzt kommt er gar, mit >>,m'i ,^,,,l>' !>. waffnet, anf das Landgut, wohiu der Eohu seine dem Gebären nahe Gattin gebracht hat, in der ansqesprochenen Abficht, den llngehorsan,> >, ->>> tüten. Dieser, der fürchtet, sich gegen feinen Vat« zu vcrgefseu, entfernt sieh, wobei er freilich uicht in Anschlag bringt, daß nuu der gan,e Zorn sich auf seine Gattin und il>r >!ind ent' laden werde, So weit ist alles gut, ja die Per» souen sind vortrefflich gehalten. Mit welcher Empfindung mochte wohl Lope dc Vega das ^>b des verstorbenen Malers niederschreiben, w,n,i Lucauia sagt: Es liegt in diefen Versen ein Verdammung' urteil über feine eigenen Stücke, die er angen-
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Grillparzers sämtliche Werke Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
Titel
Grillparzers sämtliche Werke
Untertitel
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
Band
II
Herausgeber
Rudolf von Gottschall
Verlag
Hansa-Verlag
Ort
Hamburg
Datum
1906
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.2 x 15.9 cm
Seiten
552
Schlagwörter
Dramatik, Literatur, Gedichte
Kategorien
Weiteres Belletristik

Inhaltsverzeichnis

  1. Jugenddichtungen
    1. Blanka von Kastilien 4
    2. Wer ist schuldig, Lustspiel 72
  2. II. Gedichte 85
    1. Lebensbilder 87
    2. Liebeslyrik 105
    3. Reisebilder 109
    4. Aus dem Reiche der Kunst und Literatur 113
    5. Zeitgedichte 131
    6. Verschiedenes 144
    7. Aphorismen und Sprüche 155
      1. Selbstbekenntnisse 155
      2. Kunst und Literatur 158
      3. Zur Politik und Zeitgeschichte 165
      4. Lebensweisheit 169
      5. Albumverse 171
  3. III. Erzählungen 175
    1. Der arme Spielmann 177
    2. Das Kloster bei Sendomir 194
  4. IV. Satiren 207
  5. V. Studien 221
    1. Studien zur Literatur 223
      1. Zur deutschen Literatur 228
      2. Zur spanischen Literatur 254
      3. Zur englischen Literatur 307
      4. Zur französischen Literatur 315
      5. Zur italienischen Literatur 319
    2. Studien zur Aesthetik und Poetik 312
    3. Studien zur Geschichte und Zeitgeschichte 349
  6. VI. Biographisches 373
  7. VII. Aphorismen 519
    1. Zur Philosophie und Religion 521
    2. Zur Welt- und Menschenkunde 529
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