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Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
Seite - 274 -
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V. Studien, lommt, uud die Gcwlllttätigkeitsgcschichte ini lehten Alt müßte etluas anders angedeutet werden, Icrsallt sür uns, trotz der Einheit der Haupt- Person und einigen sehr geschickt durch dasGanze miilcüisendeu Nebenpersonen, ziemlich undrama- lisch in drei abgesonderte Bcgcbeuheiteu, uach Anzalil der Akte, sür deu Spanier aber, dein es die Verherrlichung eines seiner großen Gc» schlechter uud, luas die Eiühcit gibt, die Ge- schichte der Übersiedelung dieses Geschlechtes bon Nauarra uach Kastilien war, mußte wohl ein (Kauzes, auZ deu suust auch ziemlich geschickt hier uud da miteinander durchslochteuen Teilen, wer- den. Nie Einzelheiten so gut, als es bei Lope fast immer der Fall ist. Der Schluß ein wenig gar zu objektiv, wo Euriaue von Trastamara den Morder beharrt. Im Tialog selbst einmal merkwürdig den Unterschied zwischen bcmra und Iwiwi-, «ngesähr wie wir Ehre» und Ehre uuter- scheideu, Eiu nugcmcin lebendiges Stück, Nie Pe- gebenbeit uovcllcnartig übereilt, aber reich uud gut gegliedert. Nie Situationen mannigfaltig stenzcn umfassend. Das Ganze auf ein Publi- kum berechnet, das interessiert sein und emv- fiudcu, aber sich dieser Empfindung nicht iu dem Zwaua, einer nachgeäfften Wirllichleit, son- dern im freien Spiel des Märchens und der Fabel bewußt werden will. Es fehlt nicht an Momenten, die jeder Tragödie Ehre machen würdeu, Ner Seelenzustand Albanos, wenn er sein Ve,b toten lassen will, und Nusardos, lvcnn er die Tat vollsührt und vollführt hat. Nie mcisterhastc Szeue, in der ersterer dem letztern den Mordbefehl gibt. In den einbüßte» äs ?2bin (Alt 2) macht er sich selbst über die Freiheiten lustig, die er jich mit der Thcaterciurichtung und Wahrschein- lichkeit erlaubt, Aurelio, au der Türe dos !cn>i tors abgewiesen, befindet sich, ohne die Bühne zu verlasse,,, mit einem Male vor dem Paläste des Kaisers, da sagt er denn: Das ganze Stück von l'üu'r g s g ch dieser Fabia, die alles dezanbert, wa-> in il'ie Nähe tomnit, so das; >V!l's! dn- v>'lscl!>!!,!iuc!!, d>.- hintergangeueu Liebhaber, in der Mii>> Basses sich gleich wieder von ihr angezogen iülil^n, dabei die Stärke ihres Eliavaw'«,'t>,e ,11,t l>,,,i Tode nnd allem Gräßlichen spielt, uud am Ende sich gcgeu das Gute zu wcudeu scheint. Mau muß sagen- scheint, denn gegen d,! siud uffeubar mehrere Szenen verloren ge» ,ian,',>'n, die der Herausgeber durch ^viedercin» Nliültnng früherer, nach eiucr nudereu ausgefüllt hat. Tiefer llmstand zeigt, wie man init de», Truck dieser «onwdien überhanpt ver> fahrcu ist, und daß wir kaum berechtigt foid, aus dem, was wir habe», eiu Urteil iil^r ^ope zu fällcu, Tain-beu die Fignr des kiudisch ver- liebteu altcu Senators, die uichtsuutzigc Zosc mit ihrem scharfeu Verstand bei aller Unvc» Burschen Fabricio lvird, in den sie verliebt ist. Die Geschichte der Jugend des Cyrns, Von vornherein recht gut »nd natürlich. Ein wenig sonderbar, daß Astynges, da man ihm von dem Schcrzlünige der .Hirten erzählt, sogleich auf die Idee gerät, daß es sciu Enkel sein dürftc, den er getötet glauben muß, Tas übrige ordcnt» lich uud gauz iu der mil'ocn Art des Lope, daß das Gräuelmahl des Harpagus nur erzählt, und ^iegen den Schluß gestaltet sich das Gauzc etwas sonderbarer, um den abstrakten Titel zu recht' Lope durch das Beispiel seines jüngeren Mit« in seiner Anlage kommt dcNo, nicht vor. Nie Vision im dritte» Akte sieht auf dem Papiere sonderbar aus, durch das Spiel und Haltung tonnte sie aber wirksam genng werden, ' ^nn dabei ein turnet über das Theater geht, so muß mau deu Tichtcr um sein ausvrucharmcs Publi» kum beneiden, Eiu schr artiges Stück, auf die Sage go gründet, daß zur Zeit der Belagerung von »Äiaullda, iu den Gebirgen der Peuna dc Francia, cin wilder Stamm gefunden wurden sei, der noch von flüchtigen Goten aus der Zeit der maurischen Eroberuug herrührte. Das Ganze beinahe aus nichts gemacht. Die Wilden sehr gut gehalten. Die übrigen Charaktere nach Lovcö Art durchaus nicht scharf umrissen, und doch so individualisiert, daß sie niemand gleichen, als sich selbst. Dieser völlig vornehme Herzog von Alba, dieser Liebhaber in seiner Haus- offiziauteuhaltung, diese Geliebte, au der eben auch nichts Besonderes ist, uud die durch die Lage zu eiuer Art Heldin wird. Wie klug e,
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Grillparzers sämtliche Werke Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
Titel
Grillparzers sämtliche Werke
Untertitel
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
Band
II
Herausgeber
Rudolf von Gottschall
Verlag
Hansa-Verlag
Ort
Hamburg
Datum
1906
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.2 x 15.9 cm
Seiten
552
Schlagwörter
Dramatik, Literatur, Gedichte
Kategorien
Weiteres Belletristik

Inhaltsverzeichnis

  1. Jugenddichtungen
    1. Blanka von Kastilien 4
    2. Wer ist schuldig, Lustspiel 72
  2. II. Gedichte 85
    1. Lebensbilder 87
    2. Liebeslyrik 105
    3. Reisebilder 109
    4. Aus dem Reiche der Kunst und Literatur 113
    5. Zeitgedichte 131
    6. Verschiedenes 144
    7. Aphorismen und Sprüche 155
      1. Selbstbekenntnisse 155
      2. Kunst und Literatur 158
      3. Zur Politik und Zeitgeschichte 165
      4. Lebensweisheit 169
      5. Albumverse 171
  3. III. Erzählungen 175
    1. Der arme Spielmann 177
    2. Das Kloster bei Sendomir 194
  4. IV. Satiren 207
  5. V. Studien 221
    1. Studien zur Literatur 223
      1. Zur deutschen Literatur 228
      2. Zur spanischen Literatur 254
      3. Zur englischen Literatur 307
      4. Zur französischen Literatur 315
      5. Zur italienischen Literatur 319
    2. Studien zur Aesthetik und Poetik 312
    3. Studien zur Geschichte und Zeitgeschichte 349
  6. VI. Biographisches 373
  7. VII. Aphorismen 519
    1. Zur Philosophie und Religion 521
    2. Zur Welt- und Menschenkunde 529
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