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Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
Seite - 285 -
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2. Zur spanischen Literatur. 285 Pferdedecken, ja sogar zwei Maultiere für dessen Wagen zu schenken. Tcn Komtur muß sich Lupe sehr jnng nnd diese Liebe als seine erste gedacht pflegt sich sonst die Liebe eines Gutsherrn zu einer Bäuerin nicht zu äußern. Das Paar geht Pferde und läßt dort von einem Maler ver- stohlen das Bild seines geliebten Gegenstandes Im zweiten Akte hat Pcribcmcz, der bei Austrag übernommen, einen heiligen Rochus, d^r durch Alter uuschciubar geworden, nach Toledo zn bringen, um ihn durch einen Maler auffrischen zu lassen. Ebenso fanden der Ve- Gclegeuhcit, der erstere fich als Schnitter im Haufe des Baners aufnehmen zu laffcu, indessen der andere einer im hause besiudlichcn Muhme Iucs den Hof macht, beide um dein Komtur die (Gelegenheit anzubahnen. Der verkleidete Be- diente läßt wirtlich feinen Herrn ins Innere des Gehöftes fein, wo dicfer, als Casilda das die Liebe des Komturs anrühmt, worauf sie, auf die Maske eingehend, ihre Liebe zu ihrem Gatten erklärt uud den Komtur an Frauen seinesgleichen verweist und, als der Ritter sich '->-? >!oiutur zu erkennen gibt, ohne weiter von ihm Notiz zu nehmen, fortfährt, die Schnitter zur Arbeit aufzufordern. Niese Szene, obwohl, mit Ausnahme des charakteristischen Schlusses, mehr lyrisch als dramatisch gehalten, ist von ,.,,,glommen, gerät mit seinem heiligen Rochus auf den nämlichen Maler, der Easildas Bild ins Große zn bringen übernommen hat. Er erfährt, daß der Komtur es bestellt hat, ja, nach Ocana zurücl gekommen, hört er seine Schnitter, die etwas gemerkt haben, ein Lied auf jenen nächt- lichen Besuch singen. Er weiß nun, was gc- M,eln'u ist, doch vertraut er seiner Frau, Ncr Komtur ergreift unn ein anderes Mittel, ihn zu entfernen. Er macht ihn zum hauptmaun über eine Schar Landlcute, die dein »öui^c gegen Granada zu Hilfe ziehen sollen, Pcri- l-ar.ez nimmt die Sendung an nnd läßt sich vom Kmntnr selbst das Schwert umgürten, was einer Art Ritterschlag gleichkommt, offenbar, um das Recht zu erwerben, ihn in der Folge umbringen zn können. Er reist ab, kommt nachts heimlich ziiiück, tritt bei seinem Nachbar ein, durch dessen Hof in seinen eigenen, findet den ssomtur ebeu im Begriffe, feiner Gattin Gewalt anzutun, tötet ihn und znr Gesellschaft auch die verliebte Gelcgenhcitsmachcrin, Muhme Incs, stellt sich selbst dem Könige, der einen Preis anf feinen Kopf gefetzt hat, nnd mit einer hübscheu Veu düng bittet er, seiue Frau als diejenige zu be- trachten, die ihn gestellt hat, und das Vlntgeld der Verlassenen als Uuterstütumg zukommeu zu lassen, Vas wahre Verhältnis wird aufgeklärt In diesem letzten Akte ist Lope de Vegll etwas begegnet, das ihm sonst nicht leicht zu ge- dcm sein .Held schon mit Gedanken von ^'!ne und Rache umgeht, gibt Lopc sich sichtliche Mü>,>-, ihn noch als schlichten Laudmauu zu halten. Er läßt ihn ausdrücklich mit komischer Gravität von Schweinen, Gänsen nud .Hühnern spreche», wogegen nichts zu sagen wäre, aber es hat etwas Gemachtes, was, noch einmal gesagt, bei diesem Nichtcr äußerst selten vorkommt. Auch habe ich schon die Vermutung ausgesprochen, daß unter der oft vorkommenden Figur eines Bclardo, Lope de Vega sich selbst gemeint habe, hier wird es deutlicher als je, da Belardo ein» mal sich gegen die Tadlcr auflehnt, die ihm gelernt zn haben. libergl. Eine Vstela, Schwester des Grafen Aalduhno, wird vom herzog Arnaldo auf der Reife überfallen, geschändet und gefangen ge- halten, findet aber Gelegenheit, zu entkommen. der Tochter des Königs von Frankreich, Elo- uimmt, Sie ist aber schon in den Grasen Bal» duyno verliebt, der sie mit Hilfe eines Carlos, nehmen ihren Weg nach Spanien, wo Estela in Männertleidcrn, und zwar, man weiß nicht, warum, als Narr am Hofe von Aragon anftritt. Gcrichtskampf gerettet werden kann. Er ver- läßt daher heimlich seine Marcela nnd reist nach Paris, befreit seinen Freund, wird dabei selbst freit, Nas Ende davon ist, daß beide Freunde nach Aragonien gehen, wo der König ein Turnier ausgeschrieben hat, in den: der höchste Preis der Schönheit für seine Gattin von dem hat sich auch Marcela gewendet, die fich von ihrem Geliebten verraten wähnt uud in Männer» lloideru Nachricht von ihm einzuziehen gedenkt. liug, wobei sie mciut, da fie doch schon einmal Szene im ganzen Stücke, wo die beiden Weiler, fich wechselseitig für Männer halten, die eine für
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Grillparzers sämtliche Werke Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
Titel
Grillparzers sämtliche Werke
Untertitel
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
Band
II
Herausgeber
Rudolf von Gottschall
Verlag
Hansa-Verlag
Ort
Hamburg
Datum
1906
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.2 x 15.9 cm
Seiten
552
Schlagwörter
Dramatik, Literatur, Gedichte
Kategorien
Weiteres Belletristik

Inhaltsverzeichnis

  1. Jugenddichtungen
    1. Blanka von Kastilien 4
    2. Wer ist schuldig, Lustspiel 72
  2. II. Gedichte 85
    1. Lebensbilder 87
    2. Liebeslyrik 105
    3. Reisebilder 109
    4. Aus dem Reiche der Kunst und Literatur 113
    5. Zeitgedichte 131
    6. Verschiedenes 144
    7. Aphorismen und Sprüche 155
      1. Selbstbekenntnisse 155
      2. Kunst und Literatur 158
      3. Zur Politik und Zeitgeschichte 165
      4. Lebensweisheit 169
      5. Albumverse 171
  3. III. Erzählungen 175
    1. Der arme Spielmann 177
    2. Das Kloster bei Sendomir 194
  4. IV. Satiren 207
  5. V. Studien 221
    1. Studien zur Literatur 223
      1. Zur deutschen Literatur 228
      2. Zur spanischen Literatur 254
      3. Zur englischen Literatur 307
      4. Zur französischen Literatur 315
      5. Zur italienischen Literatur 319
    2. Studien zur Aesthetik und Poetik 312
    3. Studien zur Geschichte und Zeitgeschichte 349
  6. VI. Biographisches 373
  7. VII. Aphorismen 519
    1. Zur Philosophie und Religion 521
    2. Zur Welt- und Menschenkunde 529
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