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Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
Seite - 294 -
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294 V, - l als er verspottet und adg^wiesen lvird, ja man sn'IIi sogar den Empfang de-- ?!'>>,l,^i> ,n '.11, rede. Mit Verwünschungen lehrt er nach Valencia zurück. Neben diese» Ereignissen spinnt sich aber der eine Geliebte, Ninarda, zu hause zurnckge- lassen hat, Niese folgt ihm in Männcrllewern, >,nd Fenisa hat das Unglück, sich in diese» weib- lichen Wann zu verlieben, der, um sich vor den Zudringlichkeiten seiner Reisegefährten zu retten, die in ihm das Weib ahnen, ihr entgegenkommt und sogar die Auosicht auf eine heirat al>? «oder deutenden Gegenständen gefüllte Kisten und de» feffelter zu Fcnisa, die von seiner Ankunft und der reichen Ladung bereits Nachricht erhalten bat. ^ie emufängt ihn auch mit der alten Zärtlichkeit, uud da sie findet, daß seine Waren mit doppeltem Gewinn in spaterer Zeit verlaust werden lonueu, erbietet sie sich, jemand zn finden, der ihm gegen zwanzig Prozent 3000 Nukaten vorstrecken wolle. Sie gibt aber das <^'ld aus ihrem Eigenen und empfängt dafür alo Pfand die Schlüssel des zollamtlichen Ver- schliis!>?. Ter Valencianer hat kaum das Geld empfangen, das er al>? sein eigenes samt Zinsen betrachtet, als er wieder, nach Hause segelt. Na fich nnn auch Ninarda als Weib zu erkennen gibt, so ist die Vuhlcrin vielfach betrogen: nm ihr Geld, u,n den Bräutigam nnd nm die Ge- schenke, die sie in der Freude ihres Herzens aus Anlas; der Heirat an mehrere gegeben hat, Tie Unbefangenheit von Lope de Vegas Geiste gibt sich anch in diese,,, Stücke kund. Ein spani- scher Hauptinann ^sorio und inehrcre spanische Soldaten lassen sich geradezu als Schreckmittel im Tiensie der Buhlerin gebrauchen, llnter den Eigenschaften der Spanier loird geradezu die Prahlerei als charakteristisch aufgeführt. Ja einmal werden fie als albern bezeichnet, da das Gold ihrer neueu Welt mehr den übrigen Nationen, als ihnen selbst, zugute komme. Übrigens das Ganze roh und wenig bedeutend, Nas jedenfalls nicht große Verdienst dieses Stückes besteht mehr in der Haltung der Per- sonen, als in der Ausbildung und Bedeutsamkeit der Handlung, Ter erste Akt hängt nach Lope de Vegas übler Gewohnheit mehr in Weise einer Vorbegebeuheit mit dem Neste des Stückes zu- sammen, als daß darin der Keim und die Be- dingung desSpätercn enthalten wäre, TeiGroß- Prior von 2an Juan, auf einer Geschäftsreise in Portugal uud von dem Herzoge von Verganza gastfreundlich aufgenommen, läßt, nicht ohne Abficht, unter dem Kopfkissen seines Bettes das Porträt seiner Schwester Ma»or zurück. Ncr Herzog verliebt sich anch »>i,i, Wnnsch in dai »iid sncht den Gegenstand selbst i,i zlastilicn anf, Nnn haben zwar oie ;wc, antvr,, Vrüdcr Mayurs ihre Schwester dem Alm,ranie von Aragonien zur Ehe versprochen, die ^a>!>,' N'ird aber rückgängig gemacht, und der >^,i '-!','!,>>,,-,,, ,'^iaganza?) erhält die vmw seiner phantastisch Gl. ,,,, lönn!e nun allenfalls annehmen, daß die Ungliiilc-sällc dc> eigentlichen Stückes eine Art Strafe die>Vc> Won brnches in sich schlössen, Ader cmers^ rs nieniandcm i,n Stücke ein, fich jene^ Wcnt' brnches nnr noch zn erinnern, andcrerfeitö träfe die Strafe gerade diejenigen, die fich tein>s ^reubrnches schuldig gen,acht haben, dac- ^>)e paar nämlich; anch wäre die Strafe weder durch die Gleichheit des Übels, noch als Fortwirlung eines schnlccharen Ebaralter.-,,,^ n,it der '^^^ holte Vcntnngcn bei ^upc de Vega nicht sn^Iic,,, auch uur zu denken. Übrigens ist es da und mag für die Epelnlanten den ersten Akt mit dem Tas Glück der Ehe wird dnrch eine Lisarda gestört, die, von ihrem niederträchtigen Geliebten verlassen, ja mit dem Tode bedroht, in Männer' Neidern als Page in des Herzog-? Tienste tritt. Man innsl annehmen, dasi die Herzogin dnrch den spezifischen (''>ernch, den Lope de Vega bei ein,'r andern Gelegenheit, den beiden Geschlech- tern zuschreibt, eine duutle Vorstellung von der weiblichen Natur ihres Pageu erhalten habe, deun ihre Vertraulichkeit geht so weit, daß die Eifersucht des Herzogs halb uud halb alö ge mit gezogenem Schwerte fruchtlos den Pagen verfolgt, entflieht die Herzogin an den Hof deö Königs von Portugal. Ein Gericht wird ange ordnet, die Verwandten der Herzogin Imümri, aus Kastilicn herbei, es erfolgt eine Al,>fordl' rung, aber die Enthüllung von Lifardas Weib» lichem Geschlecht bringt alles ins gleiche nnd da? Stück zu Ende. Tie Spanier nämlich, so haar» spaltend in bezug auf die männliche Ehre, letzuug, als die höchst körperliche. Sogar Lisaida heiratet zuletzt, wahrscheinlich auch zur Herstellung ihrer Ehre, ihren niederträchtigen Geliebten. Wenn die Handlung nicht viel si'.gen will, so sind doch mehrere der Figuren des Stückes rech" gut. Wie der .Herzog von Verganza zu dem Beinamen sl mag ssalllii ?ortussull3 kommt, d>- grcist man nicht wohl. Tarin eine satirische Anspielung zu suchen, verbietet die allem V,'> steckten fremde Natur Lopc de Vegas. Nesser die Brüder Nonna MayorZ. Nie innige Lieb? des Groß-Priors zu seiner Schwester zeigt sich
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Grillparzers sämtliche Werke Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
Titel
Grillparzers sämtliche Werke
Untertitel
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
Band
II
Herausgeber
Rudolf von Gottschall
Verlag
Hansa-Verlag
Ort
Hamburg
Datum
1906
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.2 x 15.9 cm
Seiten
552
Schlagwörter
Dramatik, Literatur, Gedichte
Kategorien
Weiteres Belletristik

Inhaltsverzeichnis

  1. Jugenddichtungen
    1. Blanka von Kastilien 4
    2. Wer ist schuldig, Lustspiel 72
  2. II. Gedichte 85
    1. Lebensbilder 87
    2. Liebeslyrik 105
    3. Reisebilder 109
    4. Aus dem Reiche der Kunst und Literatur 113
    5. Zeitgedichte 131
    6. Verschiedenes 144
    7. Aphorismen und Sprüche 155
      1. Selbstbekenntnisse 155
      2. Kunst und Literatur 158
      3. Zur Politik und Zeitgeschichte 165
      4. Lebensweisheit 169
      5. Albumverse 171
  3. III. Erzählungen 175
    1. Der arme Spielmann 177
    2. Das Kloster bei Sendomir 194
  4. IV. Satiren 207
  5. V. Studien 221
    1. Studien zur Literatur 223
      1. Zur deutschen Literatur 228
      2. Zur spanischen Literatur 254
      3. Zur englischen Literatur 307
      4. Zur französischen Literatur 315
      5. Zur italienischen Literatur 319
    2. Studien zur Aesthetik und Poetik 312
    3. Studien zur Geschichte und Zeitgeschichte 349
  6. VI. Biographisches 373
  7. VII. Aphorismen 519
    1. Zur Philosophie und Religion 521
    2. Zur Welt- und Menschenkunde 529
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