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Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
Seite - 328 -
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328 V. Studien, ^timmung sind, das Fehlende der Darstellung ans i!ner «enntniö des Verfassers zn jup- ^Inn^ndung der Mittel wird nicht selten zu eineni eigeueu Reiz, wie das Lallen dec- >>,,,ixo der Mntier entzinlender Ilingt, als aller Wolil lant der Dichtkunst im Munde der Mnsik, Veini Dilettanten gilt innner der Wille jürs ^verk, indes ein Künstler nnr derjenige genannt ,uerden kann, der auch ins Werk zn setzen uer» niag, >uas er will. Jede Knust liegt in der voll- vollto,nmeuen Idce^ und dies zwar so selir, das; nnr darin ihr charakteristischer Unterschied von der Wissenschaft zu snchcn ist. Wer das Schöne weder weiß »och suhlt, ist ein Tropfn wer e>,-> siilNt, ein Liebhabern ,ver es nililt nnd weiß, ausznfü!>re,i strebt, ein Dilettant^ wer es ausführt, ein Künstler, Wer mit einem beschränkten Ideenkreisc seinen Heine,i Vorrat selbständig außer sich hinznstellen vermag, ist ein «uasiler, indes der Ideenieicl'ste, de>,, die Gabe, dao r>edall,ie von seinem Inneren abzn lese,,, n,angelt, dn'feo ','ca,ne,,-'' enug N'iro ent- deinen müsse!, >?o!l>, in >!',,,,'>' '>,'!Mj,l'aIe N'üd ein Dichter bleiben bis an> ^, ,d^ der Ävelt, nn) die Schlegel »verden e> n, ll> l ieui, ivaren sie nnch tieser als die Tiefe de> '^eümee! !neoe>ll>!,i>,f.i!e,, >>,,!, niw >^>iii!,^' '>I,ü!>!>!v find V,'alev, nnd der f i n n i g e 3>l,u0rr lvird es täglich weniger, je mehr er sinnt, do !,egt aber dicie T a >f> e l > n n g, d,e ich als das cliaralierisiisllie ^ev lnml fede-'' >!nnst^ Werkes betrachte, wie nlwn ^'ben benierlt nnnde, in der uullkmnmenen ^lblon,,,., d>> >vnwrgc^ brachten von dein herourb!,,, >, ,ll>, >, >'c,n!,le, ^rst N'enn die ssrncht von dein ^. i i l ie, le,l>e ge> fchnülen ist, dann erst tr i t t ein neuer Mensch ins Nasciu, der das Prinzip seinec- Taseins in sich selbst trägt und als Geschöpf wandelt nach eigener Nichte, Die Kunstverderber. Wenn man vom Verderben eine-? ^ einer Nichtuug, einer Kunst spricht, so meint man wie natürlich nicht die maugelbaflen Schritte, die vom Anfange aus bis winnung eines, der Vollkommenheit sich naliern den Standpunktes gemacht werden. Sie sind förderlich, notwendig und in ihrer Iliwoll loninienlieit verelnnngswürdig, ob es gleich lächerlich ist, wenn eine übersättigte Zeit ilmen einen höheren Wert zuschreiben will, als den, schon vorgeschrittene Kunst durch falsche Be- strebungen wieder rückgängig machen, Ta stößt man denn freilich bei den Verteidigern eineo immern'ährenden Fmtschriites gewaltig an. Aber wollte ma» diesen auch, gegen alle Erfahrung, im ganzen der Welt zugeben, so stößt man doch im einzelnen damit gewaltig an, besondere wenn die nnr bei einzelnen vorkommen, ja ihrerNatur nnch eine Art Abgeschlossenheit, um nicht zu sngeu Einseitigkeit bedingen, Kenntnisfe lasse,i sich mitteilen, Kräfte nicht, Tie Bildung, die allerdings in den letzten drei Jahrhunderten in iinnicrn'alnendem fortschritt war, beruht auf leiten n Bestrebungen, die wesentlich ein Ilbcr sind weit entfernt, durch solche Allgemcinbenen gefordert zu werden, Aildnng haben uud seine Bildung nm gehörigen Orte vergessen zu künueu, sind für den neuere,: Dichter gleich wichtige Er- cs schwerer ist. Man kann eine Kunst theoretisch oder prak- tisch verderben, Tie falfchcn Theorien verderben eigentlich die Kunst nicht, sie kommen erst, wenn sie bereits verdorben ist, Tie Produktion hat eine fo überwältigende Macht, daß ästhetisches ö>efasel dagegen nnwirlsain bleibt, ^rsi we.,n die Ausübung ermattet, oder sich selber untreu geworden ist, dann machen sich die falfchen >"in,'o,une breit und e> nbw>'lv,i, ja machen die ^,^>>!el,r für die Masse halb nnniogl,ch, l^rst nng den Bannn denn die echten »rnnds», im Talente selbst nnd, al-s erwellbarer >!.e,m, anch in der Masse, Also nnr die >!il,,fller ve>d>'> l>en die «nnst. Das ist oft gcfagt wurden nnd da!,er nichts Nenes, Meistens aber winde o>-r ?,n> so ge« branc!,t, als ob es die eigentlich schlechten >!>>,,st< Tas ist aber ganz unwahr. Die schlechten Tichler bleiben unbeachtet, nnd die mittel- mäßigen unterhalten, oft ganz mit Necht, die Menge, die aber recht wobl ;n nnlerfcheiden ,veis;, daß, wenn sie Wallenstcins Tod sieln, sie ans eigenl>!lln,ii xnnstgebictc steht, inde>> ,,, ,,, l, gestern bei Kotzebne ooer ^ffland ganz einfach die Knnst verderben, n>enn fle fiä, i,idi>.noli> lleu Richtungen niit zn giosier ^uil,,b/ lrn^rl'en, ? r Tadel trifft aber dann eigentlich nicht fie. Jede Begabnng hat da-> siecht, zn fein, was fie ist, felb.'n jaches sich kund gibt, so macht das In» dwionelle den eig/,,Ui>>'e,, R^', ,n,'-, o.'i !,,,l,'r' scheidet uud erfrifcht. Wollte Gott, jeder >!iinst. (hnfehneidende der Befonderhcit verführt, fich ln:> das Individliclle werfen, ohne die Indi-
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Grillparzers sämtliche Werke Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
Titel
Grillparzers sämtliche Werke
Untertitel
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
Band
II
Herausgeber
Rudolf von Gottschall
Verlag
Hansa-Verlag
Ort
Hamburg
Datum
1906
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.2 x 15.9 cm
Seiten
552
Schlagwörter
Dramatik, Literatur, Gedichte
Kategorien
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Inhaltsverzeichnis

  1. Jugenddichtungen
    1. Blanka von Kastilien 4
    2. Wer ist schuldig, Lustspiel 72
  2. II. Gedichte 85
    1. Lebensbilder 87
    2. Liebeslyrik 105
    3. Reisebilder 109
    4. Aus dem Reiche der Kunst und Literatur 113
    5. Zeitgedichte 131
    6. Verschiedenes 144
    7. Aphorismen und Sprüche 155
      1. Selbstbekenntnisse 155
      2. Kunst und Literatur 158
      3. Zur Politik und Zeitgeschichte 165
      4. Lebensweisheit 169
      5. Albumverse 171
  3. III. Erzählungen 175
    1. Der arme Spielmann 177
    2. Das Kloster bei Sendomir 194
  4. IV. Satiren 207
  5. V. Studien 221
    1. Studien zur Literatur 223
      1. Zur deutschen Literatur 228
      2. Zur spanischen Literatur 254
      3. Zur englischen Literatur 307
      4. Zur französischen Literatur 315
      5. Zur italienischen Literatur 319
    2. Studien zur Aesthetik und Poetik 312
    3. Studien zur Geschichte und Zeitgeschichte 349
  6. VI. Biographisches 373
  7. VII. Aphorismen 519
    1. Zur Philosophie und Religion 521
    2. Zur Welt- und Menschenkunde 529
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