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Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
Seite - 352 -
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352 V, Etudicn. seguet, uud froh hebt er in der gereinigten Lust gesuudc Hände dankend zum Hinimel enipor. Eine ähnliche Erscheinung sind jene Barbaren üoms Erbärmlichkeit, Roms "Despotismus hatte lreitet; es mußte fallen, lveuu die Menschheit bestehen sollte, Aas war die heilsame Wirkung jener Völterslürnie, Auf diese Art hat die ewige Ordnung sich uumcr w,r!sa,n gezeigt; Rom yaüe nicht die erste dies Los erfahren, Assyrien, bedien, Persien waren ihm voraugegaugcu. So war es, so ist es, so wird es sein, nnd jedes neue Rom Uurd die Wahrheit dieses Wortes einst mit Schrecken erfahren, Lauge blieben diese worden, was sie gewesen, eine rohe, ungefornite Masse, der es aber keines- wegs an Vildsamlcit fehlte. Der Keim alles aber entstellt von den Umhüllungen einer großen Barbarei, Nur in Wechselwirkung mit sich, ohne Verbindung mit der übrigen Welt, lag der eiserne Koloß im Tnnkel da, bis er, spät erft, mit einem srcmdartigen Körper zusammenstieß, uud sieh da! Funken blitzten, Fuutcu, die zwar wohl manchmal den Unvorsichtige» brannte» (doch wer kann dafür, daß der Tummkopf fich au einer flamme verbrennt, die den Klngeu erwärmt/, Fuukcu, die trübcu Nachtvögeln eiucn Weltdraud zu droben schienen, deneu wir aber i^icht^destoweuiger Kunst und Wissenschaft, Vil- d'uug uud alles, was das Leben angenehm und schön macht, verdanken. Mit einem Worte! es entstanden die Kreuzzüge, Tiefes ist die wichtige Epoche, mit der das Leben unserer Kultur begann; zu der ^eit s,u,i man zuerst an, die Fesseln, die Aberwitz uud Tummhcit der Welt aufgelegt hatten, zu fühle»; damals ward mau zuerst mit den Erzeug,>,sie,, fortlebte, bekannt, von hier ans ward diese Himmelsvflauze iu die nebclvollcn, rauhe» Gcgeudeu der westliche» Lander versetzt; hier lernte man zuerst ahnden, obgleich die Einsicht erst spateren Zeiten aufbewahrt war, daß eiu Nichtchrist doch auch wohl eiu Meusch wäre; da- mals fing Aristoteles an, mit den Spinimdui, leiten der Tialcktik in die Schranken zu trete»; hier si»g, im Konflikte mit Saladi», der Krieg an, eiue Kunst zu werden, der vorher nur Meu- berdräugte die Mcdiziu eine mörderische Quack- salberei, Man riet einzelnen Menschen auf Reifen zu gehen, um fich zu bildeu; hier taten es einmal ganze Nationen, und in der Tat ihre Bildung doch größtenteils diefen abenteuer- liche» Zügen zu verdauten. Wer dabei am übelsten wegkam, war der heilige Stuhl, Man hat Gregor VII, die erste Idee der Kreuzzüge zugeschrieben, aber ent- weder diese Sage, oder die Sage von der großen ,'!>u>i!,eit und liefen PoliUl diesem iu seiuer Ait ciuzigeu Manues ist falsch. Er wollte die Hierarchie befestigen, die «reu^üge WN'en iie ^ u,c- ^n,,e>ne erschüttert! Anch eine Erjin- dmui Urbnns II, scheinen sie nicht zn sei», ^ei,i ^>eist war wo!,l incht >ir0s', >iei,u>i, um einen '"!>>>,',, ^Iiesenplan zu fasien, der, vou ihn, sell'N euürorfen, Iall,erlicl, iväre; de,,u er, der die >'''e iiuuuug aller damaligeu ,^errs,!!er lauiüe, louule sich vou leiueni derselbe,, Uuter.sl,inuug snr seinen Plan versprechen; dcuu weder xvlin n!, !^, von Teutschlaud, noch Heinrich I, vou E,,,U>n,d U'areu ivegen ihrer Ergebenheit gegen de,, >>>,!, geu Stuhl l'erüMni, ^pauieu >l>ar um den^ien, zügen in seineni eigeue» ^u,,er,i ,u sehr be^ jchäftigt, Philipp Uon Frantreul,, we,,n er au>!, gleich dcu besteu Willeu gelnid! Iiäüe, tonnte seiu Land, das seine übermächtigen uormmmml'en Italiener tra>!>te!eu nur dem «aiser die ^pii,,.- zn bieten, der Herzog von Apulieu ward durch üugarn uud ^ene',ianer in Schach gel^iNei', höchstens Uon dem staa!->!l,i>ieu ?oge,i der !e!,, tereu, Vital Michieli, hätte er au,- pol,ii,>l,e>, Gründe» Hilfe hoffen könne,,, T>er Plau zu dicfer Untcruelmmi,^ ivur 3i,non von Ierusaleni crzengt, der, ivie der ^chifsbrücluge nach einem ^rett, ver^ioeiselud mochte, Ner Papst, zu turziniuiq, die eniiex, tcren Folgen zu berechnen, des angenblickliche» so ungewiß anch sein Gelingen war, ünn nur luindler des Ganzen, Peter, den Einsiedler, vou der unerwartete!! gnten Stimninng der !!velt für dasselbe Nachricht bekommeu hatte. Was uiemand vermute,, kouutc, geschah, Tie Naserci erklärte, sich dcunoch ciu Schwärm Uo» Mc,ische» fand, der auf das Wort des Papstes bräunte, ewige Vclohuuug iu je,,er Welt und d,e damals llou Köpfen besetzt, wie die beiden hein» riche von Tenlschland und England waren, uüd Gesiudcl uud fauatifchc Abenteurer faudeu sich bei dem Zuge eiu. Wer ihre Gesinnungen leuueu will, mag die Beschreibung davou im Guillelmus bntur ut aä «llicerez c>ui8 tralier ä !i
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Grillparzers sämtliche Werke Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
Titel
Grillparzers sämtliche Werke
Untertitel
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
Band
II
Herausgeber
Rudolf von Gottschall
Verlag
Hansa-Verlag
Ort
Hamburg
Datum
1906
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.2 x 15.9 cm
Seiten
552
Schlagwörter
Dramatik, Literatur, Gedichte
Kategorien
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Inhaltsverzeichnis

  1. Jugenddichtungen
    1. Blanka von Kastilien 4
    2. Wer ist schuldig, Lustspiel 72
  2. II. Gedichte 85
    1. Lebensbilder 87
    2. Liebeslyrik 105
    3. Reisebilder 109
    4. Aus dem Reiche der Kunst und Literatur 113
    5. Zeitgedichte 131
    6. Verschiedenes 144
    7. Aphorismen und Sprüche 155
      1. Selbstbekenntnisse 155
      2. Kunst und Literatur 158
      3. Zur Politik und Zeitgeschichte 165
      4. Lebensweisheit 169
      5. Albumverse 171
  3. III. Erzählungen 175
    1. Der arme Spielmann 177
    2. Das Kloster bei Sendomir 194
  4. IV. Satiren 207
  5. V. Studien 221
    1. Studien zur Literatur 223
      1. Zur deutschen Literatur 228
      2. Zur spanischen Literatur 254
      3. Zur englischen Literatur 307
      4. Zur französischen Literatur 315
      5. Zur italienischen Literatur 319
    2. Studien zur Aesthetik und Poetik 312
    3. Studien zur Geschichte und Zeitgeschichte 349
  6. VI. Biographisches 373
  7. VII. Aphorismen 519
    1. Zur Philosophie und Religion 521
    2. Zur Welt- und Menschenkunde 529
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