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Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
Seite - 361 -
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^, Zur Geschichte und Zeitgeschichte. taaes wenig ,veil fiir das Neste des Landes zu erwarten und — Willkür gegen Willkür — selbst der vorübergehende Druck eines einzelnen Ge- waltherrschers noch leichter zn ertragen sei, als der durch Privilegien verewigte einer unwissen- den rohen, hab- und machtgierigen Adelsclique, die nur in der Niedcrhaltnng jeder Entwicke- lnng eine Bürgschaft für ihre unsinnigen Vor- rechte finden tonnte, Tnsselbe ^nsleni Witte Baiser Franz während einer dreißigjährigen ^legn'ning befolgt, Landtage wurden selten ge- halten, Rekruten ohne Vewilligung der Ttändc ausgchoben, die unbedeutenden Geldbeiträge yingen unregelmäßig ein. Man mmrie dagegen in Adclskonvcntikeln, schmähte, ließ seinem Un- freien Lauf und hatte sich endlich daran ge- wöhnt, Da kam die Iulirevolutiou, Im ersten Cchreck wußte die Regierung lund das unir Mettcruich iu allen Staatsrechtsfrageu) kein besseres Mittel, als dem auftauchenden demo- kratischen Prinzip ein aristokratisches ent^gen« zusein, Landtage wnrdeu wieder gehalten, die und so ging der Unsinn seinen erneuten Gang, N!!,s,>^!, der unscharfsichtig genug ist, um gar nicht zu begreifen, daß ihr Fall gerade das hcitsfrage ist. Weil sie Reden liieltt',,, und Opposition machten, wie die franzöfischen und englischen Liberalen, so hielten sie sich für ^.»geständnis nach dein andern ab, nnd wenn die Anbeute gleich jedes einzelne Mal nicht be- deutend ist, so wird sie doch im Lau,V dll ,'^inv nicht ferner möglich ist, ^vic viel ,',» weit man nun aber auch in der fein mochte, gerecht war, auf das geliörige Maß Mriillqcbracht, die Besorgnis allerdings, und klug, daß man sich gegen mögliches Weiter- greisen stärkte und verbündete. Nur hätte man, deren Ttcllc setzen und aus Kastengeist dem Manne sein Amt erschweren sollen, dem es gc- scineu natürlichen Ufern zurückschallen, ?tatt dessen benutzte mau jeden Anlaß, um den Bürgerkönig suhlen zu lassen, welcher ungeheure Unterschied zwischen ihm n»d den Tröpfen von Gottes Gnadeu befestigt sei, um die National citelkcit der Franzosen bis aufs Innerste z» kränken, gerade als ob die Angabe g^vesi'ü zn hintertreiben. Wenn Nußland so haudelte, war es gewisser- maßen natürlich, denn es wollte die Zerwürf- nis, In Preußen ist einmal das Rnsm'ch Tun und die Großsprecherei zu Hanse, Österreich aber hätte begreifen sollen, daß vielleicht in kurzer Zeit Frankreich in der orientalischen Frage dieselbe Rolle spielen werde, die es, Österreich, selbst in der Iulifragc spielte, die Rolle des mindestbrteiligtcn Tchiedsmannes, Statt dessen wurden die Abgesandten Louis Philipps in deu Talons des Fürsten Metternich von dessen Throne gefallene — gestürzt wäre ein zu heroi- scher Ausdrillt — also vom Throne gefallene Thnastie wach zu erhalten, ja als Louis Plnüpp, folgers mit einer österreichischen Er^erzogin be- siegeln wollte, schlug man ihm nicht etwa die Wesen! — uein, man licsi ilni nach Wien kommen, gab das Mädchen dein Freiwerl^'r, der turz vor- her erst eine Schwester des Prinzen Plantiert. spottet nach Hause, Man benahm sich, als oo man alle Prinzessinnen von Europa unterm Ver- schluß hätte, als ob man eine Heiratslontinental- spcrre auf gut Napolcouisch gcgeu das »eue an, !''escha>! es mit beiderseitiger Einwilligung oder spielte letzteres dabei seinen hohen Aliierteu ein Ttückchcn aus der Tasche, genng, es geschah, nnd die Einwirkung auf die Politik lies; nichi wältigen Angelegenheiten, fing an, in den Tuilerien sich als eine verwandte Macht ;u bc» nicht mehr zu verkennen, Ta mußte Rat ge- schafft werden! Ter deutsche Zolloerband noch nis mit Frankreich in der nächsten Znknnft, wozu noch eine kleine Nantüne über die Ziller» taler Rcligionsgeschichte kam. Was war nuu gleich dagegen anzuzetteln? Tie Hcrmesianische Ketzerei bot sich da wie gernfe,,, Ter Fürst hatte von jeher geliebt, sich mit ^mnven aller Art zn nmgeben, Nie vorzüg- lichste Rolle darunter spielten die Renegaten und Kmiveitilen, überhaupt die Überläufer religiöser Meinungen zugetan war, die Fürst Metternich als fein Evangelium predigte, den verachtete er als eineu Tummkopf; hatte er doch selbst diese gestellt. Wer aber von der entgegengesetzten Partei, mit Vewnßtsein der Lügenhaftigkeit,
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Grillparzers sämtliche Werke Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
Titel
Grillparzers sämtliche Werke
Untertitel
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
Band
II
Herausgeber
Rudolf von Gottschall
Verlag
Hansa-Verlag
Ort
Hamburg
Datum
1906
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.2 x 15.9 cm
Seiten
552
Schlagwörter
Dramatik, Literatur, Gedichte
Kategorien
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Inhaltsverzeichnis

  1. Jugenddichtungen
    1. Blanka von Kastilien 4
    2. Wer ist schuldig, Lustspiel 72
  2. II. Gedichte 85
    1. Lebensbilder 87
    2. Liebeslyrik 105
    3. Reisebilder 109
    4. Aus dem Reiche der Kunst und Literatur 113
    5. Zeitgedichte 131
    6. Verschiedenes 144
    7. Aphorismen und Sprüche 155
      1. Selbstbekenntnisse 155
      2. Kunst und Literatur 158
      3. Zur Politik und Zeitgeschichte 165
      4. Lebensweisheit 169
      5. Albumverse 171
  3. III. Erzählungen 175
    1. Der arme Spielmann 177
    2. Das Kloster bei Sendomir 194
  4. IV. Satiren 207
  5. V. Studien 221
    1. Studien zur Literatur 223
      1. Zur deutschen Literatur 228
      2. Zur spanischen Literatur 254
      3. Zur englischen Literatur 307
      4. Zur französischen Literatur 315
      5. Zur italienischen Literatur 319
    2. Studien zur Aesthetik und Poetik 312
    3. Studien zur Geschichte und Zeitgeschichte 349
  6. VI. Biographisches 373
  7. VII. Aphorismen 519
    1. Zur Philosophie und Religion 521
    2. Zur Welt- und Menschenkunde 529
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