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Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
Seite - 415 -
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VI. Piugrapbisches. 415 er ein Tbeatergesetz >!a,ser Josephs, das nie widcrrnfen U'oroen sei, von ncnein in Au- loendnng bringen, ein Gesetz, zufolge desse,! bei „eucn ^linlen'oer Verfasser die ^n»l dem Honorar oder dem Ertrag der zweiten Ein- nahme haben sollte. Tnrch letzteres hoffte er , Milnm, deiu ich durch nieine Ahnfran ü,,d Tappho so viel Vergnügen verschafft hatte, Gelegenheit zn geben, mir seine kilnsljiunige und patriotische ^iuüäiiglichkeit, allenfalls durch !>berzah!u,,g der Lugen und Tperrsitze, ans eine lange Art zn beiveisen. Eo geschah es, der ?a.1 erschien, aber von den siebzig oder achtzig sitze leer, der übrige Tchauplnh gefüllt; da ober die Beamten der Theatcrdirektion fnr die Ein,:aö,w.n eines ,">,!,li^en sich zn keiner gar der Ertrag des Abends so gering, das; er !,,um die Hnlfie des gelvöinilichen x^onorars erreichte. Ich erwähne dies nnr, nin das Bleuer Publi» lum, dns ich lurz Uurhcr gelobt und das mich anfinerlsam zn machen, das; es mich ied^mal im 3iich gelassen habe, wo ich von seiner An» Iiänglickleit mehr als leeres Handellatschen in Ansvrnch nahm, Ver wenig durchgreifende Crfolg de^? g.inü. Ich fiihlte wohl, das, ich meine >!>aite überschätzt hatte, nnd die liarinlose ^nveriicht, näher zu setzen, wa^ mich vor der !oand nni so nielir siörie, als mir bereits ein Ztoff in> >!opfe herumging, der zwar an sich nicht weit- greisl'nd, doch ivenigstens nngel,eure Vorarbeiien nnninehr erloschen, nnd ich kehrte in die l^ schäfte zurück, Uni ,nir die Nähe der feindlich gesinnte,, ,v>ostammer zn ersparen, nahm mich Eigenschaft, in eines seiner eigenen Vnreans bei dem ihm unmittelbar untergeordneten TÜnan^ninisieriiun, Ich m,,s; lner einen Hm« stand ans meinen, Aufenthalt iu Neapel nach- tragen, Während meiner dortigen Anwesen In i i tani der .vofrat i,n Finnnzininifterinm, Baron Kübeck, aus ein paar Tage dalnn, nin deni einen wichtig -d vorzutragen, Graf V„rn,brand er-,äl,lte „,ir das, wie auch, das; Varon >tübeck von mir gesprochen !,abe^ 'Ue ilin doch besnchen, Ich tat das des nächne» Tages, erlnclt aber im Vor^iunner den Bescheid, daß Baron Lübeck beschäftigt fei und nie»,and vorgelassen werden tonne, Ich s,md d'.s r,.nl!rlich, ging dayer nnd ta,n nicln wieder, Lin paar Tage daraus, als jener schon w^i>r nbgere,st war, fagte inir Graf Wlirm» orano,' 3ie hätten doch ein zweites '.'^al lnn» gelien sollen, denn Baron Küocck branchte eineil Hilfsarbeiter für die >vcitläufigen AuZ< fertiguugen, und er hattc anf 3ic gezählt. Und oas sagte mir der gntc Mann, der Uon Ge> schästen gar keine Vorstellung hatte, erst nach der Abreise des hochgestellten Ltantsmanncs, Lr nalim mir dadnrch die G.'Ieg.'nh,'it, in die Nähe desselben zn tommen, und N'er den Neg und die gegenwärtige Tteünng des Varonilübeck kennt, weiß, Uon welcher Vedentung eine solche Nähe gewesen wäre, 2inne gefehlt habe, der den «ünstler nnr die «nnst im Äuge I,alten nnd alles andere gering schätzen ließe. Vielleicht hat er recht; ich will mich aber auch nicht besser schildern, als ich bin, sondern wie ich bin, Ta ich aber einmal Ttcllnng mir die Möglichkeit llcrfchaffeu, in Neigungen mehr zusagte, als der Tienst bei den Finanzen, Zugleich hat die immerwährende ^nrücksetznng nnd jene inFolenc« ot oklice, mit der erbärmliche Menschen nnr gar. zu gern ihre fühl von Verlassenheit, das, bei einer hhpo- chondrischen Anlage, endlich nnch jener Zlini» ninug gefährlich wird, die gerade znr hervor» bring,,,,g poeiisckier Arbeiten vor allem crfordc» lich ist, Vas aber Geld und Geldesivert be» tnnit, Zurzeit hat es ,nich wenig gekümmert. Jetzt aber, im vorgerückten Alter, mit körper- lichen Gebrechen behaftet, fühle ich oft nur zu sebr den Abgang jener Bei-juemlichkeilen und ich mich verheiratet, wie ich vielleicht gesollt, ich müßte geradezu mit Nnbrnngssorgcn kämpfen. In meiner neuen amtlichen Bestiniüuing kam ich unter unmittelbare Leitung des Bnreanchcfs Baron Villersdorff, der im Ialire 15l>j so viel es von mir, das; ich die Rolle billige, die ei in diesem letzten Ialire gespielt, ich teile viel- mehr die allgemeine Verwerfung, Noch aber ist in mir das Gefühl der Bewunderung amtliche Tinge, für Baron Pillcrsoorff damals fühlte, llls ich mit ihm in geschäftliche Be- rübrmig kam. Tiefer Tcharfsinn, diese Nnhc, diese Gabe der Entwicklung un'd Tarstellnng,
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Grillparzers sämtliche Werke Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
Titel
Grillparzers sämtliche Werke
Untertitel
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
Band
II
Herausgeber
Rudolf von Gottschall
Verlag
Hansa-Verlag
Ort
Hamburg
Datum
1906
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.2 x 15.9 cm
Seiten
552
Schlagwörter
Dramatik, Literatur, Gedichte
Kategorien
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Inhaltsverzeichnis

  1. Jugenddichtungen
    1. Blanka von Kastilien 4
    2. Wer ist schuldig, Lustspiel 72
  2. II. Gedichte 85
    1. Lebensbilder 87
    2. Liebeslyrik 105
    3. Reisebilder 109
    4. Aus dem Reiche der Kunst und Literatur 113
    5. Zeitgedichte 131
    6. Verschiedenes 144
    7. Aphorismen und Sprüche 155
      1. Selbstbekenntnisse 155
      2. Kunst und Literatur 158
      3. Zur Politik und Zeitgeschichte 165
      4. Lebensweisheit 169
      5. Albumverse 171
  3. III. Erzählungen 175
    1. Der arme Spielmann 177
    2. Das Kloster bei Sendomir 194
  4. IV. Satiren 207
  5. V. Studien 221
    1. Studien zur Literatur 223
      1. Zur deutschen Literatur 228
      2. Zur spanischen Literatur 254
      3. Zur englischen Literatur 307
      4. Zur französischen Literatur 315
      5. Zur italienischen Literatur 319
    2. Studien zur Aesthetik und Poetik 312
    3. Studien zur Geschichte und Zeitgeschichte 349
  6. VI. Biographisches 373
  7. VII. Aphorismen 519
    1. Zur Philosophie und Religion 521
    2. Zur Welt- und Menschenkunde 529
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