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Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
Seite - 469 -
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VI, Piugrafthischcs. 469 stieße,!, bald sogar au uns salbst,^and anlegten, hinanfzuhebe». Ick, sucktte ,nir au-? dem vauieu den stärksten Kerl sa,ut de,u tiicbtigften Esel d,e gan,^' !^ese!ls>l,aft iin Sattel, u,id umringt Uon Eseltreibern und lärmenden ^!as<e,,b,ibl',,, durch Efelhnlten oder andere kleine >?a,,d i.ichungen eine dvionz mino zu erhäschen hofften, Ter Berg lag uor uns da, von den Strahlen der dem >!,,te>ga,,g nahen Tonne inaleriscl, be- was nus nucki u,,se,e Fiibrer iui voraus zu- sickiertru, '.via,, kanu fich überhaupt nicht leicht weudeleu 3ei,e betrackttet, '.'Im Fuße uilt herr- lichem Grüu bedeckt, fchuciden fich die scharfen Koutnrc» seiner höhern Teile durch ihr Schwarz die glühende Nanchsänle vom Gipfel und das blangnine Meer zn seine», Fiißen, — ich konnte U'ährcnd ,,,ei,,e-> ga,,^en Äufembaltes in Neapel nicht fatt wcrdcu, ihn zn betrachten nud mich d'.'u sausieu '.'lb!,a,,g lnnauf, der von Refiua zn dein Sattel führt, von dem ans die beiden Gipfel des Berges sich trennen, und wo die Hütte eiues Einsiedlern als Grenzschcide dasteht g>'!tt der ^veg sehr anmntig ,zwischen ^eln-n- gehangen nud Vaumssruppeu, aber bald ivirst reilltt mid lounicu die veralteten Ttrmue dcr Lava verfolgen, wie fie vou Epoche zu Epoche ,!,rl',i verwüstenden !.'aus gcnonnncn hatten ins bruch von I7!>1, der ^orre del (^reeo begrub u,,d bis i,i5 lochende Äieer lnnad sich stürzte, an dessen Ufern er noch gestockt dasteht wie d,c s,ch durch Farbe und Dichtigkeit leicht unili scheiden lasse,,. Gräßlich ist der Audlick dieser ^avasclder, die von nun au, fast durch keine Ins zur >>i,tie de<- ^iiiiiedlcro !üu erstrecken, ^!ber blickt mau hinter sich, dauu mertt mau wohl, daß man fich trotz all des Gräucls noch ^läs^lichi,' u,'i'l,l auili uortommt, aber nur als Ausunhme, unbefchadet der lieblichen '>>e>ir> !1>cchts, tief unten, das herrliche Neapel nnd >lüste von llastell a .^viare nnd Torrent, samt Vieo, von fei,,er ^elsenplatte hinabschaneud ins a^e,,ddeleuchtete Meer, das sich nncrineßlich aiivlncilet, mit Iufcln getröut 5)icr begegneten wir der Kaiserin, die, grün verschleiert, auf eiuem Maultier reiteuo, uur uon ihren, übersthufineister und einigen brauen l'i-gleitet, den Äcig hinabstieg und sich fast feenhaft ausual,,,,, fo beritten nnd begleitet mitten im Zauber dieser Nunderwelt, Tmu^ Platze, der als ei» versöhnender Vermittler daliegt zwischen d« Berges schroffer Große und der anmutigen Milde dcs Tales, Wir glüheud ius glülieude Meer, Uor n,is begann's zu dämmern, schon leuchtete die Nanchninle des Vesuvs, uud die Lava brannte. Endlich war dcs Vergcs Sattel erreicht, und wir sahen leben als Laub und Gras zum letzten Male fich zeigt nnd Abfehico uimmt vou dem Wanderer zur Behausung des Feners, ^hne uns anfzuhaltcn, setzte» wir unsern Weg weiter fürt, um noch vor einbrechender Nacht den Gipfel zn erreichen, der bei völliger Tnnlcl- heit beschwerlich zn crtlimnien ist, und bald war der Ort erreicht, wo der Berg so schroff fich emporhebt, daß a» lein Nciteu mebr ',u denlcil ist nnd man sich den eigenen Füßen vertrauen muß, Nns dem Wege dahin begegnete mir, vom Verg hernbtommeud, ein einzelner Wanderer, der mich beim Namen rief nnd mühfani sein Reittier auf mich zuznlenkcn suchte. Ick, Inelt Ihnen Ihre Gesundheit lieb ist, telnen 3ie jetzt noch um, da es Zeit ist. Man taun sich den Tod holen auf dein Berge! — Ich, die lenchtcudeu Flammen des Vefnus oor mir uud an Gefuudheit noch Gefahr, und mit lustigem Übermut für die Warunug dankend, ritt ich davon, dein allanziehenden Mngnelberge ent- >iege,!, Icyt wareu ,uir an, Fuße der letzten 2l'in>', auf deren Gipfel der Krater fich be- findet, mächtige Stücke uud folgten jeder unserm Führer, die, Gürtel um den Leib geschlungen, an oeuen man sich auf den beschwerlichsten rolles Beginne», Einmal ist der Vcrg ungemeiu steil, so, daß, wenu nicht das lebliaiteste Iuter- Benachtnna, verschlingt, es eineni manchmal schauerlich zninnte !ucrdc,i uiüßte^ dauu wird das Klettern selbst noch dadurch beschwerlich, klimmt, das dcm Tritte uachgibt und hinab- rollend den Fuß nach s,ch i>V!tt, teils in Sand die Knöchel, teils endlich auf fester Lava, die
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Grillparzers sämtliche Werke Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
Titel
Grillparzers sämtliche Werke
Untertitel
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
Band
II
Herausgeber
Rudolf von Gottschall
Verlag
Hansa-Verlag
Ort
Hamburg
Datum
1906
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.2 x 15.9 cm
Seiten
552
Schlagwörter
Dramatik, Literatur, Gedichte
Kategorien
Weiteres Belletristik

Inhaltsverzeichnis

  1. Jugenddichtungen
    1. Blanka von Kastilien 4
    2. Wer ist schuldig, Lustspiel 72
  2. II. Gedichte 85
    1. Lebensbilder 87
    2. Liebeslyrik 105
    3. Reisebilder 109
    4. Aus dem Reiche der Kunst und Literatur 113
    5. Zeitgedichte 131
    6. Verschiedenes 144
    7. Aphorismen und Sprüche 155
      1. Selbstbekenntnisse 155
      2. Kunst und Literatur 158
      3. Zur Politik und Zeitgeschichte 165
      4. Lebensweisheit 169
      5. Albumverse 171
  3. III. Erzählungen 175
    1. Der arme Spielmann 177
    2. Das Kloster bei Sendomir 194
  4. IV. Satiren 207
  5. V. Studien 221
    1. Studien zur Literatur 223
      1. Zur deutschen Literatur 228
      2. Zur spanischen Literatur 254
      3. Zur englischen Literatur 307
      4. Zur französischen Literatur 315
      5. Zur italienischen Literatur 319
    2. Studien zur Aesthetik und Poetik 312
    3. Studien zur Geschichte und Zeitgeschichte 349
  6. VI. Biographisches 373
  7. VII. Aphorismen 519
    1. Zur Philosophie und Religion 521
    2. Zur Welt- und Menschenkunde 529
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