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Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
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500 VI, Biographisches. reicht nicht zu, nur die Tochter spricht etwas französisch, Endlich verständigen wir uns. Man führt mich in den ersten >^tock in ein Zimmer, das, dreieckig nnd ilcin, die Form und Grüße eiin'5 gewöbnlichen Bügeleisens hat. Ein besseres bei ersler Erledigung wird mir versprachen. Ich din nnr frob, unter Tacb zli sei», und ,,c>,n,e an, Ter «ulscher begehrt viernndeinhalb^hilling, d, h, et>va drittlialb dulden >lon>,n'nti0!^ I6, nehme Besitz, wascbe micl!, Neide mich uu>, Eo gellt nm sechs Uhr zu Tische, Tcr ist uu„ nicht glänzend bestellt, wie ich sehe. Ein .^ainmel^brate», eine pie, etiva^ >läje, dazli dünnem "Zier »der Wasser — vailü taut, Van mns; sich fügen, ?ul> beuierle balö, daß man allenfalls noch mich verstehe, ich aber nicht die andern ^>l, Iiaüe eben in meinem ganzen Leben srülier taum znn'imal eugliscl! sprechen gehurt selbst mit Vrant in Paris las ich nnr! und so war denn die gesprochene Sprache eine Art Elialdäisch für mich. Zum Glück branden sich einige Tenlschc im .Hause, die aber da waren, um Englisch zn lernen, nnd die sich also wohl liüteten, ihre Muttersprache über ?,j^ hören z>l lassen. Tonst recht liebenswürdige gefällige ^entc, Nach Tisch führte mich einer der Kostgänger, ein Täne, dnrch ein paar zum Eingang des Hvdepark, Oxiorä-Ltiset fand ich recht schön, aber die Boulevards Uo» Paris wog e^ nicht auf Ali ec' dunkel wurde, kehrten wir znrinl, tranken Tee, Die Leute charmant, aber sür inich sehr langweilig, da ich kanm das dritte Wort uon den, verstehe, was sie sagen. Um zehn Uhr war ich froh, ein Ächt zu bc- lommen uud scblafen zn gehen, denn ich war müde zum Niedersinken, Tas Bett ziemlich schlecht, Tennoll, gnt geschlafen, Teo andern ^>orgen^ ziemlich gestärkt auf- iinu^^ luill mir durchaus nicht gefallen, Än ei,,e bestinnnte Esse!i->stunde wollte ich mich noch alleniaüs ge>vö!,nen, meine Schäferstnnde abcr^ die ^eit de^ ^liilnim!^ ci>!^,b>is!en, das ich seit meiner >lmi)I,e!t allein cingenoinmen uud das als eine Vorbereitnng auf den ganzen Tag, als Moment der ^ammlnng, für mich so nnge benren ^^^t >>at, da-> war zu hart, '.vlan iiiusite jedoch vorderhand sich fügen, Uni nenn Uln' lalltet^- zuni !<rellkü>8t, Tiefelbe Versammlung, dasselbe englische !'>estanimel, dieselbe Lange- weile, Tazn die Wahl zwischen Tee, der mir nicht betoinmt, nnd Kaffee, den inan hier nicht zu bereiten versie!,t, Tazu Vrot mit Bnttcr, die mich trank macht. Kaltes Fleisch, das ich nicht verdaue. Ich greife jedoch zu, bis auf dae> 7>leislli, das mir vorderhand noch zu eng- lisch war, was, wie ich wohl sah, die Hausfrau etwas beleidigte. Ein paar Engländer, die auch sind, vermehrten mein Mißbehagen, Ich wünschte mich anf tausend Meilen fort, wußte aber noch ^minier ziii i,,!, in d,,> oer lalle Wind in ^llöinen einzog, dnrch ein Schloß, da-5 nickt ü'l>' i^I, erst spaier bemerkte. Ein U,u> stand, der niir bereitc- eine Alt Augenentzün. dnng zngczogen halle, d,e i>!> nolgediiingen vermehren mußte, denn e-^ galt, den Plan von slaben und verwiiilitt'n >>o,,lnren. Ich lveiß nicht mehr, wo ich deo ersten Tags überall hingewollt, Nnn snchle ich, anfange srn>l,!!o>, mich des Weges nach Tnnylane vrisicher,,, >u^> man schon gestern Hamlet gegeben halle imo doch den Rückweg uacl, ,vanse sicherlich n<ck)t zn Unerträgliches Mittagessen, Ter nnab- hängigsle Mensch imter der Sonne von ei',',er I,!i,Ip,gen ^piail'e abhängig, Ter nnabhängigste '.'^ enscl,? Ja, n,>e,in's nnr wahr wäre. Es gibt der sprachen nnd der Abhängigkeit noch viele, Abends ins Theater, Man gab dreii l i l r, O>a,, i Stücke, Lustspiele, Tas ersle n,,eiß icl, ,,il!,l ,,,^1'r, Tas zweitem „Etikette" oder so, wurde vorlrefs» lich gegcbeu. Viel besser, als man e^ in Teutsch» land oder selbst in Pario aufführen könnte, an welch legerem Orte nnr noch die Vonlevard- Posfc blüht, aber auch unerreichlar dasteht. Tie eng!,s,!^',i ^lininiri/lev haben elwas Festes, ans sich sclbst ^ernli.ndeo, Männliches, das aiißerordentllch wohl lnt, ^>>enn, loie nian ein- mal von den Vonrbons nnd der Herzogin von A,!gonli>mc sagle, i,ntcr den Wiener Schau» nämlich, so sind liier alle Männer, selbst die Weiber, versteht sich im besten Sinne, Unbc» lannt mit den hiesigen Sitten, hatte ich mir keine,i Theaterzettel beigelegt und weiß daher wohl gesielen, Ta ich wenig von d '^n Worten verstand, ermüdete ich doch anf die .^'änge nnd ging gegen elf Uhr, fand auch uach mancher Mühseligkeit den Weg nach Haufe, Einer der Schauspieler, erinnere ich mich, war Leapa ssoat Ting hieß ,nnser ^ofmeister in der >!lemmc), den alten Prazeptor unnachahmlich spielle, Toch nein, eben finde ich den Theaterzettel und ersehe daraus, daß ich das erste Mal Fidclio mit der Malibran, Lcgpe gaat und die Oper, Mafnniello hörte. Jene drei Lustspiele waren am 19, in Eool'nlgarden, wo ich im Nrnrylane leinen Platz inehr fand, nm nüä cat» nnd lieart ok ^li^Iotlnan zu sehen. Also die Malibran, Ich lani der späten Essensstunde wegen zu spät zum Anfange, hörte ihrem Nnfe, Sie singt jedoch hier englisch, was, obgleich sie es sehr gnt spricht, einen nicht
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Grillparzers sämtliche Werke Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
Titel
Grillparzers sämtliche Werke
Untertitel
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
Band
II
Herausgeber
Rudolf von Gottschall
Verlag
Hansa-Verlag
Ort
Hamburg
Datum
1906
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.2 x 15.9 cm
Seiten
552
Schlagwörter
Dramatik, Literatur, Gedichte
Kategorien
Weiteres Belletristik

Inhaltsverzeichnis

  1. Jugenddichtungen
    1. Blanka von Kastilien 4
    2. Wer ist schuldig, Lustspiel 72
  2. II. Gedichte 85
    1. Lebensbilder 87
    2. Liebeslyrik 105
    3. Reisebilder 109
    4. Aus dem Reiche der Kunst und Literatur 113
    5. Zeitgedichte 131
    6. Verschiedenes 144
    7. Aphorismen und Sprüche 155
      1. Selbstbekenntnisse 155
      2. Kunst und Literatur 158
      3. Zur Politik und Zeitgeschichte 165
      4. Lebensweisheit 169
      5. Albumverse 171
  3. III. Erzählungen 175
    1. Der arme Spielmann 177
    2. Das Kloster bei Sendomir 194
  4. IV. Satiren 207
  5. V. Studien 221
    1. Studien zur Literatur 223
      1. Zur deutschen Literatur 228
      2. Zur spanischen Literatur 254
      3. Zur englischen Literatur 307
      4. Zur französischen Literatur 315
      5. Zur italienischen Literatur 319
    2. Studien zur Aesthetik und Poetik 312
    3. Studien zur Geschichte und Zeitgeschichte 349
  6. VI. Biographisches 373
  7. VII. Aphorismen 519
    1. Zur Philosophie und Religion 521
    2. Zur Welt- und Menschenkunde 529
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