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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
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1V Höldrichsmühle und der Kessel der sogenannten Hinterbrühl zu den hübschesten Punkten des Wienerwaldes gehören. Die Brühl, in älterer Schreibung Priel, im Mittelalter Proilum, war vielleicht ursprünglich von dem herzoglichen Wildgarten unter dem Schlosse Medling so genannt, da das Wort zunächst einen Wald oder Hain in der Niederung, eineu feuchten Wieseugruud mit Buschwerk und später, da iu solchen Gründen Wild gehegt wurde, ein Wildgehege bezeichnete, das nach Umständen mit Zann oder Mauer umfangen war. Aus der Brühl auf anderem Wege in südlicher Richtung in die Gebirge eindringend, erreicht man nach Passirnng eines engen Thales bald den breiten wiesenreichen Kessel von Gaaden, wo am Fuße des hochragenden runden Anningerberges die Ortschaften Unter- und Ober-Gaaden mit der großen weithin sichtbaren Kirche liegen. Ein lohnender Waldweg führt über Siegenfeld hinab in das enge, felsige Helenen- thal; die Fahrstraße längs der Schwechat an der malerisch gelegenen Cholerakapelle, der schattenreichen Krainer- und Angnstinerhütte vorbei gehört zu den interessantesten in diesem Gebiete; gegen Norden wird das enge Thal eingeschlossen von jäh ansteigenden waldigen Hügeln, während in südlicher Richtung sich das Gebirgsmassiv des 831 Meter hohen Eisernen Thores und des nur wenig niedereren Lindkogls mit großen Holzschlägen, Fichten-, Föhren-, Lärchen- und Tannenbeständen, kahlen Felswänden und öden Geröll- halden erhebt, das den vollen Typus des hohen Mittelgebirgs-Charakters verräth. Beim Sattelbach-Wirthshaus theilen sich die Straßen, die eine führt an den Felsen des Ungersteines und an dem reizend gelegenen May erlin g mit der großen Kirche und dem schloßartigen Besitzthum des Stiftes Heiligenkreuz vorüber iu den freundlich grünen Thal- kessel von Alland, die andere, nach Nordwest abzweigende passirt ein enges waldiges Thal, an dessen nördlichem Ende das Stift Heiligenkreuz liegt. 1136 beurkundet Markgraf Leopold III., er habe den aus Morimnnd herbeigerufenen Cisterciensern, wie es ihm sein Sohn Otto vorschlug, der selber dem Cistercienser-Orden angehörte, den Ort Sattelbach, jetzt Heiligenkreuz, eingeräumt und ihnen mit Zustimmung seiner Gemalin Agnes und seiner Söhne Albert, Heinrich, Leopold und Ernst das umliegende ihm augehörige Gebiet als Stiftungsgut übergeben. In der Urkunde werden die Grenzen des geschenkten Gebietes genau bezeichnet, und zwar mit Flur- und Ortsnamen, die noch heute bestehen, z. B. die Höhen: Privaton, Hausruck, Hocheck, Ebenberg, die Bäche: Sattelbach, Sparbach, Dorn- bach, Schwechat, die Orte: Mayerliug (Mnrlingen) und Sittendorf (Sichendorf), woraus hervorgeht, daß in diesem Theile des Wienerwaldes die Colonisiruug damals schon weit vorgeschritten war. Heiligenkreuz ist die zweite Klosterstistuug Leopolds III., uud gerade so wie die erste, Klosterneuburg, hat es auch dieses Kloster verstanden, durch die lange Reihe von Jahrhunderten bis auf unsere Tage sich in vollem Glänze zu erhalten. Dieses große Waldstift, welches mit der ganzen Geschichte Niederösterreichs und insbesondere des
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Band
4
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.75 x 26.17 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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