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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
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20 Häusern bestehenden Weiler Schöpf!gitter; schluchtartig verengt sich das breite Thal, um sich alsbald nach drei Richtungen hin zu verzweigen; gegen Süden gelangt man auf guter Straße über steiles Gebirg, zwischen ernsten, dunklen Nadelholzwäldern an der Hollerbach- nnd der Antonsklause vorüber in den hohen Wienerwald, der schon in Allem und Jedem an die Nähe der Alpen mahnt; auf blühenden Wiesen, umgeben von steilen Bergen liegt der reizende Ort S t . Corona mit der prächtigen Schneebergaussicht. Von da geht es bergab in das Triestingthal nach Kaumberg au die Verbindungslinie von der Süd- zur Westbahn, die auch die Grenze des Wienerwaldgebietes bildet. Verfolgt man aber von Schöpflgitter die gerade nach Westen führende Straße, so erreicht man beim Fuße des hohen Schöpflberges gar bald die Trennung zweier Schluchten. Zwischen hohen Fichten steht die alte Hirschenkapelle, deren Altarbild uns mahnt an den Tod eines Jägerburschen, der sich in wilder Waidmannslust brüstete, er wolle selbst auf einen Hirsch schießen, der ein Crucifix zwischen den Geweihen trüge; nun sah er Tags darauf an dieser Stelle eine» Hirsch, der mit dem Kreuz geschmückt war, und als er ihn erblickte, fiel er todt zur Erde. Die in nördlicher Richtung abzweigende Schlucht führt uns zur Geisruck-Klause, in gerader Linie aber gelangt man auf schlechtem, jäh ansteigendem Fahrweg zwischen dunklen Nadelholzwäldern zu der Häusergruppe von Unter-Gredl und von da hinaus nach Laaken in das offene westliche Vorland. Zu den schönsten Gegenden des ganzen Gebietes gehört wohl der Lamerauer Forstdistrict, und eine Fußtour von Ober-Gredl über die Hammetkämme zur Geisruck-Klause und von da über den Hollerer Berg nach Hochstraß bietet reichen Naturgenuß. Kein Haus, keine Straße, kein Lärm stört die Ruhe dieser Wälder; Schluchten, Thäler, Kuppen und Bergrücken, alle mit hochstämmigen Buchen und einzelnen Nadelholzbäumen bewachsen, erstrecken sich endlos dahin, kleine Wiesen liegen wie Inseln in diesem Meere von Wald; Rehe und Hirsche weiden behaglich das saftige blumenreiche Gras und nichts stört den tiefen Frieden; nur hier und da gibt es erbitterte Kämpfe zwischen Wilddieben, die oft weither aus dem Gebirge kommen, und den Jägern; da klingen die Stöcke aneinander und selbst die Büchse spricht ein ernstes Wort dazwischen; in den letzten Jahren sind auch diese kleinen Kriege viel seltener geworden. Der höchste und von den nördlichen, Wien näher liegenden Gegenden am meisten verschiedene Theil des Wienerwaldes ist das südliche Gebiet zwischen der Schwechat und ihren Nebenbächen einerseits und der Triesting anderseits. Die westlichsten Ausläufer bei Baden und Vöslan, deren höchste Spitze das Eiserne Thor ist, haben wir theilweise bereits besprochen; derselbe Typus, emporragende Felskegel umgeben von Schwarzföhren und überhaupt von Vertretern der pontischen Flora, reicht bis zu den Abfällen bei Gainfarn und auch weiter hinein in das enge, recht schöne Triestingthal bei Fahrafeld und Weißenbach.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Band
4
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.75 x 26.17 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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