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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
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21 Von dem großen Orte Altenmarkt aus führt eine Straße durch ein breites wiesen- reiches Thal am Fuße hoher mit Nadelholz bewachsener Berge vorbei über die Wasserscheide nach Alland; ein anderer Weg zweigt ab nach dem reizend gelegenen Ort Reisenmarkt, in dessen Nähe sich die weite Fernsicht gewährende Burg Arnstein befindet. Das adelige Geschlecht, das sich von der Burg nannte und sie auch wahrscheinlich erbaut hat, läßt sich von 117(1 bis um die Mitte des XIV. Jahrhunderts verfolgen. Die Ruine mit dem um- liegenden Waldgebiet ist Besitz des Klosters Heiligenkreuz. Von Altenmarkt aus ist auch der alte Ort Kleiu-Mariazell leicht erreichbar; weit hinauf reicht dessen Geschichte. Um das Jahr 1134 faßten zwei Brüder Heinrich und Rapoto von Schwarzenburg, Söhne eines reichbegüterten edlen Haderich, den Entschluß, unweit ihres Wohnsitzes ein Kloster für Benedictiner zu stiften. Sie widmeten zu diesem Zweck ihre vom Vater geerbte Stadt Schwarzenburg, vor Zeiten Nesta genannt. Heute bestehen noch das Dorf Nöstach an der Straße von Hafnerberg nach Alland und in der Nähe die Reste einer großen Kirche, dem heiligen Pancratius geweiht, die nach diesem Heiligen zu schließen einmal die Hauskirche eines adeligen Geschlechtes war. Die beiden Brüder bestimmten auch für den Fall ihres Todes eine bedeutende Zahl von Gütern dies- und jenseits der Donau, die ihrer Stiftung zufallen sollten. Der Mark- graf Leopold aber schenkte dem zu errichtenden Kloster den Grund und Boden, auf welchem es gebaut werden sollte, mit Waldungen und Grundstücken in der nächsten Umgebung und behielt sich die Schirmvogtei über das Kloster für sich und seine Nachkommen vor. Der Stiftbrief datirt aus Klosterneuburg am Lichtmeßtag 1136. Das Kloster bestand bis 1782 und ist jetzt der Wohnort des Besitzers von Klein-Mariazell. Zwischen dem Wege von Klein-Mariazell nach Klausen-Leopoldsdorf und St. Corona erheben sich einige recht hohe und durch ihre scharf markirteu kegelförmigen Formen an das nahe Hochgebirge erinnernde Berge. Sowohl der große Hollerberg als auch der Leistberg bieten schöne Fernsichten. Von letzterem überblickt man in südlicher Richtung die immer höher sich aufthürmeudeu Bergreihen über der Triestiug, dann dahinter jene von Guten- stein, den Kuhschneeberg und alle überragend die weißen Wände des Schneeberges; nach Norden und Osten schweift das Auge über den großen grünen Wienerwald und durch eine Thalsenkung erspäht man an einem ganz reinen Morgen, ohne die zu tief liegende Ebene sehen zu können, die blaugraue Kette der kleinen Karpathen. Der schönste und zugleich höchste Gebirgsstock des südlichen Wienerwaldes ist der Schöpft: ein großer Waldkomplex hochstämmiger Buchen, Tannen und Fichtenforste; blühende Holzschläge, steile Berghänge und einzelne steinige und felsige Partien erinnern den Wanderer an manche Gegenden in den oberungarischen Karpathen; es ist ein wilder, urwaldähnlicher dunkler Forst, der gewiß nicht an die unmittelbare Nähe der Großstadt mahnt.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Band
4
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.75 x 26.17 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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