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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
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38 alter Zeit Spratzau, vielleicht von dem schaumsprühenden Getön des Wassers; heute gilt dieser Name nur von dem nördlichen, während das südliche verschiede» benannt wird, oben die Holzan, weiter unten der Naßgraben, im untersten Theile durchwegs das Thal. Südlich des letztgenannten Hochthales sinkt das Land mit zahlreichen, gegen Südost ziehenden Thalfurchen, die lebhaft bewegte Wässer führen, allmälig gegen das Hauptthal, das Zöbern- oder Krumbacher Thal. An Naturschönheit und anmnthendem Wechsel der Landschaftsbilder kann dieses als die Zierde des Ländchens bezeichnet werden. Der Zöbernbach entspringt in der Einsattelung zwischen zwei Vorbergen des Wechsel, dem Hartberg (930 Meter) und dem Spitzriegel (810 Meter); sein Lauf hat eine östlich nach Süd geneigte Richtung mit wiederholten Beugen nach Nord und schließlich nach Süd, nach welcher er im ungarischen Niederlande mit verändertem Namen (Güns) an den Städten Güns und Steiuamauger vorbei zur Raab fließt. Merkwürdig fällt sein Name, in den Lateinschriften des frühen Mittelalters Labarig, (woraus wohl der heutige entstand), mit dem Namen einer Colonie zusammen, die im ersten christlichen Jahrhundert von den Römern an seinem User gegründet wurde, der späteren Hauptstadt Paunoniens, aus deren Trümmern die heutige Stadt Steinamanger hervorging. Nicht minder merk- würdig finden wir im VIII. Jahrhundert deutsche Mönche von Mattsee und Kremsmünster in diesen Thalgründen mit der Mission betraut, den slavischen Bewohnern die Lehre des Heils zu verkünden. An der rechten Thalseite fesselt zunächst das Schloß Krumbach den Blick, das waldumrahmt von bedeutender Höhe ins Thal herabblickt, ein uralter Herrensitz mit älteren und jüngeren Bautheilen — einst Besitz der Herren von Krumbach, dann der von Poteudorf, dann der Herren und späteren Grafen von Puchheim, denen beinahe das ganze Ländchen grundpflichtig war — sie leben dort in guten und schlimmen Sagen noch heute fort — und nach dem Erlöschen ihres Mannesstammes der Grafen Palffy. Weiter unten im Thale über den Wipfeln des Augebüfches wird das Dorf Schönau sichtbar mit seiner scharf markirten Kirche, die wie die anderen des Thales zur Vertheidigung eingerichtet war, im tiefsten Hintergrunde auf der Höhe das morsche Gemäuer der Burg Kirchschlag, über den Wald hinausragend und wieder vom Walde überragt. Unter dem Schloßberge zu beiden Seiten des Baches liegt der Markt Kirch- schlag, einer der bedeutendsten im Gebiete, mit seiner durch die Bauform merkwürdigen Kirche und zahlreichen Denkzeichen aus der Puchheimschen Zeit. Kirchschlag bezeichnet das Ende des Thales auf österreichischem Boden. Der linkseitige Thalrand mit seinen sanft ansteigenden Lehnen zeigt sich, von der Höhe betrachtet, wie eine Fläche, in welcher Feld, Wiesengrund, Wald und einzelne Häuser
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Band
4
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.75 x 26.17 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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