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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
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42 (1.373 Meter) — es ist dies der höchste Punkt dieses Zwischenlandes, beinahe in der Mitte — seinen Blick in die Runde schweifen läßt, der genießt das seltene Schauspiel eines nach allen Richtungen ausgedehnteil ungeheuren Waldes, in dessen fernem Hintergrunde nur Berggipfel, in Südwest zwischen dem Göller und dem Ötscher einige Hochgipfel des Hochschwab in der Steiermark aufragen. Das Hauptthal der Traisen von Freiland bis zum Einflüsse des Gölseubaches kann, wie gesagt, uur mit der rechten Thalseite zum Voralpenlande gerechnet werden, die in ihren grünen Berghalden und kleinen Thalfurchen sowohl gegen die Traisen als gegen den parallel laufenden Wiesenbach hin eine Fülle schöner Landschaftspunkte bietet. Interessant vor allen und historisch am merkwürdigsten ist hier die Thalbucht von Lilienfeld. Der gleichnamige neuere Markt wurde näher an den Fluß hingebaut, die weitläufigen Gebäude des alten Cistercienferstiftes blicken im Hintergrunde aus einem schönen Kranz von Höhen heraus, die zum Theile mit sorgsam aufgeforstetem Walde besetzt sind. Lilienfeld ist die letzte Klosterstiftung der Babenbergischen Fürsten. Sie dankt dem vorletzten unter ihnen ihr Entstehen, Leopold VI., den die Mitwelt mit dem Namen des Glorreichen bezeichnet hat, und begann ihre für die Gesittung und wirthschaftliche Entwicklung des Berglandes gleich erfolgreiche Thätigkeit in der ersten Hälfte des XIII. Jahrhunderts. Die Stiftskirche, durch Bauform und innere Ausstattung gleich merkwürdig, birgt das Grabmal des Stifters und seiner schwer geprüften Tochter Margaretha, die das harte Los traf, den Fall ihres Hauses wie ihre eigene Zurück- setzung zu überleben. Sie starb als geschiedene Gemalin des Königs Ottokar II. Wer die landschaftliche Eigenheit des niederösterreichischen Voralpenlandes im reichsten Wechsel interessanter Naturbilder kennen lernen will, der findet sie in den von Wien enfernteren Gebieten des oberen Laufes der Erlaf uud Abbs ausgebreitet. Wir nennen diese Flüsse zusammen, da ihre Quellbäche sich nahezu berühren, der Zug ihrer Hochthäler, wenn auch in verschiedener Richtung laufend, doch gewisse landschaftliche Ähnlichkeiten zeigt und beide ihr landschaftliches Gepräge mehr oder minder von demselben Gebirgsstocke empfangen, der, wie der Schneeberg im östlichen, hier im westlichen Theile als Beherrscher des Landschaftsbildes betrachtet werden kann. Es ist der durch seine auf- fällige Gestalt, durch die Sage, die sich um ihn wob, und durch seine Rundsicht merkwürdige Ötscher. Diese umfaßt nicht nur den größten Theil von Nieder- und Oberösterreich, sondern auch einen großen Theil des steirischen Alpenhochlandes und Theile des Salz- burger Landes. Der Ausdruck des Bildes ändert sich nach der Richtung. Während die Südseite fast ausschließlich Gebirge und eine geringe Zahl von Ortschaften zeigt, läßt die nördliche das Flachland mit unzähligen Ortschaften, zwischen denen hier und dort der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Band
4
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.75 x 26.17 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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