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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
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44 Die großartigste Scenerie aber bietet der Lauf der Erlaf von der Stelle an, wo links der Ötscherbach, rechts der Trübenbach einfließt, bis zur Thalweitnng bei Kienberg, wo der Fluß, durch die Formation des Uferrandes uud den links einmündenden Gaming- bach gedrängt, seine Richtung ändert. Der erste Theil dieser Strecke liegt zwischen den schroff abfallenden Hängen des Ötfcher (links) und den steil aufragenden Wäudeu der Braudmäuer (rechts). Das Thal verengt sich zu eiuer Schlucht, wo dem Fuße uebeu dem wildschäumendeu Wasser keiu Raum bleibt. Gezimmerte Baumstämme, durch Querhölzer hoch über der Flut in die Felsen gefügt, bilden streckenweise den Wandersteg. Fast eine Wegstunde lang sieht man das tosende Wasser tief unten zwischen senkrechten Mauern sich fortwälzen. Das Volk nennt diese Strecke „Thormäner". Jin weiteren Verlaufe mildert sich allgemach die wilde Schönheit der Thalschlucht, wechselt der schroffe Fels bald hübeu bald drüben mit dichtem Walde, es werden sonnenhelle, sanfter ansteigende Lehnen sichtbar, bis endlich da und dort ein bewohntes Gehöft das Ende der Wildniß anzeigt. Die Flnßränder der Erlaf bei Kienberg nnd im weiteren Zug ihres Thales zeigen im landschaftlichen Ausdruck deu vollständige« Gegensatz zum vorigen: einen dnrchwegs offenen, breiten, durch zahlreiche Wohnstätten, besonders große Metallwerkhünser belebten Thalweg und namentlich an der rechtseitigeu Thallehue, die weiter zurücktritt und wo Fels und Wald in bnntem Wechsel die malerische Wirkung steigern, zeitweilig einen über- raschenden Einblick iu eiu kleineres Seitenthal. Oben bei der Flußwende bezeichnet der Gamingbach den Ausgang eines reizenden Engthales, in welchem 1332 Herzog Albrecht II., der Brnder jenes Friedrich, dem die Karthause iu Mauerbach ihr Daseiu verdankt, die zweite Karthause gründete. Sie theilte das Schicksal der ersten. Die Klosterkirche mit dem jedes Schmuckes entkleideten inneren Ranme steht noch, das alte Propsteigebände ist zum Theile dem neuen Schlosse eingefügt und einzelne Zellen der Mönche lassen sich noch aus ihren Resten erkennen. Die sterblichen Reste des Stifters mit denen seiner Gemalin Elisabeth vou Pfirt wurden im Jahre 1797 in die Pfarrkirche des Marktes Gaming übertragen. Aus dem Erlafthale zweigt eine Straße ab, die über Gaming und den Grubberg nach Lunz, sowie eine andere, die über die Höhe von Brettel (alt i Predil) in das Thal der kleinen Erlaf nach Gresten führt. Das Erlafthal selbst aber erreicht mit dem durch seine malerische Lage, seine interessante Kirche (ein Denkmal der Karthäuser-Baukunst), seinem lebhaften Verkehr uud feiue schmncken Landhäuser bemerkenswerthen Markte Scheibbs die Grenze des Voralpenlandes. Unter den landschaftlichen Besonderheiten im Flußgebiete der Ibbs nimmt die Umgebung des alterthümlichen Kirchdorfes Luuz die Aufmerksamkeit zunächst in Anspruch. Südöstlich vom Orte in einer vom Hochgebirge gesäumten Mulde liegt der größte Bergsee
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Band
4
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.75 x 26.17 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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