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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
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48 aufsteigen. An der Jsper selber n»d an ihren Nebenbächen zeigt das Bergland nnr hier und da einen jähen Aufsprung uud wellt sich zumeist in schmalen uud saufteu Kämmen auf nnd nieder; bei Mar t ins berg zum Weinsberger Walde hin nnd in der Niederung bei Artstetten erscheint es in Flächenzügeu. Abgeseheu von dem großen Thalzuge der Dvuau, welcher die südliche Basis des Jspergebietes bildet, wird dieses von einem Thale durchquert, das uuweit der Grenze bei Pisching beginnt, am Ostrong vorbei über Pöggstall und Streitwiesen dnrch den „Bluter- graben" am Fuße des Jauerliug führt und in den „Spitzergraben" ausmündet. Bon diesem zehnstündigen Thalzuge zweigen westlich das Seitenthal von der Mündung der Jsper bis Pisching hiuauf und östlich ein anderes von Moos an Weiten, Eitenthal und Leiben vorüber bis Weiteneck ab. Von kleineren Thalgründen oder „Grüben", mit denen sich der allen Thaleinschnitten eigenthümliche liebliche Zauber verbindet, nennen wir noch das Höllthal bei Würnsdorf, das Eichenthal und weiter nördlich das Thal von Hollerhof, Otzbach und Ranna. Die überraschendsten landschaftlichen Effecte bieten die Thalausgänge zur Donau durch die an ihren Ufern liegenden Klöster, Bnrgeu und Dörfer. Das Jspergebiet ist als rauh und uuwirthlich verruseu, und dieser Ruf ist uameutlich für seinen nördlichen Theil nicht ganz unverdient: dennoch rechtfertigt sich dafür nicht die frühere Schelmenbezeichnung: „Österreichisches Sibirien", und man könnte sich eine Verbannung dahin immerhin gefallen lassen. Der klimatische Verruf trifft aber nicht den südlichen Theil dieses Gebietes und recht eigentlich nur deu weithin bewaldeten Norden wie auch die engen Thaleinschnitte, durch die sich die Bäche zwischen Granit die Bahn gerissen haben. Hier erleidet auch die Vegetation eine oft vierwöchentliche Verspätung, und es kommt nicht selten vor, daß in einem „strengen" Jahre, zumeist wenn scharfe Ostwinde Hausen, noch im Juli die Stuben geheizt werden müssen. Die finstere Physiognomie des Jsperthales in seinem nördlichen Verlaufe wird durch die Wald- und Moordämpfe uud durch den „Höhenrauch" der Nebel verschuldet, die oft Wochen- und monatelang nicht dem Tageslichte weichen. Ihr moroses Verweilen wäre noch belanglos, wenn sich damit nicht ein großer Schaden und Nachtheil für die Forste verbände. Die Fortsetzung des Greiner Waldes bildet der Weinsberger Wald — durch reichliche Niederschläge das Sammelbecken für Quellen, die er weithinans, wie den Kamp und die Krems, als Bäche und Flüsse für das ganze Viertel ober dem Mauhartsberg entsendet, während die Sarming, Jsper und Weiten sich kurzen Laufes im Jspergebiete halten und für dieses nach allen Richtungen ihre Mission erfüllen. Die Jsper entspringt im Weinsberger Wald aus zwei Quellen, die zwei Stunden auseinander liegen und erst nach achtstündigem Laufe als starke Bäche unweit vor der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Band
4
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.75 x 26.17 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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