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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Seite - 58 -
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58 Thalgraben hinaus bis znr Donau, so kommen wir an der Ruine Streitwiesen vorüber, es fesselt uns aber nur das gothische Bauwerk der Kirche vou Weiten, deren Chor mit schönen Strebepfeilern, Fenstern und Baldachinen am Äußeren dem XIV., im Innern dem XV. Jahrhundert angehört. Die Werth- nnd Prachtstücke jedoch sind die Glasmalereien der Chorfenster, von denen die besten in das Ende des XIV. Jahrhunderts zurückreichen. Bei einem weiteren Vordringen zum Ursprünge der Krems befinden »vir uns, wie auf dem Ostpfeiler des Janerling, gleichfalls im Jspergebiete, und zwar nördlich über Martinsberg hinauf, also in einer unwirthlichen Gegend, der man noch heute ansieht, wie schwer es einst gehalten haben mußte, hier die Urwälder durchzuschlagen und zu lichten, sie für menschliche Ansiedlnngen zu reuten und zu roden. Schon die Namen der Ortschaften: Ottenschlag, Grafenschlag, Jungschlag, Biberschlag, Langschlag, Reith und Bernreith u. s.w. weisen darauf hin, daß sie den Holzschlägen der ersten Kolonisten ihr Dasein zn verdanken haben. Was speciell Ottenschlag betrifft, an dem die noch junge, aber forellenreiche Krems vorübergeht, so erkennt man an dieser Psarre und Herrschaft nicht das hohe Alter, denn es mußte an dem Markte, der namentlich in den Bauernkriegen uud auch durch Bräude viel gelitten hatte, wieder und wieder restaurirt werden. Kirchschlag liegt nördlich vom Quellenlaufe der Krems auf einer Hochebene unweit von Martinsberg und seine Pfarre in einer neueren Rodung datirt aus der Zeit des Kaisers Josef II. Unter dem Eindrucke von anmuthigen und düsteren Landschaftsbildern, die sich in fast drastisch unvermittelter Abwechslung an lind neben dem Flußlaufe der Krems bis zu deren Ursprung im Jspergebiete aufgethan haben, verlassen wir dieses kleine, aber interessante Thal. „In der Wild" heißt das Hochland im Viertel ober dem Mauhartsberge zwischen dem Kamp und der Thaya; auf diesem landschaftlich fast monotonen Gebiete wechselt Ackerland mit Waldbeständen; hier und da rückt ein kleineres Pfarrdorf, selten ein stattliches Schloß in das Sehfeld; die Fahrt darüber hinweg mit der Franz Josef-Bahn bis Göpfritz ist ziemlich reizlos. Von da an zeigt sich ein größeres Waldgebiet; bei Schwarzenau belebt sich die Landschaft durch den Wasserlauf der Thaya und wir sind auf eine kurze Strecke iu einer grünen Oase, nach der hinter Schwarzenau wieder die frühere Monotonie beginnt und bis Gmünd vorhält, wo wieder Wässer fließen und lebhaftes Grün das Auge erfrischt. Aus dem Südwesten kommt die Lainsitz, zieht an den tiefer liegenden Hänsern des Städtchens vorbei und uimmt an der Nordostecke die Braunau auf. Über dem Zusammenflusse der beiden Gewässer liegen auf offenem Felde nnd in dem Walde riesige Granitblöcke verstreut. Südwestlich in der Richtung von Weitra ragen Berge auf, die im Nebelstein bis zur Höhe von 1.015 Meter steigen. Das Thal der Lainsitz entfaltet manches schöne
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Band
4
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.75 x 26.17 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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