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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
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61 längeren Laufstrecke verhält, und bleibt bei einem neuerlichen Austritte auf österreichisches Gebiet von Luudenbnrg an bis zu ihrer Einmündung in die March im Viertel unter dem Mauhartsberg. Die Schluchten in der Gneißregion mit ihren bewaldeten Thalhängen und mit hochgelegenen Burgen fanden wir in ähnlich malerischer Weise schon im Kampthale. Von Waidhofen abwärts sind die interessantesten Objecte: der Markt Thaya, der mit dem Waldgebiete des „Thayaforstes", an dem jedes Bürgerhaus mit dem Schlagrechte auf vier Jochen participirt, in der Ebene liegt und eine gothische Pfarrkirche hat, deren Gewölbe auf vier Pfeilern ruht. In Karlstein verräth nur der östliche Theil des Schlosses, das sich im dreißig- jährigen Kriege wacker gegen die belagernden Schweden gehalten hat, ein höheres Alter. Der Boden von Karlstein taugt nicht für eine bessere Cultur; so mußten sich die Karlsteiner, wie auch die Bewohner der umliegenden Ortschaften, einen Ersatz in der Hausiudustrie suchen und machten nach dem Muster der Schwarzwälder schlecht und recht Hängeuhren, die ein gangbarer Artikel für das Reich wurden. Unweit von Raabs und von den Schauern der Waldeinsamkeit umweht, liegt auf einem Felsen die zerfallende Beste Kollmitz mit der sogenannten „böhmischen Mauer", die in einer Länge von 300 Klaftern als Schutzwehr vou der Landseite gegen den Fluß hinabgeführt war und das Thal wie auch den Zugang zur Burg sperrte. Im XIII. Jahr- hundert waren die Herren und Ritter von Wallsee Besitzer der Beste. Drosendorf ist eine kleine, aber hochinteressante Stadt auf einer Berghöhe. Die dem heiligen Peter und Paul geweihte Pfarrkirche mit der kunstvollen Seulptnr eines Sanctnarinms datirt in das X. Jahrhundert zurück, hat im Laufe der Zeiten manche Verwüstungen erlitten und ist weniger besucht als die Marienkapelle. Historisch überaus denkwürdig ist diese Stadt: während der Belagerung dieses festen Platzes durch Ottokar im Jahre 1278 gewann Rudolf von Habsburg die nöthige Zeit, Snecnrs aus Ungarn nnd Steiermark heranzuziehen, um eine entscheidende Schlacht zu liefern, in welcher der böhmische König Krone uud Lebe» verlor. Drosendorf hatte von da an und schon früher viele Gerechtsame; der Wohlstand seiner Bürgerschaft sank aber während der Drangsale des dreißigjährigen Krieges und namentlich vom Juni 1643 ab, iu welchem Jahre die Stadt von der Kammer verkauft und „uuterthänig" wurde, immer mehr und mehr. Drosendorf ist der Kreuzungspunkt von fünf Straßen: jener von Pnlkan nach Mähren und Böhmen, der Straße von Krems in den Jglauer Kreis, vou Horn nach Drosendorf, einer anderen von dieser Stadt nach Zlabiugs in Mähren und südlich die Straße vou diesem Orte nach Waidhofen an der Thaya. Durch den Wasserreichthum im Stadt- und Herrschaftsgebiete von Drosendorf, weiter durch den Bergrücken, welcher das Flußgebiet
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Band
4
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.75 x 26.17 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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