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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Seite - 76 -
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76 steilrandigen Abstürzen sich über der älteren Schieferzone erheben, während die im Norden angrenzenden Ketten nnd Gebirgszüge an Höhe und Mächtigkeit stufenweise abnehmen. In einer Linie, die annähernd durch die Ortschaften St. Veit, Kalksburg, Kalteuleutgeben, Altenmarkt, Haiufeld:c. zu ziehen wäre, werden sie von einer jüngeren Parallelzone begrenzt, welche im Gegensatze zur Kalkzone nach ihrem herrschenden Gesteine die Wiener Sandstein- oder Flyschzone benannt zu werden Pflegt. Irrig wäre es, sich die Kalkzone der Alpen durchaus nur aus rein kalkigen oder dolomitischen Gesteinen aufgebaut zu denken. Es sind im Gegentheile auch innerhalb der Reihenfolge dieser kalkigen Sedimente bald in größerer, bald in local beschränkter Aus- dehnung anders geartete mergelige, schieferige und sandige Ablagerungen eingeschaltet, welche die vielfach wechselnden Contonren der Landschaft im Wesentlichen bedingen. Vor Allem ist hier eines solchen sandig-schieferigen Gesteins-Niveau zu gedenken, das an der Basis der gesammten Kalkmassen liegt, es ist dies der Werfen er Schiefer (nach dem Orte Werfen bei Salzburg benannt, wo er zuerst eingehend stndirt wurde), ein Gebilde, welches sowohl für die geologische Forschung von höchster Bedeutung, als für das Leben von Organismen von ausnehmend praktischer Wichtigkeit ist. Der Werfener Schiefer, seiner Hauptmasse nach aus Quarzkörnern, Kalk, Thon, etwas Glimmer nnd Eisenoxyd sowie Eisenoxydhydrat bestehend, unterliegt sehr der Verwitterung und sein reicher Thon- gehalt verhindert das rasche Aufsaugen oder Absinken des Wassers in tiefere Schichten. Er bildet daher einen der Vegetation sehr günstigen Boden und gibt, wo er von stark zerklüfteten Kalkmassen überlagert wird, Anlaß zur Bildung reicher Quellen, indem das in den Kalkbergen eingesunkene Wasser auf ihm, als wasserdichter Unterlage sich ansammelt, stant und an geeigneten Stellen zum Austritte gelangt. An sein Auftreten und seine Verbreitung ist daher die Entstehung culturfähiger und fiir ausgedehntere menschliche Niederlassungen geeigneter Gebiete in erster Linie geknüpft. Ihm verdankt der Kaiser- brnnnen uud Stixeusteiu seine Quellen und Wien seine segenbringende Wasserleitung. Unmittelbar nach dem Absätze der mächtigen Kalkmassen der triadischen nnd rhätischen Zeit machten sich Bewegungserscheinungen bemerkbar, durch welche die abgelagerten kalkigen Sedimente in die Gebirgsbildung einbezogen, das heißt nach vorherrschend longitndinalen Linien parallel zur Axe des Gebirges in Falten gelegt, theilweise sogar zum Auseinanderbersten gebracht wnrden. Schon die nächstfolgenden Ablagerungen der jüngeren^ (jurassischen) Zeit erfolgten auf einem durch bedeutende Unebenheiten des Bodens sich kennzeichnenden Meeresgrunde. Ihre räumliche Anordnung und ihre Unregelmäßigkeit weisen mit Bestimmtheit auf jene Störung in den Niveau- verhältuisseu hin. Schöne Beispiele solcher Faltenbilduugeu und Ausrichtungen bieten uns die nächstgelegenen Thäler der südlichen Umgebung, wo zur Gewinnung von Kalk und
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Band
4
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.75 x 26.17 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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