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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Seite - 83 -
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83 heutigen Mittelmeeres an sich tragen, bezeichnet man diese erste Ablagerung in unseren? Becken als die Mittelmeerstufe oder die der „mediterranen Ablagerungen". Die Gesteine derselben, welche das ehemalige Meeresufer einsäumen und insbesondere das Leithagebirge iu schöner Entwicklung umschließen, sind unter dem Namen „Leithakalk" bekannt. Sie bestehen in ihrer Wesenheit aus Nulliporeurasen, Korallenbänken und einem dnrch Kalk fest verbundenen Trümmerwerk fein zerriebener Gehäuse von Mollusken, Bryozoeu und Foraminiseren. Sie bilden unsern vorzüglichsten Baustein, der in den großen Steinbrüchen vou Baden, Wölkersdorf, Mannersdorf, Margarethen (auf ungarischer Seite) n. f. w. in geradezu staunenswerthen Massen gewonnen wird. Das gleichalterige seine Materiale, bekannt als Tegel von Baden, der eine außerordentlich reiche Seethier- fauna umschließt, dient zur Ziegelfabricatiou. Diese Verhältnisse erfahren aber mit einem Male eine tief eingreifende Änderung. Ein Meer von ganz anderer physikalischer Beschaffenheit, dessen Niederschlüge den Charakter der politischen und aralokaspischen Niederung an sich tragen, hat die mediterranen Fluten verdrängt; wir fassen die ganzen Ablagerungen aus dieser See uuter dem Namen „sarmatische Stufe" zusammen. Ihre Entstehung wird der ganz aufgehobenen oder mindestens sehr reducirteu Verbindung mit dem Mittelmeere, der Jsolirnng nnd Ver- minderung des Salzgehaltes (brackischem Einfluß) zugeschrieben. Die Thierwelt verarmt in auffallender Weise, einige neue fremde Formeu siedeln sich an, alle jedoch mit überaus großer Individuen- aber nur geringer Artenzahl; der Aufbau der Ufer- und Hochseebildungen geht ungehemmt fort, nur die in ihnen enthaltenen Denkmünzen wechseln. Die Gesteine von Atzgersdorf und der Türkenschanze, die Tegel von Nußdorf und Hern als, in ihrer Bedeutung als Baumaterials bekauut, gehören der farmatifchen Stufe an. Aber noch eine dritte sehr einschneidende Veränderung haben wir in der Physiognomie unseres Beckens zu verzeichnen. Das süße Wasser der Ströme gewinnt die Oberhand, der Boden ist durch die Ausfüllung mit festen Stoffen gehoben, das Meer wird hinaus- gedrängt, die Uferlinie sinkt, der Salzgehalt nimmt stetig ab und in den Kalken am Ufer, im Tegel der Tiefen erscheint eine neue, wieder gänzlich verschiedene Thierwelt, es ist die Congerien- oder Jnzersdorferstnfe, über die stellenweise eine mächtige Schotter- ablagerung, der Absatz eines von Nordwest kommenden Stromes, der tertiäre Belvedere- schotter sich ausgebreitet hat. Er ist das Product der Zertrümmerung krystallinischen Gebirges und besteht fast durchaus aus Quarzgeschiebeu (Kieselsteinen). Abgesehen von der dünnen Lage diluvialen Materielles steht Schönbrunn mit seinem herrlichen Parke ganz auf den Ablagerungen dieser Stnse, ans Belvedereschotter oder Eongerientegel; die großen Ziegeleien des Wienerberges, auf welchem das Wahrzeichen s»
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Band
4
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.75 x 26.17 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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