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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Seite - 92 -
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92 selbst machen sich in gleicher Richtung einige Bodenanschwellungen bemerkbar, die den Rußbach von seiner südlichen Richtuug nach Südost ablenken. Der südliche Theil des Marchfeldes ist angeschwemmtes Land, der nördliche trägt zumeist Schotter und Steingerölle unter der Ackerkrume, einzelne Strecken sind mit Flugsand besetzt — alles das wenig günstige Bedingungen für die Feldwirthschaft. In der That ist auch der sorgsamste Betrieb und dabei noch ein sogenannt feuchtes Jahr nöthig, um den Ertrag der Bodenfrucht dort auf eine mehr als mittlere Höhe zu bringen. Zu fruchtbareren Strecken gesellen sich wieder andere, die ganz unbebaut siud und nur zur Weide dienen. Nach sorgfältiger Erforschung aber bietet das untere Marchfeld alle Bedingungen, um durch künstliche Bewässerung in der Fruchtbarkeit bedeutend gehoben zn werden. Die Vorstudien dazu sind gemacht, die Ausführung wird folgen, sobald das Land und namentlich die Reichshauptstadt die Vortheile eines so nahen ergiebigen Frucht- bodens abgewogen haben wird. Es gab eine Zeit, wo der untere Theil des Marchfeldes von den Stromarmen der Donau durchzogen und mit dichtem Auwald besetzt war. Die Spuren sind da und dort heute noch an der welligen Form des Bodens bemerkbar. Dieser aber trägt nunmehr eine Reihe stattlicher, von Saatfeldern umgebener Ortschaften, während der Auwald zum Theil in dichten, von Hochwild und Wassergeflügel bevölkerten Beständen den Saum des heutigen Stromufers der Donau füllt und streckenweise auch am Rande der March hinzieht. Eine Überschau des Marchfeldes an einem wolkenfreien Sommermorgen ist ein lohnendes Schauspiel. Es kann aber nur mit etwas Unbequemlichkeit gewonnen werden, etwa von der Höhe des Kirchthurmes in Groß-Enzersdorf, welches Städtchen beinahe die Mitte der unteren Fläche einnimmt. Werfen wir zunächst einen Blick auf das Städtchen zu unseren Füßen. Trotz der vielfachen Veränderungen, die es im Laufe der Zeit durch Feindesnoth, durch Überschwemmung infolge des Eisganges der Donau und durch verheerende Brände erfahren hat, merkt man in seinen äußeren Umrissen noch immer die Anzeichen starker Befestigung, durch welche Groß-Enzersdorf ehemals unter den Waffenplätzen des Landes ausgezeichnet war. In den letzten Jahren des XIV. Jahrhunderts mit einer Ringmauer umgürtet, bildete der Ort ein längliches Fünfeck, an fünf Stellen durch feste Thorthürme unterbrochen und von einem Wassergraben eingefaßt, der an den Thorstellen auf Zugbrücken zu überschreiten war. Beinahe in der Mitte der Stadt erhob sich, wieder von einem Wassergraben umgeben, das feste Schloß der Bischöfe von Freising, die hier, so weit das mit der Landeshoheit verträglich war, seit dem XII. Jahrhundert Herren und Gebieter, wie überhaupt durch ihren reichen Besitz im Lande zu beiden Seiten der Donau einfluß- reiche Größen waren.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Band
4
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.75 x 26.17 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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