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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Seite - 104 -
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104 getrennt. Im Großen und Ganzen können dieselben als die Fortsetzung der Loban betrachtet werden, nur sind sie der Ausdehnung nach viel geringer. Auch hier wechseln dichte Junghölzer mit hohen Beständen, kleine und große Wiesen mit von Schilf und Rohr überwucherten Mulden. Die Mühlleitner Auen sind um Vieles wasserarmer als die meisten anderen, was von merklichem Einfluß auf die Vegetation ist; die Dickungen bleiben demzufolge lichter und es fehlt das üppige Durcheinander von Schlinggewächsen, hohen Gräsern und breitblätterigen Pflanzen; wenige Wasserarme durchziehen diese Auen und selbst diese wenigen trocknen jetzt meistens ganz ans; gegen den Rand der Felder zu sind die Bestände durch keinen Wasserlauf eingesäumt, was auch zur Folge hat, daß hier schon die Eiche eine große Rolle spielt und in wahrhaft prachtvollen Exemplaren die Wälder schmückt. Das kleine Dorf Mühlleiten liegt reizend am Saume eines dichten Bestandes; die größeren Auen dehnen sich westlich desselben aus, in östlicher Richtung wird das grüne Band zwischen dem flachen Land und dem breiten Schönauer Arme immer schmäler, um dann von den Wolfswirther Feldern und bei Schönau ganz unterbrochen zu werden. Vor Zeiten waren auch hier die Auen um Vieles ausgebreiteter, doch allmälig drangen die Felder immer weiter vor und von Jahr zu Jahr verschwindet mehr Wald, dem Acker- lande weichend. Die kleinen Complexe und Feldgehölze um Sachsengang und nördlich Schönau längs des Farenbaches gehörten gewiß einst in das Gebiet der Auen. Die Loban und die Mühlleitner Auen sind von den eigentlichen Inseln durch ein breites Flußbett getrennt, das vor Jahren einmal die alte Donau war und jetzt auch noch an manchen Stellen mit einer großen Wasserfläche ausgefüllt ist, während es an anderen nur hier und da bei steigendem Wasserstand viel Wasser aufnimmt, doch iu normalen Zeiten blos weite Schotter- und Sandbänke, durch grünlich-graue Pflanzenanflüge an einzelnen höher liegenden Punkten unterbrochen, aufweist. Ernst und melancholisch ist der Charakter dieser Gegend. Die weiten Steinfelder sind von tiefgrünen Wasserlachen und kaum einige Meter über den Boden emporragenden Weidenpflanznngen geziert, letztere Schöpfungen des Windes, der den Samen herbeiträgt auf die öde Fläche; dahinter liegen die dunklen Wälder der Inseln mit ihren weißen Pappeln uud rauschenden Laubkronen. Doch ehe wir in diese interessantesten Theile unseres Donaugebietes eindringen, wollen wir früher die Landauen des rechten Ufers besprechen. Da wäre der Prater zuerst zu nennen. Doch dieser ist, wie anfangs erwähnt, als echte wilde Au schon lange vom Schauplatze verschwunden; in der Ostspitze der Frendenan, zwischen verkrüppelten Gebüschen und kleinen Dämmen endet dieser Complex bei der Vereinigung des Donaukanales mit dem Strome; in weiterer Folge kommen dann die Kaiser-Ebersdorfer nnd Alberner Auen, wie sie sich um die Mündung des Schwechat- baches gruppiren — jetzt auch nur mehr niedere Junghölzer, von träge fließenden nnd
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Band
4
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.75 x 26.17 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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