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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
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140 (deeuriones), an dessen Spitze in Carnnntum vier, in Vindobona zwei Richter (quutuor- viri und äuumviri ^uri äieunäo) standen, nebst Ädilen für die administrativen und Quästoreu sür die finanziellen Geschäfte. Außerdem werden Angnstalen uud Auguren, sowie jene staatlich organisirten Genossenschaften, c-vUeZia, aufgeführt, welche ein Zeichen des Durchgreifens römischer Anschauungen sind, wie das evIlöKium vadi um iu Vindobona, das collössium veteraiioruln centoliariorum, beide freiwillige Feuerwehren aus Werk zeugarbeitern und Kissenfabrikanten gebildet, und andere ungenannte. Unter Septimins erscheint das bedeutendere Carnnntum schon als Colonie, das ist als eine mit weiteren Borrechten ansgestattete Gemeinde. Über den Bereich der Civilstädte hinaus sind die Anzeichen eines tieseren Eindringens der römischen Bildung sehr vereinzelt; die Grabsteine lassen, soweit sie nicht an den Heerwegen standen, aus den meist heimischen Namen der Bestatteten auf ein kräftiges Fortbestehen norischeu Wesens, zumal im gebirgigen Hinterlande, schließen. Ähnliches gilt vom oberen Landestheile, hier entwickelten sich am Strome selbst keine größeren Civilorte; die Besatzungen der Castelle waren zu weuig zahlreich, um jenen ausgiebigen Schutz, die classischen Elemente in ihnen zu wenig dicht, um jene Anregungen zu bieten, welche die Legionslager unter dem Wienerwalde ausübten. Wohl bildete sich eine römische Gemeinde im Innern des Landes an dem vorzüglichsten Knotenpunkte des localen Verkehres in OUum (St. Pölten), das schon zur selben Zeit wie Caruuntum eine Mnnicipalverfassnng mit Decurionen, Dnnmvirn, Ädilen, Qnästoren und Auguren erhielt; anch ein eolle^iam des Hercules und der Diana (ein Verein von Verehrern dieser Götter) und ein evIIsAiuin vadium hat es anfzuweifeu, letzteres widmete die Wieder- herstellung eines Tempels, wozu das Geld durch eine Sammlung aufgebracht worden war, dem Kaiser Marc Anrel (169 bis 180). Aber obwohl das Gebiet von lüetium mit dem ehemaligen Viertel ober dem Wienerwalde zusammenfiel, so daß es bis an die Enns hinaufreichte, scheint hier ungeachtet dieser großen Ausdehnung das Römerthum nicht so ausschließlich wie in Vindobona und Carnnntum vorgewaltet und durchgegriffen, sondern ein starkes Element romanisirter Noriker, das sich auch behauptete, an der Seite gehabt zu haben. Ja, nach Aussage eines Gelübdesteines hat in der Gegend von Perwart die Verehrnng des heimischen Kriegsgottes Marmogius fortgedauert, während die Votiv- altäre der Castelle und Civilstädte nur die gewöhnlich mit dem Lagerleben in Verbindung stehenden römischen und orientalischen Götterculte erweisen. — Neben den Votivsteinen geben die den Kaisern gewidmeten Ehreninschriften Zeugniß von dem Römerthum in unserem Lande insoferne, als dieses von der Kaserne ausgehend die Verbindung mit dem obersten Kriegsherrn zu seinen charakteristischen Merkmalen zählt. In Carnuntnm hat man solche Denkmale mit den Namen Vespasians und seiner Söhne (73), des Trajan (107),
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Band
4
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.75 x 26.17 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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