Seite - 143 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4

143 Buchstabe» 1>ian(av) zeigt und sich dadurch als Bestandtheil eiues Tempelschatzes der Diana erweist, dann ein goldenes, tropfenförmiges Aiuulet (aus Wie», k. k. Hofburg), iu welchem Bronze-, Silber- und Goldplättchen von außerordentlicher Diinne ineinander gerollt staken; auf dem Innersten war in überaus feinen, »iit freien« Auge kaum lesbare» Buchstabe» eine Inschrift eingravirt, welche als gothisch erkannt worden ist und die hier Begrabene als eine Christin mit dem Namen Dasvina bezeichnet. Auch zwei über das gewöhnliche Maß von Ri»gstei»eu hinausgehende Cameen, Medusenköpfe, vou welchen insbesondere der eiue, iu Elfenbein geschnittene, durch großeu Stil die spätere Zeit der Entstehung vergessen läßt, stamme» aus Carimutmu. Wohl aus diesem Orte vo» Germaue» Becher aus Regelsbrunn. Diana aus Scheibbs. erbeutete» Kostbarkeiten gehören die bei Wnlzeshofen (nahe a» der mährischen Grenze) gefundene» Fragmente von Ketten nnd Nadeln aus Gold und von einer silbernen Schale an; die späteste plnmpe Goldarbeit des IV. Jahrhunderts, welche sich durch Anwendung von Granaten charakterisirt, verrathen Haarnadeln, die man bei Atzgersdorf nächst Wien ausgegraben hat. Von dem Hansgeräthe in Thon zeigen die wie in allen Römerorten, so auch in jenen unter dem Wienerwalde häufig vorkommenden Scherben von Gefäßen aus terra siKillata Reliefs aus dem bacchifcheu Kreise und aus dem Circus, sowie Verschiedeue Fabrikantennamen. Eiu seltenes Beispiel vorzüglicher Erhaltung und Ausführung bietet ein becherförmiges Gefäß niit einem Sumpfvogel aus Regelsbruuu. Aus Melk stammen eine Venus mit in Silber eingelegten Augen und ein Jupiter; zwei Götterfiguren aus Scheibbs, eine Diana und ei» Mercur, zeigen die Verwilderung