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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
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152 Den Besitzstand seines Hauses (Allode) vermehrte er wesentlich dnrch Einziehung von Lehen, wie auch durch Kauf von in- und ausländischen Gütern. So erwarb er dnrch Kauf die ausgedehnten Allode der Grafen von Peilstein bei Melk und die Herrschaft Raabs mit der berühmten Beste gleichen Namens an der Thaja. Im Einklänge mit dem materiellen Aufschwünge und der geistigen Blüte Österreichs, sowie mit der zunehmenden Macht, dem Reichthums uud dem Ansehen seines Hauses beabsichtigte Leopold der Glorreiche ein eigenes Landesbisthnm mit dem Sitze in Wien zu errichten. Die 1207 und 1208 geführten Verhandlungen wurdeu vom Papste Junocenz III. anfangs wohl günstig ausgenommen, scheiterten aber wahrscheinlich an der Einsprache des Passauer Bischofs Manegold in Rom. Die Regierung des Herzogs Friedrich II. des Streitbaren, eines Fürsten voll Ehrgeiz und Kampfeslust, war gegen die heiteren, glücklichen Jahre seines Vaters eine stürmische und bewegte. Gleich am Beginne derselben hatte sich der Landadel, mit den mächtigen Kuenringern an der Spitze, erhoben, deren Besten Rappottenstein, Aggstein und Dürrenstein, sowie Weitra und Zwettl die Hauptsitze dieser Bewegung waren. Kämpfe und Fehden mit den Böhmen und Ungarn, der Bürgerkrieg und die Angriffe der Reichs- fürsten füllten seine übrige Regierung aus. Da erschienen Fürst und Land oft in harter Bedrängniß, aber stets erwehrte sich jener seiner Feinde. Der Aufstand des Landadels wurde unterdrückt und seine Theilnehmer erlitten harte Strafen; die Böhmen und Ungarn wurden zurückgeworfen und Friedrichs bewährtes Waffenglück brachte selbst in den kritischesten Momenten des Bürgerkrieges, als er, vom Kaiser geächtet, auf Mödliug, Neustadt und die Beste Starhemberg beschränkt war und namentlich das Viertel unter dem Mauhartsberg uud die alte befestigte Grenzstadt Laa vom Böhmenkönig Wenzel schwer bedrängt wurde, hervorragende Reichsfürsten und den niederösterreichischen Adel wieder auf seiue Seite, ja die letzten Jahre seiner Regierung zeigen ihn sogar auf der Höhe seiner Macht und seiner politischen Bedeutung. Im Kampfe des Papstes mit dem Kaiser, wo beide um seine Unterstützung sich bewarben, wußte er seiue Stellung und seinen Einfluß zu erhöhen und verlangte von jenem die Errichtnng des Wiener Bisthums, von diesem die Königs- würde. Bald jedoch, nachdem diese Verhandlungen sich zerschlagen hatten, ereilte Friedrich den Streitbaren in der Schlacht an der Leitha gegen die Ungarn der Tod (15. Juni 1246). Ihn, der noch im blühenden Mannesalter dahingerafft worden war, bestatteten die Mönche des Cistercienserklosters Heiligenkreuz in der Kapelle ihres Kapitelhauses, wo seither in stiller Gruft seine Gebeine ruhen. Mit ihm, dem letzten, kinderlos dahin- geschiedenen Babenberger wurden gar viele Hoffnungen und Pläne zu Grabe getragen. Überall im Lande herrschten tiefe Trauer uud Klagen, denn duukel lagen die Lose im Schoße einer sturmbewegten Zukuust.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Band
4
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.75 x 26.17 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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