Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kronprinzenwerk
deutsch
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Seite - 154 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 154 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4

Bild der Seite - 154 -

Bild der Seite - 154 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4

Text der Seite - 154 -

154 berühmtesten und ältesten solcher Schulen war die zu Göttweig unter dem gelehrten Abte Hartmann (1093 bis 1114); ihr zunächst sind jene von Melk, Herzogenburg und Klosterneuburg zu nennen. Neben dem Unterrichte befaßten sich die Mönche auch mit der Geschichtschreibung — meistens Chroniken und Lebensbeschreibungen —, die 1123 in Melk begann und seit der Mitte des XII. Jahrhunderts nach anderen Klöstern verbreitet wurde, außerdem mit der Dichtkunst und in eigenen Schreibgemächern oder Scriptorien mit dem Abschreiben und Malen der Handschristen. Aber nicht allein die Wissenschaften, auch die Künste fanden in den Klöstern ihre Pflege. Die ältesten Klosterkirchen waren romanische Anlagen mit breiten Wandflächen, welche mit Malereien geschmückt waren; dies erhellt ans einer Urkunde von 1170, worin Propst Heinrich von St. Pölten den Abt Heinrich von Tegernsee ersucht, ihm einen des Malens kundigen Jüngling (jungen Mönch) zu senden, damit er die Bilder seiner Kirche vollende. Von den meisten dieser ersten Klosterkirchen ist nichts mehr vorhanden, nicht einmal Abbildungen veranschaulichen uns dieselben; in den Cistereienserklöstern Heiligen- kreuz, Zwettl und Lilienfeld allein noch stammen die ältesten Theile von Kreuzgang, Kirche und Dormitorieu (Schlafstätten der Mönche) aus jener Zeit. In Österreich unter der Enns blühte schon nnter den Babenbergern der Handel zu Wasser und zu Lande, und gerade hier, an der Grenze zwischen dem aufstrebenden industriellen Westen nnd den an Rohprodukten reichen Ländern des Ostens, hier, wo auch eine der wichtigsten Verkehrsadern, die Donau, strömt, mnßte sich derselbe umso lebhafter entwickeln. Namentlich haben die Kreuzfahrten ins heilige Land unter Leopold dein Heiligen und Heinrich Jasomirgott, die ihren Weg durch Österreich uahmeu und überall große Bedürfnisse an Lebensmitteln, Kleidern und dergleichen hervorriefen, also den inneren Handel steigerten, auch die Handelsbeziehungen nach Constantinopel und den Orient erweitert; Tulln, Wien und Hainburg entwickelten sich daher zu bedeutenden Niederlage- uud Marktplätze», Ibbs, Melk uud Stein zn ertragreichen Manth- und Zollstätten. Auch der Waaren- und Handelsverkehr, der im XII. Jahrhundert über St. Pölten ging, kann ein blühender und jener auf der altberühmten Straße über den Semering nach Venedig sogar ein überaus reger genannt werden. Handel und Verkehr bedingte« aber auch eine gntc Münze und bewirkten einen raschen Umsatz derselben. Die Münzprägung war ausschließlich laudessürstliches Regale und geschah iu den Schlag- und Münzstätten zu Krems, Wien und Neustadt. Selbst aller Verkehr mit Gold- und Silbermnnzen, ja mit Perlen und Edelsteinen war unmittelbar unter die Münze gestellt. Mit dem Anfschwuuge des Handels und der Gewerbe in den Städten mußten naturgemäß auch die rechtliche» und socialen Verhältnisse der Bürger geregelt werden; es
zurück zum  Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Band
4
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.75 x 26.17 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild