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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
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160 Herzog Albrecht V., von seinen treuen Räthen Reinprecht von Wallsee, Piligriin von Puchheim, Bischof Georg von Passau, dem Hubmeister Berthold vou Mangeu und dem Pfarrer Andreas Plank von Gars umgeben, war ernstlich bemüht, die Wunden, welche innere nnd äußere Feinde in jenen jammervollen Zeiten allerwärts geschlagen hatten, zu lindern. Der Landfriede von 1412 war daher ein wahrer Segen. Aber bald drohten neue Stürme durch die Hussiten in Böhmen. In den Kriegen, welche Kaiser Sigmund gegen diese Feinde jeglicher Cultur führte, bilden ihre verheerenden Einfälle von 1425 bis 1431 in die Gegenden jenseits der Donau eine unheilvolle Episode. Wiederholt hatten sie Städte, Märkte und Dörfer geplündert nnd in Asche gelegt, deren Bewohner jeglichen Alters grausam gemordet oder in die Gefangenschaft geschleppt, Äcker und Weinberge verwüstet und den Wohlstand der Bürger nnd Bauern auf Jahre hinaus zu Gruude gerichtet. Herzog Albrecht V. war mit Kaiser Sigmunds Erbtochter verheiratet und seinem Schwiegervater auf den deutschen Thron (als Albrecht II.) wie auch als König von Ungarn und Böhmen gefolgt. Er hinterließ aber kein ruhiges Erbe. Gleichwie wilde Stürme Albrechts Jugendzeit umtost hatten, so traf gleiches Los seinen einzigen Sohn Ladislaus, der, weil er nach des Vaters Tode znr Welt kam, der Nachgeborene, Posthnmus hieß. In Österreich übernahm Herzog Friedrich V. (Kaiser Friedrich III.) von der steirischen Linie (denn die leopoldinische Linie hatte sich wieder in die steirische uud die tirolische getheilt) kraft der Hausverträge und des Testamentes Albrechts V., sowie nach dem Beschlusse des Landtages zu Perchtoldsdorf (1439) die Vormundschaft über den jungen Ladislaus Posthumus. Aber gerade diese Vormundschaft war die Veranlassung zwölfjähriger Unruhen und vielen Unheils, wovon besonders das Land unter der Enns schwer betroffen wurde. Friedrich III. war nämlich mit den Ständen desselben zunächst wegen der Bezahlung der Söldner Albrechts V. in einen Zwist gerathen, an dem schon damals der reiche, redegewandte und ehrgeizige Hubmeister des letzteren, Ulrich Eytzinger, hervorragend betheiligt war. Die Unzufriedenheit und die Mißverständnisse steigerten sich aber noch, als die Stände auf dem Landtage des Jahres 1444 Friedrich, der seinen Mündel nach Graz hatte bringen lassen, zum Vorwurfe machten, er wolle Österreich dem rechtmäßigen Erben vorenthalten, hinter welcher Beschuldigung sich nur das Verlangen barg, den Knaben Ladislaus in ihre Gewalt zu bekommen, während zugleich Böhmen und Mährer in das Land nnter der Enns einfielen, ohne daß Friedrich oder die Stände etwas dagegen thaten, und auch ungarische Scharen die österreichische Grenze nngestrast verheerend überschritten. Friedrich sah die ständische Bewegung immer mehr wachsen. Auf dem Landtage zu Willersdorf faßten die Stände, denen sich auch die Städte Wien, Krems. Klosterneuburg,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Band
4
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.75 x 26.17 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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