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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
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162 im Theilungsvertrage zu Wien, am 27. Juni 1458, bestimmt, daß Friedrich das Land unter der Enns, Albrecht VI. jenes ober der Enns erhalten, Wien aber von den Ständen regiert werden sollte. Doch brachte dieser Vertrag, wie die folgenden Abänderungen beweisen, keine dauernde Ruhe. Im ferneren, für das Land unter der Enns drangsalvollen Verlaufe des Streites glaubte auch der Böhmeukönig Georg Podiebrad als „Helfer" uud „Schiedsrichter" auftreten zu müssen, und fiel hier mit seinen Scharen verheerend und plündernd ein. „So bildete der Streit der fürstlichen Brüder, das Einmifchuugsgelüste des Böhmenkönigs und das leidige Fehdewesen den Inhalt der Geschichte des Landes unter der Enns — ein wüstes Gemenge rasch wechselnder Ereignisse ohne erhebende Momente, aber nicht arm au bewegten Scenen." Auf dem offenen Lande sah es überaus traurig aus. Drückende Steuern, schlechte Münzen („Schinderlinge") und Räubereien unbezahlter Söldlinge, die auf Kosten des armen, bedrängten Mannes lebten, verursachten, wie uns die Chronisten umständlich schildern, hier noch mehr Leiden und Plagen als in den Städten. Überdies gaben die unglückseligen Geldverhältnisse des Kaisers gegenüber seinen Gläubigern mehreren von diesen, wie Gamoret von Fronau auf Schloß Orth an der Donau, die Gelegenheit, Räubereien aller Art an Bürgern und Kaufleuten zu begehen. Herzog Albrecht VI. nährte inzwischen mit seinen Anhängern fortwährend diesen Unfrieden, stärkte sich durch Bündnisse und bemächtigte sich nahezu des ganzen Landes. Seit dem Waffenstillstände zu Laxeuburg (6. September 1461 bis 24. Juni 1462), welcher Keime neuer Unruhen in sich barg, hielt er trotz der Proteste Friedrichs eigenmächtig berufene Landtage zu St. Pölten, Tullu und Melk. Nach dem bewegten Landtage zu Wien im Jnli 1462 uud der Belagerung des Kaisers in seiner Burg erfolgte durch Vermittlung des znr Hilfe herbeigeeilten Böhmenkönigs Podiebrad zwischen Friedrich und Albrecht der Vertrag zu Korneuburg, 2. December 1462, in welchem Albrecht die Verwaltung von Niederösterreich nnd Wien ans acht Jahre gegen jährliche Bezahlung von 4.000 Gold- gulden erhielt. Die Wirren und Befehdungen hatten darum doch kein Ende, und so mancher frühere Anhänger Albrechts, der sich in seinem neuen Herrn getäuscht sah, schlug sich wieder zu Friedrichs Partei. Als nuu die Kaiserin Eleonora uud Katharina von Baden, die Schwester der feindlichen Brüder, eben daran waren, das Band neuer Versöhnung zu knüpfen, starb Albrecht VI. plötzlich am 2. December 1463. Kaiser Friedrich III. war jetzt wohl alleiniger Herr von Österreich, aber sein Ansehen war tief geschädigt, der Landfriede gestört, Faustrecht und Privatfehden der Adeligen spotteten geradezu des Gesetzes. Die unzufriedenen Elemente der Stünde hielten eigenmächtig Versammlungen ab, wendeten sich an König Matthias von Ungarn, ja erhoben trotz päpstlichen Bannes Land- uud Wasserzölle und schrieben Stenern aus. Eiuige vou
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Band
4
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.75 x 26.17 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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