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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Seite - 165 -
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165 Klingen-, Zirkel-, Sensen-, Nagel-, Hammer- und Hufschmiede, der Ring- oder Panzer- stricker. Die Fabrikate derselben bildeten den Gegenstand eines lebhaften Ausfuhrhandels, dessen Vorort die Stadt Abbs war. Nächst Eisen waren Wein und Getreide, auch Woll- waaren wichtige Handelsproducte im Lande unter der Enns. Ganz bedeutend war der Durchfuhrhandel nach Italien und in den Orient. Um ihn zu beleben, gab es eigene Jahr- und Wochenmärkte mit weitgehenden Privilegien, zahlreichen Ordnungen und Statuten. Zur Zeit des Aussterbens der Babenberger ging die Bildung ausschließlich noch von der Geistlichkeit und den Klöstern aus; hier war fast alles geistige Leben concentrirt. Seit dem XIV. Jahrhundert hatte sich dies aber geändert. Wie früher in der Dichtkunst, traten jetzt auch auf anderen Gebieten geistigen Schaffens, vornehmlich in den Wissenschaften, die Laien selbstthätig auf. Die Masse des Volkes war und blieb ungebildet, das heißt genoß keinen Unterricht, während Bürgerkriege, feindliche Einfälle und sociales Elend die Sitten verwilderten. Doch gab es an Pfarrkirchen mindere Schulen, in den Städten dagegen war schon für höheren Unterricht durch lateinische oder Bürgerschulen (Wien, Krems, Neustadt) vorgesorgt. Uud gerade in den Tagen der erbittertsten Kämpfe, zur Zeit feindlicher Einfälle und Verheerungen unter Albrecht VI. nnd Kaiser Friedrich III., standen viele Zweige der Kunst in hoher Blüte und fanden die Wissenschaften eifrigste Pflege. Die Fragen der großen Politik unter Kaiser Maximilian I. berührten Niederösterreich in langen Friedensjahren nur finanziell. Handel, Gewerbe, Künste und Wissenschaften gediehen dagegen kraftvoll und erfreuten sich hoher Fürsorge. Nach der neuen Organisation, welche aus den tief eingreifenden Reformen hervorging, wie sie Maximilian in Verwaltung und Rechtspflege sowie im Finanzwesen durchführte, gehörte das Land unter der Enns oder Niederösterreich, wie es seither im üblichen Kanzleistile hieß, zu den fünf nieder- österreichischen Erblanden. Die heutigen Verwaltungszweige sind fast alle mit ihren Anfängen auf diese maximilianischen Einrichtungen zurückzuführen. Auch fiug man damals an, Laudtagsabschiede uud Landtagsbeschlüsse in eigenen „Landhandfesten" niederzulegen (die ersten stammen aus dem Jahre 1517), während das sogenannte österreichische Land- recht, welches einst (1237) der Adel Österreichs Kaiser Friedrich II., sodann aber Herzog Albrecht I. zur Bestätigung vorgelegt hatte, ein bloßer Entwurf geblieben ist. Jene Reformen Maximilians in der Verwaltung waren aber nicht ohne Schwierig- keiten nnd Opposition der Stände ins Leben getreten. Erst das Jnnsbrucker Libell vou 1518 uud die darauffolgenden Verhandlungen der Stände der fünf niederösterreichischen Erblande über den Sitz der gemeinsamen Regierung hatten allseits befriedigt. Als die Vertreter dieser Regierung in den Erblanden nach Maximilians I. Tod (12. Jänner 1519) bis zur Ankunft der rechtmäßigen Erben der habsbnrgischen Länder,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Band
4
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.75 x 26.17 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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