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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Seite - 170 -
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170 Jahre schlössen, in welcher sie sich verpflichteten, bei der katholischen Religion zu verbleiben, sie zu vertheidigen und mit Gottes und Ihrer Majestät Hilfe zn erhalten. So wogte unter den religiösen Parteien der innere Kampf schon Jahrzehnte lang zwischen Zugeständnissen und Verboten ans religiös kirchlichem Gebiete hin und her, bis endlich der große deutsche oder der dreißigjährige Krieg bald nach seinem Beginne im nahen Böhmen auch in Niederösterreich die Kriegsfurie mit allem erdenklichen Unheil entfesselte. Noch im Jahre 1618 waren die böhmischen Protestanten nnter dem Grafen Matthias Thnrn in Niederösterreich eingefallen, um sich hier mit den Protestanten zu vereinigen. Im Mai des folgenden Jahres überschritt Thnrn neuerdings die Grenze von Znaim her und drang bis Wien vor, das er einige Zeit belagerte. Infolge von Hiobsposten aus Böhmen trat er aber den Rückzug an. Ebenso erfolglos blieb Thnrns Verbindung mit dem siebenbürgischen Fürsten Bethlen Gabor. Die überaus gespannte politische Situation zwischen dem Landesfürsten und den zu Horn versammelten protestantischen Ständen, die sogar eine eigene Directorialregiernng einsetzten und an alle europäischen Mächte ein offenes Manifest über Kaiser Ferdinands II. widerrechtlichen und gewaltthätigen Regierungsantritt und die von ihm angeblich verübte grausame Verheerung der Erbländer richteten (4. Jänner 1620), nahte ihrer Entscheidung. Die Truppen des kaiserlichen Feldherrn Bncqnoy säuberten das Viertel unter dem Manhartsberge und iu Verbindung mit jenen des Herzogs Maximilian von Baiern das Waldviertel bis Böhmen hinein von den Aufständischen, wobei das Land von Freund und Feind oft meilenweit in der gräulichsten Weise verwüstet ward. Während die kaiserlichen Truppen siegreich vordrangen, vollzog sich unter den protestantischen Ständen selbst, die jetzt zu Retz versammelt waren, eine Scheidung. Die besonneneren Elemente trennten sich von der Opposition und huldigten dem Kaiser Ferdinand II. zu Wien am 13. Juli 1620. Letztere, die hartnäckig in ihrer Feindseligkeit verharrte, nahm nun offen Partei für Friedrich von der Pfalz (den Winterkönig), wurde aber auf Grund des Patentes vom 12. September 1619 geächtet und ihrer Güter verlustig erklärt. Die Schlacht am weißen Berge bei Prag (8. November 1620) und die Vertreibung Bethlen Gabors von Niederösterreichs Grenzen war für die Geächteten verhängnißvoll. Ihre Güter wurden confiseirt, die protestantischen Prediger ausgewiesen, und überall ward die Gegenreformation strenge durchgeführt. Wer nicht katholisch werden wollte, mußte auswandern, und nur der Adel durfte sich der Freiheit religiösen Bekenntnisses erfreuen. Kapuziner, Franciscaner, Pauliner, Hieronymiten, Earmeliten und Baruabiteu wirkten jetzt mit den Jesuiten eifrig an der Bekehrung des Volkes.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Band
4
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.75 x 26.17 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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