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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Seite - 181 -
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181 Verluste möglich wurde. Der Wien-Schönbrumier Friede, „der schwerste, opferreichste, den Österreich je geschlossen", beendete das blutige Drama von 1809. Eine große Ernüchterung folgte der früheren Begeisterung nud die finanzielle Katastrophe („der Bancozettel-Stnrz"), verkündet mit Patent vom 20. Februar 1811, wodurch die in großer Zahl cursireudeu Bancozettel anf ein Fünftel ihres Nennwerthes herabgesetzt wurden, vermehrte noch die durch dasDaruiederliegeu vonHandel und Gewerbe, durch hohe Steuern und Kriegslasten ohnedies schon in weiten Schichten der Bevölkerung herrschende Verarmung. Und wie schwer war überdies Niederösterreich im letzten Kriege heimgesucht worden! Noch lasteten die Folgen massenhafter Einquartierungen und gräulicher Verwüstungen im Marchfelde wie auch die große Kriegscontributiou gewaltig auf dem Lande. Es ist nicht unsere Anfgabe, in die Details weiter einzugehen oder noch Einiges aus der Geschichte vor und nach dem Wiener Kongresse darzulegen. Aber kurz muß noch hervorgehoben werden, wie Niederösterreich in den langen Friedensjahren nach demselben sich allmälig erholte, wie einzelne Zweige materieller Cultur zu schöner Blüte gediehen. Kaiser Franz, der Freund des Bürgers und des Bauers, des Fleißes und der ehrlichen Strebsamkeit und Tüchtigkeit in diesen Volkskreisen, nahm den lebhaftesten Antheil an solchem Aufschwünge und erfreute sich an Allem, was das materielle Wohl- befinden hob nnd verbesserte. Alles, was dahin zielte. Alles, was daraus erwuchs, kaun so recht als die Signatur von Land und Volk in Niederösterreich angesehen werden, daher war auch „der gute Kaiser Franz", der dem Geringsten seiner Unterthanen „Zutritt und Gehör gewährte", im Andenken des niederösterreichischen Volkes so hoch gehalten. Von der Wiener Industrie abgesehen, fanden auch auf dem Lande verschiedene Industriezweige ihre Pflege, sei es weil mau die vorhandene Wasserkraft und den Holz- reichthum ausgiebiger denn früher verwerthete (für Spinnerei, Weberei, Färberei), besonders in der Eisenindustrie (Walzblech, Feilen, Nadeln, vor Allem jedoch Sensen, Sicheln und Strohmesser) in Neubruck bei Scheibbs und in St. Egydi am Neuwalde, sei es weil an verschiedenen Punkten die wirthschaftliche Lage der Bevölkerung oder die geringere Ertragfähigkeit des Bodens dafür günstig war. Zur Belebung des Handels und des Verkehrs wurden wichtige Straßenzüge eröffnet, für die Landwirthschaft Ackerbauschulen und, um eiu tüchtiges Forstpersonal heranzubilden, 1813 die Forstlehranstalt Mariabrunn eingerichtet. Mit dem Tode des Kaisers Franz erfuhren die Bestrebungen und Erfolge anf diesen Gebieten der Cultur zwar keine Unterbrechung, aber der gemüthliche Zug, wie er früher in den betreffenden Regieruugshaudluugeu die Absichten des Kaisers wiederspiegelte, entschwand, wogegen ein steif bureaukratisches Wesen in den Kanzleien zur Geltung kam.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Band
4
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.75 x 26.17 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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