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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Seite - 186 -
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186 der Bewohner des römischen Ufer-Noricum hervorgegangen ist. Hauptsächlich war es aber der baierische Stamm, welcher sowohl vor dem Einbrüche der Avaren und Slaven als auch nach der Vertreibung der ersteren die Grundlage für die Bildung der deutschen Bevölkerung Niederösterreichs abgegeben hat. Bezüglich dieses Verschmelzungsprocesses muß man berücksichtigen, daß derselbe nicht durchwegs ein gleichmäßiger sein konnte, weil die verschiedenen sich vereinigenden Volkselemente nicht in gleicher Menge in den Bildungsproceß eintraten. Die Verschiedenheit spricht sich zunächst in der Kopfform aus und finden sich thatsächlich unter der heutigen deutschen Bevölkerung Niederösterreichs die verschiedensten Kopfformen, rundlich ovale, ebenso wie Breit- und Rundschädel, und zwar mit allen Zwischenformen und in Combination mit verschiedenen Gesichtsformen. Ob die ovale Form auf die gleiche, in den keltischen Gräbern entdeckte Form zu beziehen sei, ist nicht zu entscheiden, sicher aber ist, daß sich das verlängerte sehr schmale Ovale des Schädeldaches jener Schädel, welche in alt- germanischen Gräbern nördlich der Donau, namentlich in Oberhollabrunn und Stillfried aufgedeckt worden sind, hentigestags in Niederösterreich nur als eine ausnahmsweise und höchst seltene, daher auffällige Form wiederfindet. Die Abknnft des niederösterreichischen deutschen Volkes rechtfertigt den Vergleich mit den Baiern. Eine sorgfältig durchgeführte systematische Untersuchung der baierischen Bevölkerung hat ergeben, daß von 1000 Schädeln des altbaierischen Stammes 528 sich um eine zwischen 80 bis 84 schwankende Verhältnißziffer der Länge (diese gleich 100 angenommen) zur Breite des Schädeldaches gruppiren. Mag dieser brachykephale Kopf- typus der heutigen Baiern wie immer aus der länglich ovalen Kopfform der alten germanischen Stämme hervorgegangen sein, so ist er doch trotz seiner Rätselhaftigkeit Thatsache. Dieser Kopftypus findet sich auch allenthalben in Niederösterreich, jedoch nicht gleichmäßig vertheilt. Wenn es nämlich gestattet ist, das vorliegende einheimische, aller- dings nicht sehr zahlreiche Materiale nach dieser Richtung hin zu verwerthen, so dürfte sich die Annahme rechtfertigen lassen, daß unter den Bewohnern des Hochlandes vom Waldviertel diese breite, mitunter bis zur Ruudköpfigkeit steigende Kopfform die Regel ist, während sonst im Lande, besonders in der südlichen Zone, die ovale Kopfform mit allen ihren Varietäten sich viel häufiger vorfindet. Daß sich die Bewohner des Wald- viertels durch eine breite Stirn- und Schädelbildung kennzeichnen, ist allgemein in der Gegend bekannt, und weist diese häufig vorkommende Kopfform auf alte baierisch-fräukische Colonien hin. Wie die Kopfform so variirt auch die Größe des Schädels. Es wird für die Gesammtheit des deutsch-österreichischen Stammes die Capacität des Schädels groß genug
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Band
4
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.75 x 26.17 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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