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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
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201 Am Ost ermontag Nachmittags ist an vielen Orten das „Emansgehen" gebräuchlich. Man besucht nämlich Verwandte, welche iu der Umgebung des Heimatsortes wohnen. Im V. U. M. B. geht der Weinbauer „auf d'Groau" oder in „d'Trist", das heißt in benachbarte Weinkeller, wo er sich ein Gläschen „Besseren" schmecken läßt. Im M a r c h se ld begegnet uns ein interessanter, sonst unter dem Namen „Schmeckostern" bekannter Brauch. Am Ostermontag nämlich karbatscht der slovakische Bursche sein Mädl mit Weidenrnthen, am Osterdienstag das Mädl den Burschen. Je inniger die Liebe, desto zahlreicher und ausgiebiger die Streiche. Dafür schenken sich beide gegenseitig ein Osterei. Der Ostermontag und weiße Sonntag sind wahre Frendentage für die Kinder, deuu da gehen sie zu „Göd'u" und „God'n" (d. i. zu den Tauspathen, im V. O. M. B. im ersten Jahre nach der Firmung auch zu den Firmpathen) und holen sich das „rothe Ei", worunter eine oft reichliche Mahlzeit zu verstehen ist, dereu Überbleibsel mit heimge- uommen werden. Anch Geld erhalten die kleineu Gäste, und zwar stecken die Pathen gerne eine Silbermünze ins große „Göd'ukipfl". Mancher reiche Bauer setzt seinen Stolz darein, zu Ostern die ganze Stube voll vou Gödeukiuderu zu sehe». — Zu Osler» ist anch das „Ab-" oder „Ausg'waudeu" der Gödenkinder Brauch, weuu diese das zwölfte Jahr erreicht haben oder im Borjahre gesinnt worden sind. (In manche» Gege«de», z. B. im B. O. M. B, erhalten die Kinder das „Godlgewand" schon bei Beginn des Schulbesuches; es besteht eutweder in einem ganzen Anzüge oder in einzelnen Kleidungsstücken, je nach den Vermögens- verhältnissen der Pathen.) Am weißen Sonntag gehen Enkelkinder anch zur „Ahnl" (Großmutter), weßhalb dieser Tag im V. O. W. W. der „Ahulsuuutag" heißt. Von den Eierspielen sind die landläufigsten das „EinHauen" (mittelst einer Kupfermünze), das „Pecken" (zwei Eier werden durch Aufeinauderklopfeu auf ihre Stärke geprüft) und das „Eiwalgen" (das auf einer mäßig steilen Bahn herabrollende Ei muß unten auf jenes des Gegners treffen). Zum Schlüsse sei noch eines sogenannten Osterrittes gedacht, der einst zu Schmiding (im St. Pöltner Bezirke) alljährlich am Ostermontag stattfand. Mit dem Schaureiten war auch eiu Wettritt verbunden, wozu jedoch nur drei Reiter ausgewählt wurden. Den Preis — einen Rosenkranz mit silbernem Krenze — erhielt der Sieger aus Das Eierpecken.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Band
4
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.75 x 26.17 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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