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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
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232 zusammengebunden sind. Die Gäste singen meistens, ehe sie die Spende reichen, je ein „Gstanz'l", dessen Arie die Musikbande sofort nachspielen muß. Da singt etwa Einer: „Ls Spielleut, ös Lumpen, Habts koaner koan Geld, Oder: A Stub'n voller Kinder, Koan Fechsuug, koan Feld". „Mein' Hosn, die grean', Die ist z'riss'n bei'n Knean (Knien), Js ma's Geld anßa g'fall'n — I kann d'Spiellent' nit zahl'n." Nach dem „Weisern" wird „Gesundheit trunken" auf das Brautpaar, die Ehrengäste, die Beistände, Junggesellen, Kranzljungsranen, Gödenlente, die Nachbarschaft „alt und neu" u. s. w., zuletzt auf alle Gäste. Nach jeder „Gesundheit" folgt ein Tusch. Nachdem man alle Gäste hat „leben" lassen, kommt die feierliche Scene des „Brantanfforderns" (gesprochen „Brautaussederns"), das heißt die Braut wird zum „Ehreutanz" begehrt. Der Heiratsmann oder Brautführer tritt, zuweilen auch maskirt, vor die Gäste hin und hält eine meist längere Ansprache, welche für eiuzelne Gegenden seit vielen, vielen Jahren dieselbe geblieben ist. Als Hauptgedanke kehrt überall wieder, daß er, der Sprecher, die Braut heute habe Zu Wasser und zu Land, Bis an des Priesters Hand", „Geziert und geführt Über Eck uud Gasse, Zu Weg und Straße, wo sie dann empfangen: „Den.priesterlichen Segen, — An dem ist Alles gelegen". Nachdem der Redner noch hervorgehoben hat, daß er die Braut von der Kirche weiter geleitet uud schließlich hierher ins Hochzeitshaus gebracht habe, redet er sie z. B. am Wechsel folgendermaßen an: „Ter Jungfrau Braut im Rosengarten Bin i schnldi' aufzuwarten; I wart' ihr auf mit an Glasl Wein, Der g'wachs'n ist zu Köln am Rhein; Ist er nit g'wachs'n zu Köln am Rhein, Ist er doch g'wachs'n zwischen Sonn^ und Mondenschein. Dös soll der Jungfrau Braut mit ihrem liab'n Jungherrn Bräutigam Zur G'snndheit sein. Vivat!" (Tusch.) „I bitt' die Jungfrau Braut, geziert mit ihrem Myrthenkranz, Mit mir zu machen einen christlichen Ehrentanz: Einen, zwei oder drei, Was ihr guter Wille sei. Ten ersten bitt' i mir aus, der zweit g'hört Dem Jungherrn Bräutigam, der dritt' g'hört Tem Bittmann, der viert' dem Spruchmann;" die übrigen Tänz' g'hören für d'Jungg'sell'n und d'Jnngfrau'n, allen geladenen Hochzeits- gästen, „Groß und kloan, krnmp und grad', — Was nur tauz'u und springa mag".
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Band
4
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.75 x 26.17 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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