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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Seite - 243 -
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243 Zahlreich sind die Meinungen, welche sich an den Tod, an die armen Seelen, an das Erscheinen von Todten n. s. w. knüpfen. Ein Verwandter oder guter Freund „meldet" sich nicht selten im Augenblicke des Todes „an" („Anmeldung", „Anmahnnng"). Da geht z. B. plötzlich die Stubenthür auf und Niemand überschreitet die Schwelle; man hört klopfen („pemperlu", „tammerln"); Gegenstände fallen ohne begreifliche Ursache von der Wand; eine klagende Stimme tönt durch das ganze Haus; man vernimmt in einem Gemache deutlich Schritte, und doch ist Niemand zu entdecken; beim Todtengräber wirft es Nachts Bretter und Grabwerkzeuge polternd durch- einander; eine schwarze Gestalt huscht um das Haus und dergleichen mehr. Verstorbenen soll man nicht allzu heftig und lange „nachweinen". „Geht dem Todten etwas ab" oder hat er fremdes Gut im Leben nicht zurück- gestellt, so hat er nach dem Tode keine Ruhe, er muß „umgehen". In der Nacht erscheint er einem Verwandten oder guten Freunde und sagt, was ihm fehle, bezeichnet auch den Ort, wo das ungerechte Gut zu finden sei. Betet man für ihn und thut man das Geheißene, so erscheint der Todte zuweilen wiederholt, aber immer „weißer" und zuletzt flattert die Seele auch wohl als weiße Taube zum Himmel auf, nachdem sie sich für die Erlösung „bedankt" hat. Die Nacht gehört den Geistern. Sie gehen besonders vom Ave Maria-Länten des Abeuds bis zum uämlicheu Glockenzeichen des Morgens herum. In vielen Gegenden meint man, die Geister können Einem nur bis unter die Dachtraufen folgen, weil» sie auf „freier Weit" draußeu sich geuaht und etwa unsichtbar auf einen Wagen gesetzt haben. Wenn ein Messer mit der Schneide nach aufwärts liegt, so muß eine arme Seele darauf „reiten"; eine solche leidet auch, wenn man Thüren und „Gatter" stark zuschlägt. So lange um die Hinterlassenschaft eines Verstorbenen gestritten wird, kann dieser uicht Ruhe finde«. Wenn das Feuer singt, liegt eine arme Seele in der Pein: IL*
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Band
4
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.75 x 26.17 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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