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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Seite - 266 -
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266 und 1136 erbaute Stiftskirche zu Klosterneuburg dürfte wohl eine der bedeutendsten Kirchenbauten ihrer Zeit gewesen sein. Auch dieses Gebäude deckt die im XVII. Jahr- hundert erfolgte Überbauung und dürfte sich darunter der alte Bau den auf Gruud sorgfältiger neuester Forschungen erlangten verläßlichen Anhaltspunkten zufolge fast ganz erhalten haben. Dem Aulageprogramme romauischer Münster entsprechend, schloß sich dem hohen Hauptschiffe beiderseits je eiue niedrige Abseite, dem Laughause eiu hohes Querschiff mit Kuppelthurm über der Vieruug und diesem die noch heute erkennbare Hauptapsis mit zwei Nebenchörlein an, ehemals auch mit einer Emporenaulage nach Art von St. Ambrogio in Mailand, Die romanische Mittelpartie der Fa^ade mußte vor kurzem ihrer Baufälligkeit wegeu abgetragen werden, doch erscheint der neue Bau als getreue Wiedergabe des verschwundenen ehrwürdigen Bautheiles. Ein ehemaliges Portal aus der Kirche iu dem Kreuzgang und ein Fenster aus dem alten Kapitelhause ebenfalls in dem Kreuzgaug, die beide in ueuester Zeit wieder ausgedeckt wurden, zeigen gleichfalls Formen, die auf deu Bau der romauifcheu Kirche zurückführen. In diese Baugruppe gehört auch die durch Moderui- siruugen eiuschueideud umgestaltete dreischissige Pfarrkirche zu Tullu niit interessanten Decoratiousresteu an der Außenseite uud am Portale uud die Stiftskirche zu Seitenstetten, woselbst mau noch deutlich die ursprüngliche Pseilerbasilica erkennt. Von nicht geringer Bedeutung in der Anlage, aber umso werthvoller, weil in der Hauptsache erhalte», ist die Stif tskirche zu Heiligenkreuz (1150 bis 1187). Obwohl schon in jene Zeit fallend, da der romanische Stil bei uns seine Blüte feierte, finden wir an dem uuveräudert gebliebenen dreischiffigen Laughause mit überhöhtem Mittelschiffe und hohem dreijochigen Querschiffe dessenungeachtet noch die früher gebräuchlichen strengen Forme». Das im Rundbogen gewölbte Mittelschiff besteht aus fünf Jochen, jedes der niedrigen gleichfalls gewölbten Seitenschiffe ans deren doppelter Zahl; zwischen zehn Paaren viereckiger, abwechselnd stärkeren und schwächeren Pfeilern wölben sich die halb- kreisförmigen Verbiuduugsarkadeu gegen das Hauptschiff uud die Abseite». Von hoher Wichtigkeit uud ganz besonderer dekorativer Wirkung ist die unverändert erhalten gebliebene Westsa^ade, die unsere Abbildung bringt; ein hoher Mittelban mit Giebelabschluß, nmsäumt vom aufsteigenden Rnndbogensriese in freiester Anwendung und geziert durch drei reich eingefaßte Fenster, dann beiderseits den Seiteuschiffen entsprechend ein pultdachartig abgeschlossener Seitenflügel mit je einem Fenster. Das sich in der Mauertiefe etwas verengende fpitzbogige Hanptportal in der Mitte der Fa^ade mit einem Laubornament in Timpanon und ein zweites einfacheres Portal links gehören dem XIII. Jahrhundert an. In die Bauzeit des XII. Jahrhunderts gehört noch ein höchst wichtiger Bau, es ist dies das Capitelhaus im Stifte Zwettl, das im letzte» Viertel jenes Jahrhunderts entstanden sein dürfte. Es bildet einen quadratischen Raum mit einer aus Granit hergestellten
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Band
4
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.75 x 26.17 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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