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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Seite - 288 -
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288 zerborsten die starken, zinueubekrönten, epheunmrankten Geinäner, und über den Schutt von Jahrhunderten breiten sich grüne, moosige Matten und dichtes Buschwerk aus. Nur hier und da hat ein hochsinniger Schloßherr dafür gesorgt, daß die Zerstörung nicht weiter greife. Die unschätzbaren topographischen Werke Merians und Vischels aus deu Jahren 1649 und 1672 über die Schlösser Niederösterreichs enthalten Abbildungen der alten Burgen; allein diese Bilder gewähren uns doch selten einen klaren Einblick in die Conception der Bauten. Grundpläne, welche uns die interessanten und oft vielverzweigteu Einzelheiten dieser Baudenkmale vergangener Zeiten entwickeln, wurden weder znr Zeit der beiden genannten Topographen, noch seither von einem Fachverstündigen angefertigt nnd der Öffentlichkeit übergeben. Noch ist es vielfach nicht zu spät, diese Arbeit nachzuholen, aber manchmal schon die letzte Stunde. Und so bieten wir hier znm ersten Male in aus- gedehnterer Weise die nach der Natnr aufgenommenen Grundrisse der wichtigsten nnd interessantesten alteu Ritterburgen im Lande Niederösterreich. Da der Maßstab bei allen der nämliche ist, so ist der Vergleich ihrer räumlichen Ausdehnung, ihrer Bedeutung erleichtert. Zweifellos verdanken manche unserer alten Burganlagen am rechten Donau-User einem einst dort bestandeneu römischen Castell ihre Entstehuug. Die Art uud Weise der römischen Befestigung wnrde im frühen Mittelalter bei Burgen wie bei Städten zum Vorbilde genommen. Starke Umfassungsmauern — an deren Ecken gewaltige Thürme vorsprangen — nach der Innenseite ein Wallgang, außen tiefe, wassergefüllte Gräben: die Eingangsthore durch Fallgitter verwahrt; iu Mitte der Aulage eiu stärkster Thurm als letzte Zufluchtsstätte — Prätorium der Römer, Berchfried, Donjon des Mittel- alters — alle diese Anordnungen behielt letzteres bei und bildete sie aus. Wareu die Burgen in den ersten Jahrhunderten nach der Völkerwanderung großen- theils aus Holz eoustruirt, so begannen doch schon im XI. Jahrhundert die Steinbauten. Prachtburgen, wie sie andere Länder besitzen, gibt und gab es in unserem Niederösterreich nicht. Uuser Land war ja der vorgeschobenste Posten gegen die feindlichen Völker im Osten. Allein trotz der Einfachheit der Mittel und der augewaudteu Motive verstauben es die alten Baumeister doch, bei ihren Bauten mit spielender Leichtigkeit die wunder- barsten Effecte zu erzielen. Manche der alten Burgen sind indeß in großartiger Weise angelegt und waren auch, wie die Reste zeigen, einst reich ausgestattet. Beispiele dafür siud die Werke Hardegg, Roseuburg, Rappottenstein, Seebenstein, Gars am Kamp, Hainburg uud Starhemberg. Bei deu landschaftlichen Schilderungen ans Niederösterreich haben wir ihres land- schaftlichen Reizes wegen von den letztgenannten als Landschaftsbilder gebracht: die
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Band
4
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.75 x 26.17 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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