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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Seite - 321 -
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321 und in dem Maße, in welchem die Wärme allmälig abnimmt, mehrt sich umgekehrt die Menge des atmosphärischen Niederschlages. Das Gebiet des Manhart hebt sich von der Grenze des Weinbaues zwischen Retz und Krems und dann insbesondere rasch von der Donau aus zu einem kühlen Höhen- und Gebirgsland mit mäßigen Niederschlägen. Dort, wo sich die Donau den Weg durch das Thebener Thor gebahnt hat, ist mit einer Jahres- wärme von mehr als 10° Celsius und mit einer Niederschlagsmenge von nur 40 Ceutimeter zu rechnen; in solchen Gegenden wird die Trockenheit zur Noth, der Rothklee versagt, das Grasland gibt geringen Ertrag und die Noth verschärft sich, wenn zu dem ungüustigeu Klima noch eine ungünstige Bodenbeschaffenheit kommt, wie der Flugsand im Marchfelde oder größerer Steingehalt im Neustadter Steinfelde. Welch ein Gegensatz zu dem Gebiete der Alpen! Die tiefere mittlere Jahrestemperatur und die zunehmende Menge des Nieder- schlages rufen den frischen Graswuchs hervor, der hier auf den Landgütern vorherrscht, aber auch das ganze Gebiet am rechten Donau-User bis zum östlichen Abfalle der Gebirge schmückt. Die große natürliche Verschiedenheit der einzelnen Landestheile wiederholt sich bezüglich der Vertheiluug der Culturgattungen, wie sie gegenwärtig nach Ausrodung eines sehr großen Theiles des ehemals überall herrschenden Waldes vorliegen. Wie die Vertheilung der Forste, deren Schilderung an späterer Stelle gegeben wird, wechseln die landwirt- schaftlichen Culturgattungen. Im Wiener Becken und Hügellande machen die natürlichen Wiesen und Weiden im Durchschnitt nur ein Viertel der landwirtschaftlichen Bodenfläche aus, im Gebiete des Manhart bereits ein Drittel, im Gebiete des Wienerwaldes und der Alpen aber schon mehr als die Hälfte. Dabei ist die Fläche der Wiesen in dem Wiener Becken geringer als die der allerdings wenig ertragreichen Weiden; in den übrigen Gebieten gibt es ebensoviel bis doppelt uud dreimal soviel Wiesen als Weiden. Und wiederum sind die Unterschiede in den einzelnen Bezirken noch viel größer; denn während im Gebirge manche Wirthschaften sehr wenig oder selbst gar kein Ackerland besitzen, gibt es im Flach- lande Landwirthe, welche ihren Acker fast ohne Zulage an natürlichem Grasland zu bewirthschaften haben. Wie verschieden muß sich schon deßhalb im Einzelnen der Betrieb der Landwirthschaft überhaupt, insbesondere aber die Viehzucht gestalten! Werfen wir nach dieser kurzen Schilderung der Naturanlagen einen Blick auf die Vertheilung des Grundes und Bodens, so zeigt sich, daß in Niederösterreich der Klein- grundbesitz weitaus überwiegend vertreten ist, denn ihm fallen 77 Procent der Gesammt- fläche, 88 Procent des landwirthschastlichen Areals zu. Nur ein Achtel dieses letzteren gehört dem Großgrundbesitze. In diese sehr mäßige Fläche theilen sich über 600 landtäfliche Güter und Herrschaften, welche in den meisten Fällen als große Güter angesehen werden können; kaum 20 Besitzuugeu haben mehr als 1.000 Joch oder 575 Hektar Ackerland. Wien und Niederösterreich. 21
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Band
4
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.75 x 26.17 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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