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Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945 - Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
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111 © 2021 by Böhlau Verlag GmbH & Co. KG, Zeltgasse 1/6 a, A-1080 Wien https://doi.org/10.7767/9783205212355 | CC BY 4.0 Einleitung der Freunde der Dichtkunst in Kärnten nominell jenen Missstand beheben, der durch die Auflösung aller privatrechtlichen Schriftstellervereine entstanden war. Die Gründung sollte nach außen hin den Anschein zivilgesellschaftlicher Autonomie erwecken und die etablierten Autoren zu regelmäßigen Treffen animieren. – Einige waren propagandistische Aktionen, vermutlich ohne tätig zu werden (die von Landesrat Dr.  Rudolf Lenk initiierten literarischen Gesellschaften Oberdonaus, die Stelz- hamer-Gesellschaft, die Vereinigung der Hebbel-Freunde in Oberdonau und die Hölderlin- Gesellschaft, Zweigstelle Linz). – Entgegen Hitlers Vorhaben, dass in Wien kein überregional tätiger Verein seinen Sitz haben sollte, wurde hier vom RDP 1941 die Union nationaler Journalistenverbände als v. a. auf den Südosten ausgerichtetes Propagandazentrum gegründet. – Die Gesellschaft für Wiener Theaterforschung sollte das 1943 gegründete Zentralinstitut für Theaterwissenschaft an der Universität Wien unterstützen. – Nur die obskure E.T.A.-Hoffmann-Gesellschaft wurde von einer Frau geführt. Ein spezi- fisch für Autorinnen gedachter Verein, die Ebner-Eschenbach-Gesellschaft, hatte nominell eine Vereinsführerin (Ida Maria Deschmann), geführt wurde sie aber von Max Stebich.121 Besonders penetrant traten die „Männer des Wiener Dichterkreises“ hervor. – Der von Goebbels verordnete Totale Kriegseinsatz der Kulturschaffenden ab 1.9.1944 be- endete auch die Aktivitäten der übrig gebliebenen Vereine, die letzte mir bekannte Ver- anstaltung fand im Rahmen des Salzburger Dichterkreises im Januar 1945 statt. 121 Zum Zweck der Auflösung hatte der Stiko Antonie Fantner als kommissarische Leiterin der Karl- Kraus-Gesellschaft eingesetzt. Die Betrauung von Hildegard Klemencic mit der Geschäftsführung der Kameradschaft steirischer Künstler und Kunstfreunde und von Erna Wikullil-Freyler mit jener der Union nationaler Journalistenverbände gehen schon an die Grenze des männlich Erträglichen. Im „Ständestaat“ sah es nicht viel besser aus: Der Österreichische PEN-Club wurde bis zu ihrem demonstrativen Austritt 1933 von dessen Gründerin Grete Urbanitzky dominiert, die christlich- deutsche Schriftstellervereinigung Winfried hatte eine Präsidentin und der Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien  – wenig überraschend  – ebenfalls, Dora v. Stockert-Meynert; sie wurde vom Stiko auch zur kommissarischen Leiterin bestellt; eine Ausnahme bildet auch Jolande Jacobi, die von den Nationalsozialisten angefeindete jüdische geschäftsführende Vizepräsidentin des repräsentativen Österreichischen Kulturbunds bis 1938.
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Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945 Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Band 5 der Reihe Literatur in Österreich 1938–1945
Titel
Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
Untertitel
Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Autor
Uwe Baur
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21235-5
Abmessungen
17.3 x 24.4 cm
Seiten
478
Kategorie
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Das Gesamtwerk 9
  2. Vorbemerkung zu diesem Band 13
  3. 1. Zensur und Förderung 15
    1. Einleitung 15
    2. Österreichische Listen 1933–1938 17
    3. Einleitung 17
    4. Der Bücherbrief (1932) 24
    5. Die Wegtafel (Mai 1933) 25
    6. Die deutsche Dichtung Österreichs (9.6.1933) 25
    7. Die Säuberung des deutschen Buchwesens vom jüdischen Geiste im Deutschen Reiche und wir Österreicher (Juni 1933) 26
    8. Dichterbuch (1933) 27
    9. Indizierungslisten Österreichs 1933–1938 28
    10. Liste der zu fördernden bzw. der abzulehnenden Schriftsteller (1935) 30
    11. Gegenwartsdichtung in Österreich (1935) 32
    12. Geist und Macht (1938) 33
    13. Österreich. Ein Bücherverzeichnis (1938) 34
    14. Deutsche Listen 1933–1945 35
  4. a. Verbotslisten 35
    1. Einleitung 35
    2. Prinzipielles zur Säuberung der öffentlichen Büchereien (1933) 38
    3. Schwarze Liste (1933) 39
    4. Listen des schädlichen und unerwünschten Schrifttums (1935–42) 42
    5. Liste der für Jugendliche und Büchereien ungeeigneten Druckschriften 49
  5. b. Zentrale Empfehlungslisten 50
    1. Schriftsteller-Verzeichnis der Reichsschrifttumskammer (1942) 50
    2. Nationalsozialistische Bibliographie der Parteiamtlichen Prüfungskommission (1936–1943) 54
    3. Jahres-Gutachten-Anzeiger des Amtes Rosenberg (1936–1944) 56
    4. Kataloge zur „Woche des deutschen Buches“ des RMVP (1936–1942) 62
    5. Gottbegnadeten-Liste 65
  6. c. Spartenbezogene Empfehlungslisten 68
  7. 1. Jugendschriften-Verzeichnisse 68
    1. Einleitung 68
    2. Das Jugendbuch im Dritten Reich (1933) 69
    3. Das Buch der Jugend (1934–1942) 70
    4. Das Buch der deutschen Jugend (1939/40) –
    5. Das deutsche Jugendbuch (1940/41) 74
  8. 2. Vorschlagslisten für Dichterlesungen 76
  9. 3. Empfehlungslisten für Leihbüchereien und Buchhandlungen 79
    1. Die hundert ersten, die zweiten, dritten, vierhundert, die fünften, sechsten, siebenhundert Bücher für nationalsozialistische Büchereien 1934–1944 79
    2. Schrifttums-Verzeichnis der Frontbuchhandlungen (DAF 1939) 81
    3. Das Buch, ein Schwert des Geistes (RMVP 1940–1943) 82
  10. 4. Sonstige 84
    1. Das deutsche Bauernschrifttum in der deutschen Dichtung (Amt Rosenberg 1933) 84
    2. Einladungsliste für kulturelle Veranstaltungen und Empfänge (RPA Wien, Juni 1940) 85
    3. Geburtstagsbücher für den Führer (Amt Rosenberg 1943) 85
    4. Entnazifizierung 87
    5. Österreich 87
    6. Liste der gesperrten Autoren und Bücher (1946)/Nachträge 87
    7. Deutschland 90
    8. Liste der auszusondernden Literatur/Nachträge (1946–1953) 90
  11. 2. Vereine im literarischen Feld Österreichs 1933–1945 95
    1. Einleitung 95
    2. Literarische Gruppenbildungen nach dem liberalen Vereinsgesetz bis 1938 96
    3. Literarische Vereine im totalitären „Ständestaat“ 99
    4. Landeskulturamt der NSDAP-Landesleitung Österreich (1933–11.7.1938) 100
    5. Vereine im Nationalsozialismus ab März 1938 105
    6. Chronologie der literarischen Gesellschaften und Autorengruppen in Österreich zwischen 1933 und 1945 113
    7. Literarische Gesellschaften und Autorengruppen A–Z 119
  12. 3. Anthologien 1933–1945 271
    1. Einleitung 271
    2. Die Anthologie im Nationalsozialismus 271
    3. Österreich und die Anthologie zwischen 1933 und 1945 277
    4. Zur Bestandsaufnahme 284
    5. Chronologie ausgewerteter Anthologien 1933–1945 287
    6. Anthologien A–Z 301
    7. AutorInnen des Gesamtwerks 409
    8. Abkürzungen und Quellen 447
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