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© 2021 by Böhlau Verlag GmbH & Co. KG, Zeltgasse 1/6 a, A-1080 Wien
https://doi.org/10.7767/9783205212355 | CC BY 4.0
Literarische Gesellschaften und Autorengruppen A–Z
Aufgrund der geschilderten Verfahren konnten 113 literarische Gruppenbildungen eruiert werden,
die zwischen 1933 und 1938 ihren Sitz in Österreich hatten. Von den vielen Theatervereinen wurden
nur die nationalsozialistischen Vorkämpfer aufgenommen. Der hier erörterte Gesamtbestand von
132 ergibt sich aus den 19 Neugründungen zwischen 1938 und 1945. Die alphabetische Reihung
orientiert sich im Allgemeinen
a. bei jenen Vereinen, die 1938 vom Stiko aufgelöst oder übergeführt wurden nach dem letzten Ver-
einsnamen, bei Freistellungen nach dem Namen bis 1938,
b. bei Neugründungen an jenem Namen, der während des NS geführt wurde,
c. auf Grund der häufigen Umbenennungen werden möglichst alle Namen angeführt samt Verweis
auf jene Bezeichnung, unter der der Hauptartikel zu finden ist.
Beschreibung der Vereine
Angestrebt wird eine Darstellung aller literarischen Vereine Österreichs zwischen 1933 und 1945, auf
Grund der Aktenlage fällt sie sehr unterschiedlich aus.
Die Beschreibung der Vereine konzentriert sich
a. auf den vereinsrechtlichen Aspekt: Da es bislang keine Bestandsaufnahme literarischer Vereine in
Österreich gibt und Verwechslungen naheliegen, musste besondere Sorgfalt auf
– häufig politisch
motivierte
– Veränderungen in der Namensgebung und auf Umbildungen gelegt werden, auf die
Ziele der Gruppierung sowie die Verantwortlichen der Vereinsführung zwischen 1933 und 1945.
Nicht selten fehlen aber Akten in den regionalen Vereinskatastern, fallweise selbst die Statuten.
Akten der Subvention durch staatliche Institutionen wurden nicht systematisch eingesehen eben-
so Nachlässe der Vereinsfunktionäre;
b. auf die Aktivitäten ab 1933 und
c. auf die Mitglieder: Wichtigste Basis sind
– Eigenangaben der Autoren, v. a. in den RSK-Aufnahmeanträgen. Diese sind aus zwei Gründen
mit besonderer Vorsicht zu betrachten: Zum einen, weil sie der eigenen Glaubwürdigkeit im
Rahmen des NS-Herrschaftssystems dienten und daher selegierend und beschönigend verfah-
ren, und zum anderen, weil sie häufig umgangssprachlich sind und Verwechslungen ermögli-
chen (z. B. Mitglied im „Schriftstellerverband“, ohne Verifizierung bleiben sie unbrauchbar).
– Angaben in den vereinsrechtlichen Akten, in den Organen der Vereine sowie in den relativ
seltenen Mitgliederlisten, in denen allerdings der relevante Zeitraum der Mitgliedschaft nicht
aufscheint.
– Die unter Personen angeführten Namen bezeichnen nicht nur die Mitglieder, sondern auch
Personen, die für den Verein von Relevanz waren. Die näheren Umstände der Beziehung sind
den AutorInnen-Bänden zu entnehmen, welchem Bundesland er/sie zugeordnet ist, verrät die
Namensliste samt Pseudonymen am Ende dieses Bandes. Da hier aber nur jene Autoren und
Funktionäre aufscheinen, die während des NS im Deutschen Reich verbleiben wollten und zu
denen Artikel im Handbuch existieren (Mitgliedschaften finden sich unter den Stammdaten),
dokumentieren sie die Spaltung des literarischen Systems ab 1933, es fehlen die zum Schwei-
gen Gezwungenen, die Vertriebenen und Exilierten. Um diesem Missstand zu begegnen, wer-
den diese exemplarisch
– sofern bekannt
– im Fließtext genannt.
Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Band 5 der Reihe Literatur in Österreich 1938–1945
- Titel
- Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
- Untertitel
- Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
- Autor
- Uwe Baur
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21235-5
- Abmessungen
- 17.3 x 24.4 cm
- Seiten
- 478
- Kategorie
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- Das Gesamtwerk 9
- Vorbemerkung zu diesem Band 13
- 1. Zensur und Förderung 15
- Einleitung 15
- Österreichische Listen 1933–1938 17
- Einleitung 17
- Der Bücherbrief (1932) 24
- Die Wegtafel (Mai 1933) 25
- Die deutsche Dichtung Österreichs (9.6.1933) 25
- Die Säuberung des deutschen Buchwesens vom jüdischen Geiste im Deutschen Reiche und wir Österreicher (Juni 1933) 26
- Dichterbuch (1933) 27
- Indizierungslisten Österreichs 1933–1938 28
- Liste der zu fördernden bzw. der abzulehnenden Schriftsteller (1935) 30
- Gegenwartsdichtung in Österreich (1935) 32
- Geist und Macht (1938) 33
- Österreich. Ein Bücherverzeichnis (1938) 34
- Deutsche Listen 1933–1945 35
- a. Verbotslisten 35
- b. Zentrale Empfehlungslisten 50
- Schriftsteller-Verzeichnis der Reichsschrifttumskammer (1942) 50
- Nationalsozialistische Bibliographie der Parteiamtlichen Prüfungskommission (1936–1943) 54
- Jahres-Gutachten-Anzeiger des Amtes Rosenberg (1936–1944) 56
- Kataloge zur „Woche des deutschen Buches“ des RMVP (1936–1942) 62
- Gottbegnadeten-Liste 65
- c. Spartenbezogene Empfehlungslisten 68
- 1. Jugendschriften-Verzeichnisse 68
- Einleitung 68
- Das Jugendbuch im Dritten Reich (1933) 69
- Das Buch der Jugend (1934–1942) 70
- Das Buch der deutschen Jugend (1939/40) –
- Das deutsche Jugendbuch (1940/41) 74
- 2. Vorschlagslisten für Dichterlesungen 76
- 3. Empfehlungslisten für Leihbüchereien und Buchhandlungen 79
- 4. Sonstige 84
- Das deutsche Bauernschrifttum in der deutschen Dichtung (Amt Rosenberg 1933) 84
- Einladungsliste für kulturelle Veranstaltungen und Empfänge (RPA Wien, Juni 1940) 85
- Geburtstagsbücher für den Führer (Amt Rosenberg 1943) 85
- Entnazifizierung 87
- Österreich 87
- Liste der gesperrten Autoren und Bücher (1946)/Nachträge 87
- Deutschland 90
- Liste der auszusondernden Literatur/Nachträge (1946–1953) 90
- 2. Vereine im literarischen Feld Österreichs 1933–1945 95
- Einleitung 95
- Literarische Gruppenbildungen nach dem liberalen Vereinsgesetz bis 1938 96
- Literarische Vereine im totalitären „Ständestaat“ 99
- Landeskulturamt der NSDAP-Landesleitung Österreich (1933–11.7.1938) 100
- Vereine im Nationalsozialismus ab März 1938 105
- Chronologie der literarischen Gesellschaften und Autorengruppen in Österreich zwischen 1933 und 1945 113
- Literarische Gesellschaften und Autorengruppen A–Z 119
- 3. Anthologien 1933–1945 271