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https://doi.org/10.7767/9783205212355 | CC BY 4.0
2. Vereine im literarischen Feld Österreichs 1933–1945
Alpenländischer Schriftstellerbund [ASB]
Baden b. Wien, Graz [aufgelöst 1939]
• Quellen
Baur00 – Bertha85 – Dietzel/Hügel88 – Kunst in Österreich33 – Kürschner32 – Kürschner34 – Kürsch-
ner37/38
• Archive
– KLA (Nachl. Max Pirker Sch.6/3/1)
– NÖLA (RStH Niederdonau L.A.I/6b-XVIII-1939, 2535–737)
Sitz (Ort der geschäftsführenden Kanzlei): Baden bei Wien (Kaiser-Franz-Ring 56) von 1929–1934,
danach Graz
Der ASB wurde am 12.1.1929 in Baden bei Wien in einer pompösen, hochrangig begleiteten Feier
(Baur00, 81
f.) durch den Steirischen Schriftstellerbund (StSB) und den Niederösterreichischen Schrift-
steller-Verband (NÖSV) geschaffen, er konstituierte sich am 6.10.1929 anlässlich der Gründung des
Schriftsteller-Verbands Salzburg (SVS) in Salzburg, die Satzungen wurden am 30.7.1929 genehmigt
(Die alpenl. Literatur 2.1929, Nr.11, 15
f.).
Vorstand: Präsident Dr.
Richard Kühnelt (vom NÖSV, von 1929 bis zu seinem Tod am 6.10.1930),
Wolfgang Burghauser (vom StSB bis zu seinem Tod am 25.11.1938); Generalsekretär Hans Rudolf
Krill (1929– ca.
1933), Karl Ludwig Kossak (1933–38); Ehrenpräsidenten: Dr.
Wolfgang Burghauser,
Karl Hans Strobl (6.10.1930)
Der ASB verstand sich als Dachverband der „alpenländischen“ Schriftstellerorganisationen außerhalb
Wiens, eine Mitgliedschaft war nur Vereinen und Verbänden möglich. Einzelpersonen hatten ihren
jeweiligen Zuständigkeitsvereinen anzugehören: Steirische, niederösterreichische und Salzburger Au-
toren den jeweiligen Regionalverbänden, bis zur beabsichtigten Gründung der weiteren Landesver-
eine wurden Burgenland und Oberösterreich dem NÖSV zugeordnet, Kärnten, Tirol und Vorarlberg
dem StSB (Die alpenl. Literatur 2.
Juni 1929, Nr.
5, 8). Für die Zugehörigkeit eines Autors war die
Heimatzuständigkeit ausschlaggebend, erst in zweiter Linie galt der Wohnsitz: D. h. z. B., dass ein
Tiroler, der in Wien lebte, der Gesellschaft für Literatur und Kunst Innsbruck (Juni 1929–Jan. 1930)
und nach dessen Auflösung dem StSB anzugehören hatte. Dem ASB gelang es aber nicht, in allen
Bundesländern Regionalvereine zu schaffen, geschweige denn, sie unter seinem Dach zu vereinen: So
konstituierte sich der Tiroler Schriftsteller-Verband 1930 als Landesgruppe Tirol des Deutschen Schrift-
steller-Verbandes (DSV) und der 1934 gegründete Verband Vorarlberger Schriftsteller trat nicht dem
ASB sondern dem Schutzverband Deutscher Schriftsteller Österreichs (SDSÖ) als Gaugruppe bei. Der
Schriftsteller-Verband Salzburg (SVS) existierte nur von 1929–1936 und der Kärntner Schriftstellerver-
band (KSV) nur von 1930–1935. Der Stiko löste den ASB am 13.9.1939 auf.
Die Stoßrichtung gegen Wien – der einzigen Stadt Österreichs mit einem differenziert ausge-
bildeten literarischen System und internationaler Vernetzung
– wird durch die Namensgebung des
Verbandes und das Fehlen eines dort ansässigen Regionalvereins unterstrichen, an seinen Haupt-
versammlungen nahmen jedoch auch Vertreter der Concordia, der Vereine SDSÖ, Gesamtverband
schaffender Künstler Österreichs, Verband katholischer deutscher Schriftsteller, Deutscher Schriftsteller-
und Journalisten-Verband Österreichs, Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien, Wiener
Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Band 5 der Reihe Literatur in Österreich 1938–1945
- Titel
- Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
- Untertitel
- Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
- Autor
- Uwe Baur
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21235-5
- Abmessungen
- 17.3 x 24.4 cm
- Seiten
- 478
- Kategorie
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- Das Gesamtwerk 9
- Vorbemerkung zu diesem Band 13
- 1. Zensur und Förderung 15
- Einleitung 15
- Österreichische Listen 1933–1938 17
- Einleitung 17
- Der Bücherbrief (1932) 24
- Die Wegtafel (Mai 1933) 25
- Die deutsche Dichtung Österreichs (9.6.1933) 25
- Die Säuberung des deutschen Buchwesens vom jüdischen Geiste im Deutschen Reiche und wir Österreicher (Juni 1933) 26
- Dichterbuch (1933) 27
- Indizierungslisten Österreichs 1933–1938 28
- Liste der zu fördernden bzw. der abzulehnenden Schriftsteller (1935) 30
- Gegenwartsdichtung in Österreich (1935) 32
- Geist und Macht (1938) 33
- Österreich. Ein Bücherverzeichnis (1938) 34
- Deutsche Listen 1933–1945 35
- a. Verbotslisten 35
- b. Zentrale Empfehlungslisten 50
- Schriftsteller-Verzeichnis der Reichsschrifttumskammer (1942) 50
- Nationalsozialistische Bibliographie der Parteiamtlichen Prüfungskommission (1936–1943) 54
- Jahres-Gutachten-Anzeiger des Amtes Rosenberg (1936–1944) 56
- Kataloge zur „Woche des deutschen Buches“ des RMVP (1936–1942) 62
- Gottbegnadeten-Liste 65
- c. Spartenbezogene Empfehlungslisten 68
- 1. Jugendschriften-Verzeichnisse 68
- Einleitung 68
- Das Jugendbuch im Dritten Reich (1933) 69
- Das Buch der Jugend (1934–1942) 70
- Das Buch der deutschen Jugend (1939/40) –
- Das deutsche Jugendbuch (1940/41) 74
- 2. Vorschlagslisten für Dichterlesungen 76
- 3. Empfehlungslisten für Leihbüchereien und Buchhandlungen 79
- 4. Sonstige 84
- Das deutsche Bauernschrifttum in der deutschen Dichtung (Amt Rosenberg 1933) 84
- Einladungsliste für kulturelle Veranstaltungen und Empfänge (RPA Wien, Juni 1940) 85
- Geburtstagsbücher für den Führer (Amt Rosenberg 1943) 85
- Entnazifizierung 87
- Österreich 87
- Liste der gesperrten Autoren und Bücher (1946)/Nachträge 87
- Deutschland 90
- Liste der auszusondernden Literatur/Nachträge (1946–1953) 90
- 2. Vereine im literarischen Feld Österreichs 1933–1945 95
- Einleitung 95
- Literarische Gruppenbildungen nach dem liberalen Vereinsgesetz bis 1938 96
- Literarische Vereine im totalitären „Ständestaat“ 99
- Landeskulturamt der NSDAP-Landesleitung Österreich (1933–11.7.1938) 100
- Vereine im Nationalsozialismus ab März 1938 105
- Chronologie der literarischen Gesellschaften und Autorengruppen in Österreich zwischen 1933 und 1945 113
- Literarische Gesellschaften und Autorengruppen A–Z 119
- 3. Anthologien 1933–1945 271